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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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wenig
mit Dingen wie beispielsweise einem Radioteleskop anfangen. Es
wäre ihnen gleichgültig, wenn sie nie mehr etwas von Erde
hören würden. Was sage ich – sie wären
froh!«
    »Nun, davon weiß ich nichts.«
    »Es stimmt aber!«
    Rick zuckte die Achseln und beobachtete, wie jemand die Tür
aufstieß. Es war nicht Lena. Wenn sie nun nicht kam?
    »Warum erzählen Sie mir das alles?« fragte er Web.
»Wollen Sie, daß ich ihn anzeige?« Er deutete mit
einem Nicken zu dem Glatzkopf hinüber.
    »Es hat sich schon herumgesprochen, daß Sie für
Savory arbeiten. Wollen Sie immer noch behaupten, Sie seien nicht
eine Art Cop?«
    »Ich bin in der FVS, wie Sie auch. Das ist alles.«
    »So? Also schön, Sie werden ihn nicht anzeigen.
Vielleicht kann man Ihnen doch trauen. Ohnehin ist er nicht der
Hauptkontakt, um aus der Stadt herauszukommen. Er kennt nur ein paar
Leute, die so etwas organisieren können. Zum Beispiel einen
guten Freund von Lena. Sie verstehen?«
    »Nicht ganz.« Aus der ersten Überraschung wurde
blitzschnelles Begreifen. Rick war entsetzt. Alles ringsum schien
sich plötzlich vor seinen Augen zu drehen.
    Web lächelte. »Dies ist eine kleine Stadt, in der halt
jeder über jeden Bescheid weiß.«
    »Jesus, hoffen wir, daß die Cops nichts wissen. Wenn
nur einer von euch geschnappt wird, fliegt die ganze Sache
auf.«
    »Für die sind wir doch kleine Fische. Sie sind hinter
den Burschen her, die tatsächlich für die Rebellen
arbeiten. Siedler zum Beispiel, die, um der Internierung zu entgehen,
in den Untergrund abgetaucht sind. Sie würden von ihrer Zahl
überrascht sein. Natürlich bin ich niemals einem von ihnen
persönlich begegnet.«
    »Vielleicht, weil es sie nicht gibt.«
    Wieder lachte Web sein unfrohes Lachen und zeigte dabei kleine
gelbe Zähne.
    »Es hört sich fast so an, als hätten Sie mehrere
Eisen im Feuer«, meinte Rick. »Aber seien Sie vorsichtig,
daß Sie sich nicht selbst an einem die Finger
verbrennen.«
    Die Tür des Cafes öffnete sich, und Lena trat ein. Der
lange purpurne Schal wehte wie ein Banner hinter ihr her. Ricks Herz
tat einen Sprung und hob sich ihr entgegen, wie das Meer sich beim
Gezeitenwechsel dem Mond entgegenhebt.
    Auch Web hatte sie bemerkt. »Ich habe was mit dem Burschen zu
bereden«, sagte er und ging zu dem Kahlkopf und dem
hübschen Mädchen hinüber.
    »Was hat Web von dir gewollt?« fragte Lena außer
Atem. »Er hat doch nicht schon wieder versucht, dich zum
Mitmachen zu überreden?« Sie nahm Ricks Hand in ihre Linke.
Sie war kalt, und er konnte die Hornkuppen vom Geigenspielen auf den
Fingerspitzen fühlen.
    »Ich glaube nicht.« Sein Glücksgefühl wurde
gedämpft durch Webs Anspielungen. »Gehen wir woanders hin,
okay?«
    Draußen schlug Rick den Kragen seiner Wolljacke gegen den
beißenden Wind hoch.
    »Web geht dir ziemlich auf die Nerven, nicht wahr?«
    »Kanntest du den Mann, mit dem er sprach?«
    »Ach, Web hat dir also davon erzählt.«
    »Auch von seinen Plänen. Ich denke, er fühlt sich
sicher, weil ich, wenn ich ihn verrate, auch dich verraten
würde.«
    »Und – würdest du ihn anzeigen?« fragte
Lena.
    »Mir sind beide Seiten ziemlich egal. Ich halte mich für
neutral.«
    »Es gibt keine Neutralität«, sagte Lena bestimmt.
»Laß mich dir alles erklären…«
    Sie hatten den Platz am Ende der Straße erreicht. Ihr
Gesicht wirkte im Schein der Lampen bleich, ihre Augen waren in der
Blässe wie große Schatten.
    »Du brauchst mir nichts zu erklären«, sagte Rick,
wollte aber in Wirklichkeit alles wissen.
    »Es ist im Grunde nicht der Rede wert. Ich helfe nur ein paar
Studenten aus den Siedlungen, die sich vor den Cops verstecken. Wir
reichen sie weiter an Leute, die sie dann bei Gelegenheit aus der
Stadt schaffen. Es sind nicht viele, Rick. Das Hauptproblem ist ihre
Ernährung – jetzt, wo alles rationiert ist. Ich kenne ein
paar Leute, die an Lebensmittel aus der Hydroponik-Farm herankommen.
Sie sind meine Freunde.«
    »Verstehe.« Rick dachte an Jon. Was bedeutete er Lena
noch – jetzt? Und wenn er ihr noch etwas bedeutete, was war er,
Rick, dann für sie? »Kann ich etwas tun?« fragte
er.
    »Das ist lieb, aber inzwischen haben wir schon mehr Helfer
als Hilfsbedürftige. Du verstehst, warum ich das mache? Es hat
nichts mit dem Zwist zwischen der Stadt und den Siedlungen oder
ähnlichem Unsinn zu tun. Für mich ist das nur… eine
humanitäre Pflicht.«
    »Nun, wir sind doch alle Menschen, hoffe ich.«
    »Außer deinem Colonel

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