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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Signalschleife laufen. Dann drehte sie das Schiff so,
daß es auf den Planetoiden gerichtet war, und fing an, die
Geschwindigkeit herauszunehmen. Der Schub der Bremsung begann sich
gerade aufzubauen, als endlich auf der Vingança jemand
ihr Rufzeichen bestätigte und fragte, was, zum Teufel, sie hier
wohl bitte zu tun gedächte.
    Sie sagte: »Ich freue mich bloß, euch zu sehen, Vingança, obwohl ihr beim letzten Mal, als ich euch
sah, ein Geschoß auf mich abgefeuert habt. Ich könnte
fragen, was auch ihr alle hier macht. Ich dachte, ich hätte euch
Burschen hinter mir gelassen.« In ihrer Panoramasicht gab es
einen unscharfen Fleck, der hinter ihrem Kopf größer
wurde. Sie griff nach dem Tastenfeld, das durch glimmende Gaswolken
undeutlicher erkennbar war, konnte aber den Fehler nicht
beseitigen.
    Die Vingança teilte Suzy mit, sie solle die Bahnen
so schnell sie könnte angleichen; und sie meldete, daß sie
gerade eben dies zu tun versuchte. Verschwommenheit verzerrte jetzt
den größten Teil der Sammelscheibe des Schwarzen Lochs.
Rote Nullen begannen das Kontrollanzeigepaneel zu sprenkeln.
    »Ich habe hier eine kleine Störung«, sagte Suzy.
Und dann riß jede Eingabe ab, und sie starrte auf das nackte
Kontrollpaneel, das lauter rote Lichter zeigte.
    Mit einem leeren Gefühl im Magen klappte sie die
Verkleidungen auf… und prallte zurück vor einem
tückischen grünen Faden aus Laserlicht. Drei der
Miniaturmaschinen hatten sich wie Spinnen in einem feinen Gewebe aus
optischen Fasern eingenistet. Ein weiterer Laserstrahl versengte
ihren Finger, als sie daran ging, sie loszureißen. Gemeine
Biester, die versuchten, die Macht zu übernehmen. In der
medizinischen Garnitur war ein Skalpell. Sie schaltete das ein und
zerschnitt sorgfältig alle Maschinen in zwei Teile, in der
Hoffnung, dadurch wieder volle Kontrolle zu erlangen.
    Es gelang nicht. Statt dessen erloschen die Lichter des
Lebenserhaltungssystems. Ebenso die Ventilatoren der
Luftmaschine.
    Finsternis, eine beängstigende Stille, die nur durch das
japsende Schnarchen von Maschine unterstrichen wurde. Suzy meinte
rings um sich schwache schlurfende Geräusche zu hören, und
benutzte die Punktlichter des Kontrollpaneels, um den Schalter zu
finden, der die schwache rote Notbeleuchtung einschaltete. Aber sie
konnte keine weitere Miniaturmaschinen sehen. Dennoch waren sie da.
Sie konnte sie fühlen.
    Sie öffnete die anderen Zugangsdeckel des Paneels. Die
Biester versuchten, ihr auf alle mögliche Weise beizukommen. Sie
verfügte noch über die Lagekontrolle, den Reaktionsmotor,
den Phasenwandler – der ihr gerade jetzt viel nützte –
und Waffen (wieder ein eisiger Schauer im Rücken, wenn sie daran
dachte, daß diese Geschosse auf die Vingança gerichtet waren, mein Gott!). Aber sie hatte den Computer
verloren und jede Kontrolle der Lebenssysteme, hatte weder Radar noch
Nachrichtenverbindungen noch Optik, außer einer
Schwarzweißkamera geringer Auflösung, die eigentlich nur
zur Kontrolle der letzten paar Meter vor einem Andockmanöver
dienen sollte.
    Schweiß rieselte ihr über den ganzen Körper. Sie
erstickte ein Gähnen. Warmes, rotes Licht… wie eine
Gebärmutter…
    Nun, wenn sie vorher zu stolz gewesen war, mit Draht zu fliegen,
mußte sie es jetzt wirklich anpacken. Sie zerrte die Kamera hin
und her, bis sie den Planetoiden fand, kaum mehr als ein unscharfer
Fleck vor einem kreidigen Geschmiere. Sie fing an, im Kopf Zahlen zu
addieren, kalkulierte mit Zeit und Geschwindigkeit, um einen
ungefähren Begriff davon zu bekommen, wann sie den Motor
abstellen müßte. Sollte er zu lange laufen, würde sie
genau vorbeischießen.
    In einer Tasche der Liege war eine Schreibtafel. Sie kritzelte
Berechnungen darauf und benutzte drei verschiedene Wege, um sicher zu
sein. Ihre Finger begannen von Schweiß glitschig zu werden.
Verdammt, ihr wurde heiß. Sie überlegte und gähnte
wieder. Kohlendioxid sammelte sich an. Na ja, und Wärme. Kleine
üble Biester versuchten, sie fertig zu machen; aber sie dachte
nicht daran, ihr Schiff einem Haufen von Robotkakerlaken
preiszugeben.
    Sie befeuchtete Gesicht und Oberkörper mit Wasser aus der
Trinkflasche der Liege und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf den
kleinen flachen Schwarzweißschirm. Die Zahlen der Uhr waren in
ihrem rechten Handgelenk auf die Haut tätowiert. Sie hatte
nichts weiter zu tun, als etwa eine Stunde lang wach zu bleiben…
Aber es wurde ständig wärmer… schwerer zu atmen. Die
Luft war warm und

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