Alien 3: Ewiges Licht
wissen möchte, ist, was
ihr in meinem Kopfe anstellt.«
»Wenn dies euer Traum ist, so seid ihr willkommen, besonders
das Ding da«, sagte Suzy.
Robots Griff auf Suzys Schulter wurde etwas fester: Er sagte:
»Wir sind in Ihrem Kopf, Dr. Yoshida, obwohl ich zugebe, diesen
Ort von Ihnen entliehen zu haben.
Aber da er zuerst von jemand anderem dorthin plaziert wurde, hoffe
ich, daß es Ihnen nichts ausmacht. Ich habe uns alle
zusammengeschaltet, so daß wir sprechen können.«
»Ist das wirklich einer von den FEINDEN?« fragte Suzy.
»Spricht er?«
Yoshida, die Frau, sagte: »Es ist ein Alea, aber nicht
wirklich ein FEIND. Sie ist seit langem tot, fast eine Million Jahre.
Sie und dieser Ort kommen beide aus einer Erinnerung, die auf
P’thrsn von ihren letzten Nachkommen tief in mein Gehirn
eingepflanzt wurde. Und da sind wir jetzt auch, auf P’thrsn, wie
es war, als sie gelebt hat.«
»Ich habe schon mit ihr gesprochen«, sagt Robot.
»Es war ein Schock, sie hier zu finden, als ich zu Ihnen
kam.«
»Aber bitte!« sagte Suzy. Sie konnte die Augen nicht von
dem FEIND wenden. Ob weibliches Alea-Neutrum, oder wie man es sonst
nennen mochte, es war immer noch der FEIND. Große, dicht
beieinander stehende Augen in einem schmalen Gesicht blickten auf sie
zurück. Die um den Kopf gelegten Hautfalten waren nackt und blau
wie die Kehllappen eines Truthahngeiers. Um Gottes willen – es
gab an den drei Fingern jeder Hand Krallen. Ein Mund voller
Sägeblätter, wie aus einer Horrorgeschichte. Sehr gut,
um einen zu fressen. »Herrgott, müssen wir mit diesem
Ding sprechen?«
Robot und Yoshida ignorierten Suzys Bemerkung, wodurch sie nur
noch ängstlicher und wütender wurde.
Die Yoshida-Frau sagte zu Robot: »Wenn du zu dem weiblichen
Neutrum gelangt bist, hast du mehr erreicht, als die Navy jemals
konnte. Wer bist du? Wo immer wir auch sind, ich kann mein TALENT
hier nicht benutzen.«
Suzy stellte fest, daß ihr dies bei Yoshida geläufig
war. Sie hatte schon früher TALENTE getroffen, als Seyour
Bonadventure seine Kampfstaffel Gästen vorgeführt hatte.
Die Art, wie sie einen anschauten, war so überlegen, so
über allem erhaben.
»Ich bin Robot, ein Artist und Krimineller. Meine Freundin
ist Suzy Falcon, eine Jagdfliegerin. Wir kommen beide von Titan via
Himmel, mit unbekanntem Ziel. Eines wissen wir. Man hat uns mit einer
Mission gegen die Marodeure betraut. Man hat uns eine Waffe gegen sie
gegeben.«
»Und ich glaube immer noch, daß man uns für eine
Art Kamikaze-Bravourstück bestimmt hat«, sagte Suzy.
»Wenn diese Engel so überlegen sind, warum greift man da
auf uns zurück?«
»Suzy, das habe ich doch erklärt. Sie sind entwickelt
und können im Universum so wenig existieren wie eine Seifenblase
auf der Oberfläche der Sonne.«
»Die geheime Geschichte«, sagte Yoshida und wandte sich
dem neutralen Alea zu. Es war doppelt so groß wie sie; aber
irgendwie schien sie nicht von ihm beherrscht zu sein. »Du
hattest recht mit dem Paradigma. Intelligente Rassen müssen sich
zwangsläufig über die ganze Galaxis entwickelt haben, um
sie vor den Marodeuren zu retten. Diese Engel müssen es gewesen
sein, welche die Technologien aufgaben, die die Marodeure gefunden
haben. Sie müssen es gewesen sein, die euch mit dem Paradigma
der Intelligenz infiziert haben, der Schablone.«
»Sie sind fortgegangen und haben das Universum zugunsten
eines für sie passenderen Ortes zurückgelassen«,
erklärte Robot. »Sie wußten nicht oder kümmerten
sich nicht darum, ob andere nach ihnen kommen würden. Sie hatten
das ganze Weltall erforscht – das war damals viel kleiner –
und keine andere intelligente Species gefunden. Sie glaubten allein
zu sein und wandten sich nach innen. Sie entwickelten einen besseren
Weg von Existenz. Sie gingen fort und gaben die Maschinen auf, die
sie benutzt hatten, um einen Weg von hier nach da zu
öffnen.«
Seine Augen waren geschlossen, und er wirkte wieder wie ein
Heiliger. Es war, als ob Licht unter seiner blassen,
blaugeäderten Haut glühte. Er sagte: »Und dann kamen
die Alea an. Die waren nur dann intelligent, wenn sie es sein
mußten, wenn ihre Sonne aufflammte. Und als sie
schließlich zu instabil wurde und die Alea sich zu den Sternen
des Kerns flüchteten, fanden einige von ihnen die verlassene
Technologie. Die Art, wie die Marodeure sie benutzen, bedroht die
Interzone und was jenseits von ihr liegt. Es bedeutet, daß die
Tore von hier nach dort nicht geschlossen werden können.
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