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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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besser vertrauen als Gottes
persönlichen Dienern?« fragte Abel Gunasekra. »Wir
sind in ihren Händen gewesen, seit wir den Kern der Galaxis
erreicht haben. Dorthy, es ist Zeit. Ich fühle es.«
    »Ich auch«, erwiderte Dorthy.
    Und sie hatte auch eine leichte Empfindung in der Magengrube, eine
Erregung mit trockenem Mund, als sie die steilen Felsen wieder zum
Strand zurückkletterte. Abel Gunasekra sah sie mit breitem
Grinsen an. Dorthy lachte; und sie liefen zum Wasser hinunter wie
aufgeregte Kinder und wateten gegen die warme Brandung an, bis sie
schenkeltief darin standen.
    Die schmale Basis des wirbelnden und sich wiegenden Lichtturms
schwebte über sie hinweg. Hände, die keine Hände
waren, hoben sie auf und schleuderten sie in den Tanz des Lichts.
Dorthy konnte noch immer Gunasekras Hand in der ihren fühlen;
jene feste Berührung, die sie nur als strahlende Glorie
empfinden konnte, durchdrang sie und löschte die ganze ehemalige
Welt aus.

 
   16
     
     
    Die Lichter im Lebenssystem des Einzelschiffs flackerten, und
Dutzende kleiner Ventilatoren begannen sich zu drehen wie ebenso
viele hüpfende Pulsschläge, ehe sie regelmäßig
zu summen begannen. Die Katalfissionsbatterien sind schwach, dachte
Suzy. Bei dem Phasensprung zurück in den Normalraum hatte der
Entropiestoß stark an ihren Reserven gezehrt. Verdammt –
das Schiff war in schlechterem Zustand, als sie dachte. Sie
hätte anhalten sollen, um die Batterien auszutauschen, ehe sie
die Vingança verlassen hatte.
    Hättest eine Denkpause einlegen sollen, Suzy!
    Seit dem Sprung waren schon Sekunden vergangen; aber diese
ungemütliche Idee, daß sich jemand mit ihr in der Kabine
befände, war so stark, daß sie sich überall
umschaute, ehe sie ihre Überschaubilder und die
äußere Panoramasicht einschaltete und herauszufinden
versuchte, wo sie sich befand. Die Hälfte der
Übersichtsbilder fehlte, zweifellos von Maschine zensiert. Und
visuelle Einblendungen waren nutzlos – nur rote Streifen auf
schwarzem Grund. Die könnte man später zu deuten versuchen.
Die Zustandsanzeigen beanspruchten ihre Aufmerksamkeit. Sie
flimmerten und wechselten, ohne daß sie etwas daran tat. Sie
hörte das dumpfe Rumoren des Motors weiter hinten. Das
Stoßschutznetz versteifte sich um ihren ganzen Körper. Peng! In einer halben Minute Beschleunigung von Null auf
Maximum. Drei Ge preßten sie in die Liege und suchten sie dann
hinunterzustoßen, als auch die Triebwerke für Lageregelung
einsetzten und der Geschwindigkeitsänderung des Schiffs noch
Drehimpuls zufügten.
    Sie benutzte alle Muskeln, um ihre Lungen aufzublasen.
»Maschine! Maschine, du Hurensohn! Du läßt mich dies
Ding fliegen, verstehst du?«
    Nichts. Allmählich konnte sie dem, was sie sah, Sinn
abgewinnen. Das Schiff streifte dicht über eine Art von riesigem
Eisfeld, einem Gletscher größer als Welten, Milliarden
Kilometer von Wasser-Eis und Stickstoff- und Sauerstoffschnee, nicht
mehr als dreißig oder vierzig Grad über dem absoluten
Nullpunkt, mit der Farbe geronnenen Blutes unter schwachen roten
Fäden, die in Richtung auf einen diamanthellen Punkt vor matt
glimmenden Staubwolken entschwanden.
    »Maschine, um Himmelswillen, sprich zu mir!«
    Dieser Ort, der Dorn, war riesig. Mit einem tumultartigen
panischen Gefühl, in die falsche Richtung zu rasen, begann Suzy
zu erkennen, wie groß er in Wirklichkeit war. Und sie hatte
nicht die leiseste Idee, wo sie in dieser Unermeßlichkeit den
FEIND finden könnte; und alles, was ihr zur Verfügung
stand, waren ein Dutzend Geschosse mit
Zangenfusionsgefechtsköpfen, die funktionieren würden oder
auch nicht, nach dem, was die Engel damit gemacht hatten. Ferner
besaß sie die doppelte Anzahl von einschüssigen
Röntgenlasern und ein paar nur für Verteidigung vorgesehene
Gegenprojektile. Gerade etwa genug, um eine Asteroidensiedlung
auszulöschen. Vielleicht würde der Katalysator, oder was
immer die Engel auf die kombinierten Gefechtsköpfe gedrückt
hatten, funktionieren; aber sie hatte nicht die geringste
Vorstellung, was er tun sollte.
    Plötzlich zuckte das Gesicht von Maschine über Suzys
Bild des schattenhaften Weltgletschers. Trotz des
Beschleunigungsdrucks war sie inzwischen so versteift, daß sie
ihr Schutznetz vor Überraschung fast zerrissen hätte.
Maschine sagte: »Entschuldigung, Suzy! Es wird gleich etwas
passieren. Ich habe versucht, uns klar zu bekommen.«
    »Werden wir angegriffen? Zum Teufel noch mal, gib mir hier
die

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