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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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woher es
gekommen ist. Und wenn wir dann noch leben, werden sie uns sehen.«
    »Sie haben recht. Ich entschuldige mich.«
    »Laß mich hier in meinen Anzug schlüpfen, und dann
kannst du die Luke öffnen. Okay?«
     
    Suzy blickte automatisch nach hinten, als sie durch die Luke in
den freien Raum schoß. Hinter der knollenförmigen Flamme
des Reaktionsmotors blickte sie hinunter auf die lineare Geometrie
des Dorns – Streifen aus mattrotem Licht, die über eine
dunkle, unendliche Eisfläche zur Hypermateriesphäre hin
entschwanden. Sie sah nach dem massiven Quantenereignis, das sich auf
sie zu bahnte, und bemerkte nichts außer vielleicht einer
flimmernden Kräuselung, einer Art von Wärmeblitz, vor dem
schmalen Band ultravioletten Lichts, das die von der Kante aus
gesehene Sammelscheibe war.
    Sie hatte keine Zeit, noch länger Ausschau zu halten. Sie
bremste ihren Drehimpuls ab und machte einen Salto, so daß sie
mit den Füßen nach unten auf den Deltabogen der Unterseite
der Auftriebsfläche des Schiffs zeigte. Ein paar Schüsse
ihrer Rückstoßpistole trieben sie auf die sich
verjüngende Nase zu. Der Lichtstrahl des Helms kroch über
schwarze Schiffshaut. Es gab kaum eine andere Beleuchtung, selbst als
verstärkende Stromkreise eingeschaltet wurden. Nur der Reflex
dunkelroter Lichtstreifen von Gottes eigenem Gletscher, eine Million
Kilometer unter den Stollen ihrer Stiefel. Denk auch nicht
darüber nach, Suzy! Du hast etwas zu tun.
    Jetzt mit der Ruhe! Klemm den Ring an eine versenkte Öse und
benutze den gezackten Schlüssel! Die Luke zur Waffennische
öffnete sich schön und glatt. Gestelle klappten heraus. Da
war der Schimmer von irgendeinem blanken Zeug, das tief in den
goldplattierten Nasen der schlanken Waffenköpfe zu stecken
schien. Bei näherem Hinsehen war es fort.
    Rote Zahlen hingen vor ihren Augen und zählten auf Null
herunter. Jetzt noch weniger als sechs Minuten. Denk nicht daran,
denk nicht an das Gefühl, daß jemand dir über die
Schulter späht! Maschine schaute wahrscheinlich zu. Das
würde ihm sehr gut tun.
    Es dauerte nur einen Augenblick, den Stromverteiler
einzustöpseln und von Hauptsystem auf Fernbedienung umzuschalten. Sie setzte die Kurzschlußbrücken wieder
ein, die die Zeugen herausgezogen hatten, schaltete ein und sah das
Bild in ihrem Visier so klar und grün aufleuchten, daß sie
lächeln mußte. Maschine mochte in dem Hauptsystem stecken,
hatte aber noch viel zu lernen, wie man ein Einzelschiff fliegt.
    In ihrem Helm tönte ihr die Stimme von Maschine ins Ohr:
»Suzy, ich habe keine Kontrolle. Haben wir Probleme?«
    »Keine Probleme. Ich dachte irgendwie, daß ich mich um diese Seite der Dinge kümmern sollte.«
    Er wollte noch eine Menge sagen, aber sie hörte nicht zu. Sie
drehte die Lukenflansche und stieß sich beiseite, als sie sich
sanft schloß. Sie löste den Haltering und rutschte
über den Bauch des Schiffs mit dem Visier nur Zentimeter von
seiner Hülle entfernt, so daß sie sich keine Gedanken
machen mußte über eine Million Kilometer gähnender
Leere. Zwei Minuten. Sie hakte den Sicherungsring wieder ein.
Ihr schwitzten die Hände in den Handschuhen. Der Deckel des
Röntgenlasers streifte ihre Schulter, als er aufsprang. Dadurch
geriet sie ins Taumeln und vergeudete wertvolle Sekunden, um wieder
in richtige Position zu kommen.
    Einklinken. Hauptsystem-Paneel auf Fernbedienung. Maschine
redet immer noch, versucht vernünftig zu sein.
»Sicher«, sagte Suzy, »und wenn ich dir die Kontrolle
überlassen hätte, würdest du mich in das
Lebenserhaltungssystem zurückgelassen haben? So sehe ich uns als
gleichberechtigte Partner. Was sagst du dazu?«
    »Suzy, Sie wissen nicht, was Sie tun.«
    »O doch! Du und ich, Mann.«
    Rote Ziffern rutschten zu einer Reihe von Nullen ab und fingen
dann an aufzuleuchten, als sie hochzuzählen begannen. Sie hatte
alles unter Strom, drehte die Klinken und griff zum Haltering, als
der Deckel wieder einschnappte. Die Zahlen liefen weiter hoch. Sie
dachte, Maschine hätte vielleicht auch das vermurkst.
    Dann erfolgte der Schlag.
    Alles um sie herum schien sich in einen Kreis vollkommen
gleichmäßigen Lichts zusammenzufalten. Für einen
winzigen Bruchteil von Zeit hielt alles an. Alles, bis hinab zu dem
Wirbel von Elektronen und dem Vibrieren von Quarks. Suzy hatte den
Eindruck zu sterben. Sie fühlte, wie ihre Anima vom Körper
gerissen wurde und nach der unausweichlichen Veränderung den
Dorn hinunterraste, hinter dem entschwindenden

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