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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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ein
Aktionskünstler.«
    »Verstehe nicht viel von Kunst. Wollen Sie sehen, wie wir
arbeiten? Auf Titan gibt es einen Außenposten, wohin ich Sie
zuerst bringen werde. Falls ich es tue.«
    »Das ist okay«, sagte Robot. »Ich kenne Titan. Ich
habe einige meiner besten Werke in Urbis gemacht.«
    Der Freihändler sagte: »Urbis hat es früher einmal
gegeben. Es besteht aber jetzt aus gefrorenen Ruinen. Die Wegstation
besteht aus einigen Arcologiekuppeln. Kleine Ecke des alten
Raumhafens. Sie sollten dort lieber abmustern.«
    »Ich freue mich, daß Sie uns mitnehmen«, sagte
Dorthy und schüttelte leicht ihre Tochter, die dem großen
Mann, der nicht lächelte, überhaupt nicht traute.
    »Das habe ich noch nicht entschieden. Falls ja, sollten Sie
lieber verschwinden. Sonst vermodern Sie in Urbis, soweit es mich
betrifft. Hydroponische Arbeiten verrichten, um die Passage
abzuverdienen. Dürfte nicht mehr als dreißig Jahre
dauern.«
    Dorthy merkte, daß er befürchtete, dies alles
könnte eine Art Komplott der Zeugen sein, mit dem man ihn
hereinlegen wollte.
    Sie sagte: »Man will Sie nicht hereinlegen.«
    »Ich werde noch etwas anderes nachprüfen«, sagte
der Freihändler. »Habe damit schon angefangen. Wäre
sonst nicht hier.«
    Robot redete mit ihm einige Minuten vor der Tür, während
Dorthy ihrer Tochter die Brust reichte. Dabei hielt sie ein Tuch an
die andere Warze, um den mitkommenden Fluß aufzufangen. Als
Robot wieder hereinkam, sagte er: »Vielleicht könnte ich
auch etwas davon bekommen.«
    »Sei nicht so taktlos!«
    »Ich denke, daß er uns nehmen wird.«
    »Ich auch. Aber ich meine auch, er könnte Hintergedanken
haben und uns den Zeugen ausliefern.«
    »Ich gebe zu, daß das auch mir durch den Kopf gegangen
ist. Vielleicht sollten wir von hier abhauen, wenn deine Tochter
reisen kann. Und wenn du es kannst, ohne daß dir der Bauch
auseinanderfällt.«
    »Ich bin wund, aber es heilt.«
    »Wann wirst du einen Namen für sie finden, he?«
    »Ich wollte sie Hiroko nennen, aber meine frühreife
Tochter mag den Namen nicht.« Arme Hiroko, sicher jetzt tot.
Oder eine uralte Frau. Und der Vater ihrer Tochter immer noch auf der Vingança, die, wenn sie den Transfer-Orbit um die
Singularität überlebt und relativistische Geschwindigkeit
erreicht hätte, gerade jetzt die dicht gedrängten Sterne
des galaktischen Korns hinter sich ließe, achtundzwanzigtausend
Lichtjahre weg von zu Hause. Zeitdehnung würde bedeuten,
daß Valdez nicht mehr als eine Handvoll Jahre altern
würde. Aber Dorthy und ihre Tochter wären seit last
dreihundert Jahren tot, bis er zurückkäme.
    Das Baby ließ die Brust los und sagte: »Blöder
Name, ’roko. Blöde. Ich wähle.«
    Dorthy wischte dem Kind Milch und Sabber vom Kinn. »Dann
solltest du dich lieber beeilen und eine Wahl treffen, ehe jemand
dich wählt.«
    »Weißt du was?« sagte Robot. »Der Bursche
fragte mich, als er ging, ob die Zeugen recht hätten. Ob es
wirklich Götter im Zentrum der Galaxis gäbe.«
    »Noch nicht«, sagte Dorthys Tochter und nuckelte
weiter.
     
    Sie brachen spät am Abend auf und ritten langsam durch die
Volksmenge, die sich auf der weiten Dockseite auf und ab wälzte
unter Balkons, wo es Männer, Frauen und Kreaturen gab, die
entweder eines davon oder beides sein konnten, die sich auf
verschnörkelte Eisengitter stützten und zu etwaigen Kunden
hinunterriefen. Als sie ihr Zimmer bezahlt hatten, erfuhr Dorthy vom
einem halbfertigen Plan, sie an die Zeugen zu verraten, der sich im
Geist des Wirtes formte. Darum hatte sie Maria, seine Frau, beiseite
genommen und sie geradeheraus gebeten, dafür zu sorgen,
daß sie mindestens Zeit haben würden, aus der Stadt
wegzukommen. Maria, die auch für offene Worte war, hatte ihr
gesagt, sie sollten sich keine Sorgen machen. Ihr Gatte könnte
das Gasthaus nicht eher verlassen, bis die Bar am frühen Morgen
dichtmachte; und sie würde dafür sorgen, daß er nicht
einen Schankgehilfen mit einer Botschaft losschickte.
    »Aber du mußt wissen, daß die Zeugen noch
früh genug Wind bekommen werden«, hatte sie gesagt.
»Sie kümmern sich nicht viel um das, was an der Promenade
vor sich geht; aber ein Baby, das von Geburt an sprechen kann, ist
etwas anderes. Armes Würmchen, ich wünsche, ihr
könntet etwas länger bleiben. Es ist hart für dich und
für sie.«
    »Ich bin schon in schlimmeren Situationen gewesen«,
hatte Dorthy gesagt. Und Maria hatte sie in die Arme genommen und ihr
ein Papierpäckchen mit gepreßtem

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