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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Menschheit vor sich selbst zu retten. Und
wenn diese Musterknaben erscheinen, werden sie natürlich nur die
Zeugen retten. Das ist eine Art von Cargo-Kult.«
    »Es ist noch mehr daran«, sagte Flores.
    »Vorsichtig, Dorthy! Er wird dir gleich einen
Datenwürfel geben.«
    »Die Zeugen glauben, daß unsere Art von Intelligenz nur
der erste Schritt ist in der Evolution zu einer pan-galaktischen,
pan-universalen Intelligenz«, sagte Flores. »Sie glauben,
die Existenz der Alea besagt, daß es viele weitere
Zivilisationen geben muß. Falls das zutrifft, dann müssen
manche davon sehr alt sein, vielleicht Milliarden Jahre alt. Sie
glauben, daß wir die Evidenz dieser älteren Zivilisationen
nicht sehen, weil die mechanische Eroberung des Weltalls nur gerade
der erste Schritt ist, der bald aufgegeben werden wird.«
    »Wir alle werden Engel, die durch das Weltall fliegen auf
Schwingen des Lichts. Oder so etwas Ähnlichem«, sagte
Valdez. »Zeugen halten den Hochgeschwindigkeitsstern für
eine Art Botschaft. Darum sind so viele von ihnen hier. Dies und der
Umstand, daß Gregor Baptista der Bruder des
großbrasilianischen Polizeiministers ist. Sie sind nicht
wirklich daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden, weil sie
glauben, daß sie sie schon kennen. Sie sitzen auf ihren fetten
Hintern und warten darauf, daß die Wahrheit aufleuchtet wie
eine seltene gute Tat in diesem unserem nichtswürdigen
Universum. Sie sind völlig bekloppt, um es deutlich zu
sagen.«
    »Nun, in gewisser Hinsicht könnten sie recht
haben«, gab Dorthy zu bedenken. »Plötzlich war die
Erinnerung an die Vision, die sie auf P’thrsn gehabt hatte,
lebendig: ausgedehnte Strukturen um das Schwarze Loch im Kern der
Galaxis, die Quelle einer Super-Technologie, von den Marodeuren
für ihren Krieg gegen die anderen Alea-Sippen
angewandt.«
    Valdez beugte sich vor und sagte: »Was weißt du,
Dorthy?«
    »Ich glaube wirklich nicht, daß wir hier reden
sollten«, sagte Flores. Er sah sich in der hell erleuchteten
Kantine um und betrachtete die abgenutzten Tische und die ramponierte
Theke, den Knäuel von Leuten in der gegenüberliegenden
Ecke, Mechaniker in Lederjacken und Stewards mit den losen Stehkragen
ihrer Uniformen, die mürrisch auf die in ihren Händen
aufgefächerten Karten blickten. Das ständig laufende
Pokerspiel. Offenbar lief das schon, seit die Vingança den Phasensprung aus dem Sonnensystem gemacht hatte. Flores
sagte: »Strenggenommen dürften wir nicht einmal hier sein.
Können wir nicht irgendwo anders reden?« Schweiß
glitzerte auf dem kleinen Schnurrbart, den Flores auf dem plumpen
Abhang seiner Oberlippe gezüchtet hatte (was ihn paradoxerweise
noch jünger aussehen ließ als damals auf Fra Mauro –
ein fettes, sanftes Mondkalb).
    »Mir ist es lieber als die Offiziersmesse«, sagte
Dorthy.
    »Nun«, meinte Valdez, »hier ist es lustiger als in
der Messe. Das mußt selbst du zugeben, Flores.« Er
drückte Dorthys Schulter. »Die Marineoffiziere schauen an
ihren langen aristokratischen Nasen entlang auf uns herab, wenn wir
uns bloß dort aufhalten, geschweige denn anfangen zu trinken;
und alle die widerlichen Stewards werden uns wiederaufbereitete,
gefriergetrocknete Pisse servieren. Das ist nun mal die Navy –
wißt ihr?«
    »O ja, ich kenne das alles nur zu gut.«
    »Ja, du und P’thrsn. Ich habe etwas darüber
gehört.«
    »Ich begann schon zu argwöhnen, daß das der Fall
wäre.« Dorthy überlegte, wagte aber nicht zu fragen,
wieviel er eigentlich wußte. Vermutlich nicht, daß sie in
den Jahren nach P’thrsn von der Marine festgehalten worden war,
und sicher nicht, daß sie nur mit der Hilfe von Talbeck
Barlstilkin entkommen war. Niemand auf dem Schiff konnte davon
wissen. Es war geschehen, lange nachdem das Passagierschiff, welches
sie und Barlstilkin gerettet hatte, Kurs auf den überschnellen
Stern genommen hatte. Und wenn sie es wüßten, hätte
man sie nicht auf der Vingança zugelassen und
ebensowenig Barlstilkin.
    »Ich werde dir was sagen«, schlug Valdez vor. »Wir
tauschen Geheimnis aus gegen Geheimnis. Die Navy denkt, wir
könnten alle in kleinen wasserdichten Kästen arbeiten.
Sicherheit. Ich habe nicht einmal direkten Zugriff auf das
Schiffsnetz.«
    »Ich weiß auch alles darüber«, sagte
Dorthy.
    »Er hat versucht, es zu umgehen; und nun muß er seinen
Aufseher Fragen für sich stellen lassen. Ich meine, daran ist er
selbst schuld.«
    Dorthy lächelte. »Valdez, treibst du immer noch diese
Art Spiele? Ich

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