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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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entsinne mich, du hast einmal alle unsere Zensuren
auf Null gedrückt.«
    »Na ja, kindisch, nicht wahr? Aber hör zu, Dorthy! Wenn
wir es schaffen, daß du mit einem der wirklich wichtigen Leute
sprichst, die das Passagierschiff gebracht hat, dann könnten wir
es knacken. Meinst du nicht auch? Die große Waffe des FEINDES
entschärfen und vielleicht sogar gegen ihn selbst richten. Und
wenn wir dich in das Forschungsprogramm einschleusen könnten,
würden wir vielleicht dein Rückfahrtticket auf dem
Passagierschiff streichen. Und diese Schleimkugel auf deinem
Rücken beseitigen. Eine Latrinenparole besagt, daß sie ein
Polizeispitzel der WVN ist.«
    Dorthy schüttelte seine Umarmung ab und ergriff ihren Becher
mit starkem schwarzen Kaffee. Sie fühlte tatsächlich eine
gewisse Erregung im Blut. Sie hatte immer geschickte, schlaue und
leicht gefährliche Männer gemocht. Daß sie nicht
vorhersagbar waren, sogar sich selbst gegenüber (ganz besonders
sich selbst gegenüber), war eine gewisse Würze. Und sie
hatte auch von Fra Mauro angenehme Erinnerungen. Sie sagte: »Das
klingt gut. Aber ich glaube, es ist keine Waffe und hat bestimmt
nichts zu tun mit den Alea. Jedenfalls nicht direkt.«
    »So? Was ist es dann? Und wenn es nicht der FEIND ist, wer
sonst?«
    »Als ich auf P’thrsn war, habe ich ein paar Dinge
über die Geschichte der Alea erfahren. Man hat euch
wahrscheinlich etwas von dem erzählt, was ich der Navy berichtet
habe«, sagte sie, »obwohl ich wette, daß ihr nicht
wußtet, wie sie zu der Information gekommen ist.«
    Valdez lächelte, sagte aber nichts.
    »Nun, ich dachte, ich würde jedermann berichten
können, sobald ich einmal zur Erde zurückkäme, aber
die Navy hat es unterbunden.« Plötzlich war Dorthy sich
ihres Passagiers deutlich bewußt und fragte sich, ob sie einen
neuen Anfall bekommen würde, etwas, das seit Nowaja Rossija
nicht mehr geschehen war. Als sie den Becher absetzte, spritzte
Kaffee auf die schmutzig grüne Tischplatte aus Kunststoff.
Flores sah sie mit seinen einschmeichelndsten Augen an. »Ich bin
okay«, versicherte sie ihm. »Ich bekomme nur diese kurzen
Anfälle. Ein anderes Erbstück von P’thrsn.«
    »Nun ja, dir ist es dort schlecht ergangen«, gab Valdez
zu. »Sag mir jetzt, was es deiner Meinung nach sein
könnte!«
    »Valdez, du wirst sehr weit gehen. Weil du nicht einen
Pfifferling für jemanden gibst außer dir selbst«,
entgegnete Dorthy. »Wieviel weißt du überhaupt von
mir? Wo hast du das herausgebracht?«
    »Tatsächlich nicht so sehr viel. Aber doch mehr, als man
denken würde. Das ist das Verrückte dabei, wenn man
bedenkt, wo wir sind.« Valdez war amüsiert.
    »Ich glaube diesen Mist von der Navy ebensowenig wie du. Seit
BD 20 ist es mit der bergab gegangen. Die maßgeschneiderten
Uniformen mit all dem goldenen Lametta, Galadegen,
Schwertgürteln mit diamantenen und silbernen Intarsien. Eine
einzige dieser Uniformen kostet mehr, als mein Vater in seinem ganzen
Leben verdient hat.« Einschließlich dessen, was er mir
weggenommen und für diese hoffnungslose Viehfarm im Busch vertan
hat. Ihre Wut war jäh und wild. Das Gefühl, sie
würde einen ihrer prophetischen Anfälle bekommen, ging
darin unter. Sie trank ihren Kaffee aus und warf den leeren Becher in
die Recyclingbox, wobei sie zu dem Abfallberg in deren Schlund
beitrug.
    »Hört einmal!« sagte Sie. »Ich werde bei euch
mitmachen, weil es zu wichtig ist, um durch Marinepolitik
kompromittiert zu werden. Dies ist der Teil einer Geschichte, die
seit Jahrmillionen läuft. Es sind nicht einfach die Alea, obwohl
ich glaube, daß sie sie beschleunigt haben. Nachdem die
Sippenvölker aus ihrem Heimatsystem in den galaktischen Kern
fliehen mußten, ist eines davon auf eine uralte Technologie
gestoßen, die dort um das Schwarze Loch aufgegeben worden war.
Wißt ihr das alles?«
    Flores schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht,
ob es eine gute Idee ist, wenn du uns das erzählst. Ein
bißchen Wissen ist eine gefährliche Sache. Ich will sagen,
ist es von Belang für die chaotische Geologie von Colcha oder
den überschnellen Stern? Das ist es, was wir hier herausbringen
sollen, keine halbgare antike Geschichte.«
    »Es ist die Wahrheit«, sagte Dorthy. »Es ist das,
was geschehen ist, Flores. Du solltest dem besser ins Gesicht
blicken.«
    Flores’ Wangen verdunkelten sich in einem Anfall von Wut.
»Ich erinnere mich an die arrogante Art, wie du Leute
angesprochen hast und in ihre Köpfe eingedrungen bist. Du

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