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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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ehe
die Dinge zu kompliziert werden.«
    »Was haben Sie vor? Ein Schiff stehlen? Ist das möglich?
Vielleicht würde ich nicht mitkommen wollen.«
    »Du bist jetzt schon so weit gekommen«, sagte
Barlstilkin schließlich.
    »Wenn ich überhaupt noch weiter gehe, kann ich mir
bessere Piloten vorstellen.«
    »Aber wir sind hier. Ich gebe zu, daß ich das
Schleudermanöver hätte besser hinkriegen sollen; aber es
hat geklappt.«
    »Nur weil das Passagierschiff zufällig in unserer
Reichweite war, als wir hier den Phasensprung machten.« Dorthy
war gereizt durch Barlstilkins unerschütterliche Zuversicht, den
bodenlosen Glauben an beständiges Glück, der für alle
Goldenen charakteristisch war.
    »Wir haben Glück gehabt. Das gebe ich zu. Aber was macht
das aus, jetzt, wo wir hier sind? Halte die Augen offen, Dorthy, und
sei bereit, sofort zu handeln! Das Einzelschiff… ja, das wird
die Sache fast sicher erschweren.«
    »Sie wollen also zurückeilen und jedermann erzählen
und Ihre Rache haben. Glauben Sie, daß das nur ein
glücklicher Zufall wäre?«
    »Im Moment ja. Aber das wissenschaftliche Team hat mit seinen
Erkundungen gerade erst begonnen.«
    »Mir scheint, die haben aufgehört, ehe sie angefangen
haben. Die Schächte sind der offensichtliche Ausgangsort; aber
sie haben darauf verzichtet. Niemand geht jetzt auf den Mond
hinunter.«
    »Aber du wirst gehen, vielleicht mit deinem Dr. Valdez. Du
wirst es versuchen und Gegenmittel bekommen, wenn ich dir nicht
helfe. Du wirst hinuntergehen auf jede dir nur mögliche Weise.
Oh, bitte, Dorthy, sei nicht wieder ärgerlich! Du brauchst mich
ebensosehr, wie ich dich brauche. Ich werde mein Bestes tun, dir zu
helfen, zum Beispiel der Aufmerksamkeit von Seyour Iwanow zu
entgehen. Er schien dramatisch darauf versessen, mir zu zeigen,
daß wir beide seiner Überwachung unterliegen.«
    »Wir treiben nicht dasselbe Spiel, das ihr Goldenen unter
euch spielt. Es geht um viel mehr. Es genügt nicht, dazusitzen
und kluge Bemerkungen zu machen.«
    »O Dorthy, ich entschuldige mich. Habe Geduld mit mir! Ich
bin schließlich ein alter Mann, der sich noch von seiner
letzten Begegnung mit dem Tod erholen muß. Jawohl, das hat mich
mehr erschüttert, als du verstehst. Ich weiß, du denkst,
alle Goldenen wären allzu zuversichtlich. Bedenke aber, ich habe
nicht mehr meine gewohnte Umgebung, meine medizinischen Ersatzteile.
Ich habe mich an die Kante begeben und handle darum vorsichtig. Du
bist ungeduldig mit mir. Hast du gedacht, daß es so sein
könnte, weil das Gehirnimplantat, das du auf P’thrsn
bekommen hast, dich antreibt?«
    Talbeck Barlstilkin lächelte wieder schief. Dann weiteten
sich seine Augen, als Dorthy so schnell von dem Plüschsofa
aufsprang, daß sie beinahe den Lacktisch und das silberne
Frühstückstablett darauf umstieß. Ihre Hände
zitterten, obwohl sie sich innerlich sehr kühl fühlte, ganz
abgesetzt von der Wut, die an die Oberfläche schäumte.
    »Zum Teufel mit Ihren Wortspielen!« sagte sie und sah,
wie die Dienerin sich etwas zur Seite bewegte. »Und sagen Sie
Ihrem verdammten Robot, daß ich Sie nicht verletzen
werde!«
    »Wir sollten keine Szene machen«, sagte Talbeck
Barlstilkin.
    Dorthy blickte zu dem Tisch der Offiziere, die alle von ihr
wegschauten. Der eine sagte etwas, und die anderen lachten.
    Talbeck Barlstilkin sagte ruhig: »Setz dich hin! Wir wissen
nicht, wer etwa lauschen könnte.«
    »Ich setze mich, wenn Sie sagen, was Sie vorhaben.«
    »Dann hau ab! Solche Spiele spiele ich nicht.«
    »Ich bin ein Teil davon. Ich sollte Bescheid
wissen.«
    »Je weniger du weißt, desto besser. Laß uns so
tun, als ob wir hier aus unterschiedlichen Gründen wären,
Dorthy. Du gehst hinab auf Colcha. Ich werde…«
    Die Musik brach ab. Die Lichtphantasie setzte aus. Eine Stimme
sprach durch die Luft, rauh und dringend. Sie sagte: »Alarmstufe
vier! Alle Leute auf ihre Posten! Alarmstufe vier!« Die
Marineoffiziere liefen zur Tür, und Valdez drängte sich
durch ihr Gewühl. Er rief Dorthy über die erbarmungslos
sich wiederholende Ansage zu: »Da unten spielt sich etwas
verdammt Seltsames ab!« Er klappte hastig einen Teil des
wandgroßen Schirms auf und machte sich über die Kontrollen
her.
    Der Schirm wurde hell, als Dorthy zu ihm stieß. Die spitze
Sichel des Gasriesen, gesprenkelt mit Wirbeln von Grün in
Grün, füllte mehr als die Hälfte des Bildes. Colcha,
der buntgescheckte Mond, war ein kleiner, vollkommen runder Schatten
vor den ständigen

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