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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Ich bin hier verliebt. Wenn ich aus diesem Cocon
herauskönnte für eine Sekunde, würde ich Ihnen zur
Erinnerung einen Kuß geben. So perfekt ist das.«
    »Männer«, höhnte Suzy, »die hacken ihr
Gehirn entzwei und können doch immer nur an Sex denken.«
Aber sie lächelte.
    »An dem Mond ist etwas interessant«, warf Maschine
ein.
    »So?«
    Er war von dem visuellen System des Schiffs zu weit entfernt, um
mehr als eine Sichel ohne Merkmale zu zeigen, Dämmerung hinter
dem schrägen Rand des Gasriesen. Die verfolgenden Subroutinen
durch Reflex, die sie eingerichtet hatte, waren lange genug auf ihn
geheftet gewesen, um seine unmerklich vorwärtsgehende Bahn zu
berechnen, recht regelmäßig, mit einer Exzentrizität
von 0,3 und einer siderischen Periode von etwas über eintausend
Stunden. Hm, demnach würde er die meiste Zeit durch den Stern
oder den Gasriesen vor jedem Schrott abgeschirmt sein, der durch das
System sauste. Klein, mit einem Durchmesser von nicht mehr als
tausend Kilometern. Dies und sein Orbit ergaben eine geringe Dichte,
geringer als Wasser, obwohl er kalt genug war, um ein kompakter
Schneeball aus gefrorenen Gasen zu sein wie etwa Charon.
    Suzy erkannte das alles auf einen Blick und sagte: »Ich sehe
nichts, was besonders merkwürdig wäre.«
    »Sie sollten sich mit Ihren Maschinen mehr direkt
beschäftigen. Zwischenflächen behindern Denkprozesse. Sie
sind Schranken…«
    Noch ehe Robot eine weitere kritische Bemerkung machen konnte,
sagte Suzy: »Warum sagst du mir dann nicht, was deine
überlegenen Sinne anzeigen, he? Wenn ich in den Orbit gehe,
muß ich unsere Geschwindigkeitsdifferenz binnen einiger Stunden
angleichen.«
    »Das ist ganz einfach. Der Mond ist voller Löcher«,
sagte Maschine.
    »Zeige sie mir!«
    Suzy sah lange auf die Graphik. Eine Schattensphäre, deren
Oberfläche punktiert war von Löchern, Schächten, mehr
als hundert an der Zahl. Ihre Verteilung zeigte keine Ordnung, aber
sie waren alle gleich groß. »Okay«, sagte sie,
»ich zünde jetzt.«
    Robot sagte überhaupt nichts, weder vor noch nach den paar
Minuten geringer Beschleunigung, die den Fall des Schiffs durch das
System um den geringen Wert veränderten, der nötig war, um
es wieder dicht genug an den Gasriesen heranzuführen: Das
Schweigen zog sich hin, so lange, daß Suzy glaubte, er
hätte wieder ausgeschaltet, indem er sich mit rasanten
Kunststücken beschäftigte oder nur einfach abgestellt, wie
er es ab und zu getan hatte, während das Schiff durch die
nichtlineare Architektur der Kontraraums pflügte. Das war ein
Trick, um den Suzy ihn beneidete. Sagas, Anhören von Blues,
sogar Playbackschlaf (der ihr immer Alpträume in Technicolor
bereitete) dehnten nach einiger Zeit die endlosen Stunden nur aus,
anstatt bei ihrem Verstreichen zu helfen. Wenn Robot die ganze Zeit
wach gewesen wäre, wäre sie vermutlich sogar gegenüber
Sex überdrüssig geworden…
    Anzeigen leuchteten auf. Die Navy schien das Einzelschiff
schließlich doch geortet zu haben. Vorsichtige, schwache
Radarpulse von Nanosekunden sondierten es. Es gab einen kurzen,
groben Versuch, den ausgeschalteten Computer zu befragen.
    Suzy ging die Checkliste des dürftigen und völlig
illegalen Arsenals des Schiffs durch. Wenn es hier wirklich nichts
gab, dann würde sie sich nicht von der Navy fangen lassen. Es
gab in diesen Tagen viele Orte, wohin man gehen konnte, wenn man ein
Renegat mit einem gestohlenen Raumschiff war. Ein Dutzend Grenzwelten
zum Beispiel, von denen die ältesten noch keine drei Jahre
besiedelt waren und von kaum mehr als zehntausend Personen. Da
draußen wurden keine Fragen gestellt. Das war es, weshalb die
Föderation Erkundungen einschränken wollte. Macht
unterliegt wie das Licht dem umgekehrt quadratischen Gesetz der
Verminderung mit der Entfernung…
    Die monotone Stimme von Maschine überraschte sie.
»Seyoura Falcon, ich glaube, daß es nichts weiter gibt,
das Sie wissen müßten. Empfangen Sie irgendwelche
Sendungen?«
    »Die Navy sondiert uns. Kein Versuch zu sprechen. Noch
nicht.«
    Maschine sagte: »Gut, aber ich verstehe das wirklich nicht;
aber irgend etwas versucht, mit mir zu reden.«
    »Warte! Hast du etwas gesagt?« fragte Suzy.

 
   5
     
     
    »Ich nehme an, du bist gekommen, um mir von deiner kleinen
Reise um Colcha herum zu berichten«, sagte Talbeck
Barlstilkin.
    »Wie haben Sie davon erfahren?«
    Barlstilkin zeigte nur sein falsches Lächeln.
    »Na schön«, sagte Dorthy. »Ich nehme an, auch
das gehört

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