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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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machte,
erklärte, er glaube allmählich, daß Dianne McCullough
recht hatte. Der Weltraum sei ein Ort für Maschinen, nicht
für Menschen.
    Sarowitz lächelte spöttisch. »Überleben ist
ein rein technisches Problem. Für die Jupiter-Mission hat man
jetzt neue Schutzschilde entwickelt. Wenn erst mal alle Raumschiffe
damit ausgerüstet sind, müssen wir nicht mehr jedesmal in
Bleikammern hocken, solange die Sonne den Schluckauf hat.«
    »Trotzdem – der Punkt geht an ihn«, meinte
Singer.
    »Du scheinst dich allmählich in dieses
Cyborg-Mäd-chen zu verlieben, Mann«, konterte Sarowitz
gutgelaunt.
    »Laß das«, sagte Singer unbehaglich. Und fragte
sich gleichzeitig, was Dianne wohl in diesem Augenblick tat.
    Inzwischen hatte er festgestellt, daß Donnell ein leidlicher
Schachspieler war, und sie spielten eine Partie nach der anderen,
während Sarowitz sich die alten, seichten Filme ansah, für
die er eine Vorliebe hatte (»Diese Kathleen Turner, Mann! Die
hätte ich gern mal auf so einer Mission wie dieser bei
mir!«) oder die technischen Handbücher studierte und seine
Tensor-Kalkulation überschlug.
    Zwei lange Wochen.
    Als der Strahlungssturm dann endlich abflaute, blieben noch genau
fünf Tage, ehe die Mission den Rückflug antreten
sollte.
    Donnell aktivierte, nachdem sie endlich die Schutzkammer verlassen
konnten, sofort die Funkverbindung mit Diannes Robot auf der
Oberfläche. Singer stand hinter ihm und sah zu, wie Donnell die
Feinabstimmung auspegelte, auf einen anderen Kanal wechselte und dann
den gesamten Vorgang wiederholte. Schließlich stellte er
mißmutig die Stromzufuhr ab, löste die
Gehäuseschrauben und überprüfte die Schaltkreise. Mit
gemischten Gefühlen verfolgte Singer sein Tun. Seine Vorahnung
sagte ihm, daß mit dem Funkgerät alles in Ordnung war.
    Und so war es auch.
    Sarowitz, der mit dem Kopf nach unten in der Schleuse hing,
fragte: »Soll ich den Druckanzug anziehen und draußen die
Antennen überprüfen? Sie könnten durch die Eruption
beschädigt worden sein.«
    Donnell drehte sich an der Funkkonsole um. »Das dürfte
nicht mehr nötig sein«, meinte er ruhig. »Sie hat die
Update-Verbindung wenige Tage nach Beginn der Eruption abgeschaltet
– und vermutlich auch das Funkgerät.«
    »Jesus«, murmelte Singer. Ohne die Verbindung war es
nicht möglich, das Erinnerungsfeld in Diannes Gehirn mit neuem
Datenmaterial zu versorgen. Und inzwischen war sie schon viel zu
lange dort unten. Wenn sie zurückkehrte, würde ihre
Erinnerung in riesigen Lücken und Löchern versickert
sein.
    Diesen Sachverhalt mußten sie Sarowitz erst einmal
erklären. »Trotzdem werde ich die Antennen
überprüfen«, meinte er nur, stieg in seinen Raumanzug
und ging hinaus. Zwei Stunden später tauchte er wieder auf und
zuckte erschöpft die Achseln. »Die Antennen sind in
Ordnung.«
    »Ihr solltet mich hinunterschicken«, drängte
Singer. »Das ist die einzige Möglichkeit, herauszufinden,
was sie da unten treibt.«
    »Und dabei riskieren, daß du nicht mehr
zurückkommst?« fragte Sarowitz unverblümt.
    »Nun komm schon«, meinte auch Donnell. »Lucian hat
recht.«
    Hinter ihm pulsierte das grünliche Wasser durch Röhren,
die zum Teil so breit waren wie seine Hüften. Die drei
Männer hatten sich im Garten von Singers Station eingefunden
– dem größten Freiraum in dem
zusammengestückelten Gebilde. Sonnenstrahlen fielen durch die
Schlitze der halbgeschlossenen Blenden. Sarowitz warf einen Blick
nach hinten durch die Schleuse, in der er hing; die Arme hatte er vor
der Brust verschränkt. Mit den Zehen hielt er sich am Rahmen
fest, sein Körper schwang im Luftzug hin und her wie eine
übergroße Fledermaus. Sein Blick wanderte über die
rötlich schimmernde Couch hinweg zur Konsole mit Singers
›Fahrstuhl‹ zur Planetenoberfläche, die teilweise
hinter der Kommunikationsbucht zu sehen war. Offensichtlich
überlegte er, ob Singer einen Trick versuchen wollte.
    »Keine Sorge, ich komme zurück«, sagte Singer
deshalb. »Ich bin nicht wie McCullough. Ich könnte niemals
ständig in einer Maschine leben.«
    »Angenommen, da unten ist etwas – irgendwas mit den
Kristallen, von denen sie ständig gefaselt hat?« Sarowitz
musterte erst Singer, dann Donnell.
    »Sobald Sie unten sind, werde ich ein Parasiten-Programm
aktivieren, das ich vorher in Ihr Unterbewußtsein lade«,
sagte Donnell. »Wenn Sie das ins System-Programm von Diannes
Robot einspeisen, wird es das Bergungssystem auslösen. Dann
können wir sie

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