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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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und
mächtig. Die Föderation wollte die Monopolisten unbedingt
ihrer Kontrolle unterwerfen und gründete dazu ein
Jungbrunnen-Kombinat. Talbecks Vater verweigerte den Beitritt. Die
Föderation legte einen Sperrgürtel um seine Burg. Talbecks
Vater wurde getötet, er selbst… verletzt. Er hegt immer
noch einen tiefen Groll gegen die Föderation, und diese Narbe
ist für ihn Erinnerung und Symbol zugleich.«
    »Hegt er auch einen Groll gegen Sie?«
    »Gegen mich?« Sie lachte. »Was hat er
gesagt?«
    Arion schwieg. Er fühlte sich plötzlich unbehaglich.
    »Talbeck meint es gut, aber manchmal ist er doch etwas
anmaßend. Laß dich von ihm nicht aus der Ruhe
bringen.« Sie machte eine wegwerfende Geste, und der weiße
Stoff ihres Kleides entfaltete sich wie ein Hügel.
»Amüsieren wir uns besser!«
     
    Arion erwachte im diffusen Sonnenlicht, das auf sein Gesicht fiel,
und fühlte, wie das Polster unter den weichen Kissen, auf denen
er lag, leicht auf und ab schaukelte. Er hatte heftige Kopfschmerzen
und einen üblen Geschmack im Mund. Und er war nackt.
    Er sah sich um: Decke und Wände waren mit reiner Seide
bespannt, und auf einer Seite drang goldenes Sonnenlicht in den Raum.
Von Dominiq und seiner Leier nirgends eine Spur!
    Nur bruchstückhaft erinnerte er sich an den weiteren Verlauf
der Party. Wie im Film reihten sich die Eindrücke aneinander.
Sie hatten noch einmal getanzt, und danach hatte Arion ein Glas Wein
nach dem anderen getrunken, während Dominiq mit ihren Freunden
herumtändelte. Arion hatte sich nicht als Außenstehender
gefühlt, keiner behandelte ihn als Fremden, denn sein Spiel
hatte alle begeistert. Schließlich war Dominiq bei ihm
aufgetaucht und hakte sich bei ihm unter. »Komm mit«,
flüsterte sie.
    Und er war mit ihr gegangen. Offensichtlich an diesen Ort, wo er
jetzt aufgewacht war, und offensichtlich hatten sie hier auch
miteinander geschlafen. Doch die Erinnerung daran wurde durch seinen
Kater getrübt.
    Er fragte sich gerade, ob er aufstehen solle, um nach Dominiq zu
schauen – oder zumindest herauszufinden, wo seine Kleider
abgeblieben waren, als einer der Seidenvorhänge beiseite
geschoben wurde und eine Frau in einem schlichten grauen Overall
eintrat. Mit elastischen Schritten kam sie zum Bett und brachte ihm
seine gewaschenen und gebügelten Kleider.
    Arion bedankte sich schüchtern. Sie antwortete nicht und
blieb mit ausdrucksloser Miene beim Eingang stehen, während er
sich wusch und ankleidete. Erst als er seinen Gürtel
schloß, bemerkte er die beiden glänzenden Plättchen
an ihren Schläfen.
    Er hatte auf Pandora schon einmal gesehen, daß man
Gesetzesbrechern Chips ins Hirn einpflanzte, um sie dann über
Fernbedienungen zur Strafe für ihre Vergehen zu Arbeiten
für die Allgemeinheit heranzuziehen. Aber hier wurden Kriminelle
offenbar als Dienstboten eingesetzt.
    Er fragte die Frau, wo seine Leier sei, erhielt aber auch jetzt
keine Antwort. Dann fragte er sie nach Seyoura Dominiq. Mit einer
Handbewegung forderte die Frau ihn auf, ihr zu folgen, und
führte ihn über einen steilen Laufsteg in schwindelnder
Höhe an einer Reihe gewölbter durchsichtiger Zellen vorbei,
die nur Luft und helles Sonnenlicht zu enthalten schienen. Am Ende
des Laufstegs bückte er sich durch eine Schleuse und trat ins
Freie auf eine große Plattform hinaus. Die Dienerin deutete auf
eine Gestalt am anderen Ende der Plattform.
    Dominiq, die am Geländer stand, drehte sich zu ihm um.
»Na endlich! Du hattest letzte Nacht zu viel getrunken. Zu
deiner Entschuldigung will ich einmal annehmen, daß du die
schweren Jahrgänge nicht gewohnt bist.« Amüsiert
musterte sie ihn. »Normal trinke ich nicht so viel«, gab er
zu.
    »Komm, schau dir an, wo du dich im Moment
befindest.«
    Er lehnte sich an ihrer Seite gegen das Geländer und sah sich
um. Tief unter ihnen dehnte sich nach allen Seiten ein endloses
Grasland unter einem makellosen Himmel, nur hier und da unterbrochen
von einigen Baumgruppen.
    »Die Prärie«, erklärte Dominiq. »Aber
warum man dieses Land so nennt, weiß ich nicht. Trotzdem –
ich finde es wunderschön.«
    Die Sonne stand hinter ihnen, und Arion konnte den riesigen
transparenten Schatten des Gefährts erkennen, in dem sie
reisten. Er sprang und hüpfte ständig über unsichtbare
Bodenkonturen hinweg.
    Arion deutete auf den Schatten. »Was ist das?«
    »Ein steuerbares Luftschiff. Aber du scheinst wirklich einen
Blackout gehabt zu haben. Wie schade, daß du dich an

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