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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Verblüfft stellte
Arion fest, daß unter ihrer oberflächlichen Verspieltheit
ein immenses Wissenspotential schlummerte. Er erfuhr auch einiges
darüber, wie sie ihr Leben lebte (Womit nicht gemeint war, wie
sie ihr Geld verdiente, sondern was sie alles anstellte, um sich die
Zeit zu vertreiben.), wie sie half, das Familienimperium – ihre
Leute besaßen riesige Minenfelder und Gruben wie beispielsweise
die Orthidium-Minen auf dem Sirius-Trabanten sowie ungezählte
kleinere Beteiligungen an der Verhüttung und dem Transport des
Erzes – zu verwalten.
    Am Nachmittag erreichten sie die Ruinen einer kleineren Stadt an
der Kreuzung von zwei alten Highways. Das Luftschiff ging tief
herunter, so daß sie, von der Dienerin begleitet, durch eine
Schleuse an einer Strickleiter zu Boden klettern konnten. Dominiq
hatte sich eine Schrotflinte über die Schulter gehängt und
meinte scherzend zu Arion: »Man weiß ja nie, was für
seltsame Tiere einem hier über den Weg laufen.«
    »Ich dachte, die Tiere auf der Erde seien harmlos.«
    »Das sind sie nicht. Es gibt hier Leoparden, Pumas und auch
ein paar außerirdische Spezies. Die Leute bringen sie für
die hiesigen Menagerien mit, und natürlich können immer
wieder mal welche entwischen. Die meisten überleben nicht lange,
aber einige gedeihen hier prächtig.«
    »Zum Beispiel Zithsas?«
    »Nicht daß ich wüßte. Dafür aber
Todesfeen von Ruby, Baumschnäpper von Pandora und ein paar
andere.«
    Arion folgte der Dienerin mit gemischten Gefühlen. Doch die
einzigen Tiere, die sie zu Gesicht bekamen, waren ein paar Antilopen,
die über die dornigen Sträucher auf einem Ruinenfeld
davonstoben. Die Luft schien erfüllt von einem
unaufhörlichen Zirpen, das wie die Hitze in die Landschaft
verwoben zu sein schien. Der feste Untergrund ließ Arion
stolpern, als hätten seine Kniegelenke durch den schwankenden
Flug ihre Festigkeit verloren.
    Die meisten Ruinen waren kaum mehr als Bodenerhebungen im
hüfthohen Gras, die die verkürzte Kreuzform der alten
Stadtanlage verdeutlichten. Die trockene Hitze trieb Arion den
Schweiß auf die Stirn. Auch auf dem grauen Overall der Dienerin
zeichneten sich unter den Armen und auf dem Rücken dunkle
Schweißflecken ab. Dominiq dagegen, die nur weite Leinenhosen
und ein leichtes Oberteil trug, schien die Hitze nicht zu
spüren. Völlig unbekümmert streifte sie durch die
überwucherten Ruinen. Die Haut ihrer nackten Schultern
schimmerte in der Sonne. Das Luftschiff hing hinter ihnen. Der
Laufsteg im Innern der transparenten Hülle wirkte wie ein
Knorpelband, der Antrieb und die Hilfsaggregate waren die Organe im
Innern dieser künstlichen Larve einer gigantischen
Himmelskreatur.
    Hoch über ihnen entdeckte Arion einen gleißenden Punkt
am Himmel. Ein Luftwagen, der wie ein Tagstern funkelte. Als er
Dominiq darauf aufmerksam machte, erklärte sie, dies sei nur ihr
Leibwächter. Plötzlich fragte sich Arion, wie groß
das Netz wohl sein mochte, in dessen Zentrum sie die Spinne war.
    Sie gingen weiter und scheuchten dabei aus einem Gebüsch
einen Schwarm Vögel auf, der hoch in die Luft stieg und dort
seine Kreise zog. Dominiq riß der Dienerin das Gewehr aus der
Hand und feuerte. Doch ihre Schüsse waren ungezielt und trafen
nichts. Wenig später war der Schwarm verschwunden.
    »Waldhühner«, erklärte Dominiq.
»Schmecken köstlich.«
    Arion wurde in diesem Moment klar, wie sonderbar vertraut ihm
alles hier vorkam: das Gras unter seinen Stiefeln, die knorrigen
Büsche, die verborgenen Grillen, die Vögel – all dies
hatte sich aus derselben urzeitlichen Suppe entwickelt. Es war eine
erregende Vorstellung.
    Er beeilte sich, zu Dominiq und der Dienerin aufzuschließen.
Wieder stoben Vögel auf, wieder riß Dominiq das Gewehr an
die Schulter und schoß. Ein Vogel kippte plötzlich zur
Seite weg und stürzte zu Boden.
    Dominiq gab der Dienerin das Gewehr und grinste Arion an.
»Hast du gesehen, wo er herunterkam?«
    »Hinter der Bodenwelle dort.«
    »Holst du ihn mir?«
    Arion mußte eine Zeitlang suchen, ehe er das tote Tier fand.
Der Vogel war leichter als erwartet, und seine Flügel
öffneten sich mit trockenem Rascheln, als er ihn zögernd an
einem der nackten Beine aufhob. Das Brustgefieder wies einen
sternförmigen Blutfleck auf.
    Arion ging den Pfad zurück, den er ins hohe Gras getrampelt
hatte, und hielt die Beute hoch. Dominiq betrachtete sie einen
Moment, drehte sich dann um und sagte: »Wirf den Vogel
weg.«
    »Ich dachte…«
    »Wirf ihn

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