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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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hochgewachsene Clemens Cortazar, die
kleine, elegante Cloe Muti, der untersetzte, bärtige Efram
Oberhagen und ein halbes Dutzend weitere. Und Antonio, der aufreizend
grinste, als Arion hinter Dominiq an den Tisch trat.
    »Ich sehe, du schleppst dein Schoßtierchen immer noch
mit dir herum«, sagte er zu Dominiq.
    »Dein Verhalten ist absolut lächerlich«, fuhr sie
ihn scharf an. Arion stand verlegen neben ihr. »Und ihr, was
habt ihr in der Zwischenzeit so getrieben«, wandte sich Dominiq
lächelnd an die anderen. »Sicher habt ihr nicht die ganze
Zeit nur hier gesessen und getrunken.«
    »Wir haben uns den Stierauftrieb angesehen«, antwortete
einer.
    »Wie immer viel zu spät«, fügte Clemens
Cortazar mit seiner samtweichen Stimme hinzu, und alle außer
Antonio lachten.
    Doktor Pixot stand auf und bot Dominiq seinen Platz an. »Wir
fragten uns schon, wann Sie endlich mit Ihrem Luftschiff hier
eintreffen würden«, meinte er. »In den Rockys wurden
Stürme gemeldet.«
    »So, so. Wir sind aber eine andere Route geflogen.«
Dominiq schaute fröhlich in die Runde.
    »Frag doch mal nach den Stieren«, schlug Cloe Muti
vor.
    »Also schön. Was machen die Stiere?«
    Wieder lachten alle, sogar Antonio. Sofort bei ihrem Erscheinen
war Dominiq zum Mittelpunkt der Gruppe geworden. Arion blieb einen
Moment verunsichert stehen, ging schließlich um den Tisch herum
und setzte sich auf den Brunnenrand.
    Cortazar und Oberhagen begannen gleichzeitig zu sprechen, doch
übertönte Cloe Muti beide mit ihrer schrillen Stimme.
»Das war ein Anblick, Dominiq! Wirklich toll. Wie die Tiere in
einem dichten Pulk die Straße hinunterstürmten – ein
Naturereignis! Auch ein paar Gauchos, die mit in der Herde ritten,
haben mir ausgesprochen gut gefallen. Aber tanzen die Männer
wirklich mit den Stieren? Ich kann es einfach nicht glauben. Zwischen
diesen riesigen Hörnern?«
    »Ich hab’s dir doch schon erzählt«, knurrte
Antonio verdrossen. Dabei musterte er Dominiq ungeniert.
    Cloe Muti preßte ihre plumpen Hände zusammen. »Ich
bin so froh, daß ich zum Fest hergekommen bin. Einige Leute
behaupteten, lediglich eine Horde von Verrückten liefe hier mit
ein paar Kühen durch die Gegend. Aber solche Bullen!« Sie
erschauerte wohlig. »So starke Tiere!«
    »Es ist ein Drama«, erklärte Talbeck Barlstilkin in
seiner ruhigen, geduldigen Art, »bei dem die Gefahr
künstlich erzeugt, definiert und überwunden wird. Nachdem
die Stiere zu Boden geworfen worden sind, werden sie feierlich
geschlachtet. Vielleicht wären deine Freunde von der Zeremonie
geschockt gewesen, denn es ist ein altes Todesritual.«
    »Ach was, Tod! Wer von uns fürchtet schon den Tod?«
In dem Schweigen, das auf ihre Worte folgte, klang Cloe Mutis Lachen
doppelt laut und schrill. Um die negative Wirkung etwas
abzuschwächen, fügte sie schnell hinzu: »Sind denn
jemals Tänzer bei diesem Ritual umgekommen?«
    »Nicht, daß ich wüßte, und wenn, dann nur
sehr wenige«, antwortete ihr Talbeck Barlstilkin. »Aber
manchmal bringen sich die Dorfbewohner gegenseitig bei dem Karneval
um, der vorher stattfindet. Und immer gibt es Verletzte.«
    »Karneval – was ist das?«
    »Vor der Hauptveranstaltung treibt man Jährlingsstiere
in eine Gruppe von Männern, die, indem sie den Tieren
Bänder an die Hörner hängen, ihren Wagemut, ihre
Geschicklichkeit und Tapferkeit beweisen wollen.«
    »Es ist jedenfalls immer sehr amüsant«, rief
einer.
    »Das ist es vermutlich – auf seine Art.«
Barlstilkins Worte klangen, als ob dies eine ganz neue und
merkwürdige Betrachtungsweise sei.
    Dominiq lachte. »Liebe Cloe, ich verspreche dir, daß es
dir morgen gefallen wird. Gibt es denn hier nichts zu
trinken?«
    »Ich gehe schon«, erbot sich Doktor Pixot sofort und
ging zur Terrasse hinüber, wo ein junger Mann hinter der
erleuchteten Bar Drinks mixte.
    Antonio lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sagte zu
Arion: »Leih mir mal dein Instrument.«
    »Seyour?«
    »Das Ding da.« Antonio griff nach der Leier.
Überrascht umklammerte Arion den Tragegurt, aber der Goldene
zerrte so heftig daran, daß das Instrument Arion aus den
Händen glitt. »Keine Sorge«, brummte Antonio,
»ich werde es schon nicht beschädigen. Ich kenne mich mit
diesen Dingern etwas aus. Das hier ist wohl die
Richtungsjustierung?«
    »Seyour, es ist gefährlich…« Arions Herz
pochte heftig, und seine Wangen brannten.
    »Unsinn.« Antonio hantierte an den Kontrollen herum,
schaute dann auf und beobachtete, wie

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