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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Überreste organischen Materials feststellen lassen. Bei über 1500 Grad zu Asche verbrannt, aber die Analysen ließen daran keinen Zweifel.
    Die Asche von Aliens?
    Wenn ja, wie hofften sie, angenommen, der Aufschlag eines Artefakts verlief nach Plan, den Absturz zu überleben? Oder handelte es sich um ritualisierte Selbstmorde? Beerdigungen? Oder womöglich Hinrichtungen?
    Und, sollten die Aliens den Aufschlag überstehen, wie überlebten sie unter Wasser? Waren die Aliens eine Art Fische?
    Und, waren sie Fische, was trieb sie ausgerechnet in den Marianengraben, den tiefsten und aller Wahrscheinlichkeit nach lebensfeindlichsten Punkt der Erde?
    Was hatten sie vor?
    Die Einzigen, die möglicherweise den Anflug einer Antwort auf diese Fragen hätten geben können, waren die Amerikaner. Sie kontrollierten die Haupteinschlagszone, sie mussten U-Boote auf den Grund des Grabens in 11.000 Metern Tiefe ausgeschickt haben.
    Aber was auch immer die Amerikaner herausgefunden haben mochten, sie schwiegen.
    Auf 3000 Metern Höhe stoppte Diane jäh den Sinkflug der Bitch . Der Ruck riss Rudi aus seinen Gedanken.
    Draußen herrschte die übliche Schwärze, Meer und Himmel waren nicht voneinander zu unterscheiden. Rudi starrte weiter durch die Cockpitscheibe und fragte sich, wie das Artefakt aussehen würde. Würde es einen langen Schweif nach sich
ziehen, bunt wie eine Silvesterrakete? Möglich, aber wenn es so sein sollte, würde er ihn erst hinterher sehen, wenn sie auf Funafuti die Aufnahmen der Bordkameras auswerteten. Das Artefakt würde viel zu schnell sein, als dass ein menschliches Auge mehr als einen Blitz wahrnehmen konnte.
    »Dreißig Sekunden bis zum Einschlag!«, rief Rodrigo.
    Gleich. Rudi ruckte den Kopf hin und her, aus Furcht, den großen Augenblick zu verpassen. Der Himmel war wolkenlos. Rudi, dessen Augen sich in der Zwischenzeit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah fragend zu den funkelnden Sternen hoch. Einer von ihnen mochte bereits das Artefakt sein. Musste es sogar. Und jeden Augenblick würde der Stern ihm entgegenspringen, wie ein Blitz, und …
    … und plötzlich bockte die Bitch . Diane fluchte, packte das Steuerhorn mit beiden Händen und brüllte: »Verdammt! Wilbur, mach schon!«
    Beinahe im selben Augenblick knallte es hinter Rudi, im Radarbuckel. Wie ein Maschinengewehr, nur dumpfer. Feuerzungen leckten aus der Bitch , erleuchteten die Nacht.
    »He!?«, rief Rudi. »Was ist …«
    Dann kam der Blitz und erwischte die Bitch .
    Das Schütteln brach übergangslos ab. Die Bitch machte einen Satz. Es war ein brutaler Schlag, als hätte das Flugzeug mitten in der Luft eine Wand gestreift. Einen Moment lang verharrte es reglos, als wäre ihm nicht begreiflich, dass sich ihm 3000 Meter über dem leeren Pazifik etwas in den Weg stellte, dann kippte sie über den linken Flügel weg und fiel wie ein Stein. Mit einem schrillen Pfeifen, so laut, dass es die aufheulenden Triebwerke übertönte, platzte die Luft aus der lecken Druckkabine. Neue, eiskalte Luft strömte nach. Nadeln stachen in Rudis Lungen, während die taumelnde Bitch ihn mit sich riss. Auf seiner Netzhaut tanzten die Nachbilder des Blitzes, brannten ein Feuerwerk ab.
    Rudi war überzeugt, dass es das Letzte sein würde, was er je sehen sollte. Das Display vor ihm war tot. Eine schwarze Fläche in der bodenlosen Schwärze der Nacht, an deren Grund
mehrere tausend Meter Salzwasser auf ihn warteten. Überall, wohin er sah, war nur Schwarz. Die Systeme der Bitch waren tot und damit die Bitch selbst. Sie war nur noch eine tote Hülle, der Sarg ihrer Crew, der dem gemeinsamen Grab entgegenfiel. Rudi erwartete, dass ihn die Schwärze auffraß, er in der kalten Luft das Bewusstsein verlor, aber das kam nicht. Ihm war übel, kotzübel sogar, und dabei blieb es. Sie mussten bereits tiefer sein, als er gedacht hatte.
    »Sie haben uns erwischt!«, brüllte Diane. Blut strömte aus einer Wunde am Hals und verschwand im Kragen ihres Fliegeranzugs. An ihrer Hüfte bildete sich ein dunkler Fleck. Splitter mussten sie getroffen haben.
    Sie kümmerte sich nicht darum. Diane kämpfte. Mit der linken Hand - ihrer Becherhand, musste Rudi selbst in diesem Augenblick denken - bearbeitete sie die Instrumente. Nichts ging mehr. Kein Strom mehr. Kein Druck mehr auf der Hydraulik. Alles tot, tot, tot.
    Das Große Los musste sie erwischt haben. Im schrägen Winkel an der Heckflosse der Bitch und anschließend am linken Flügel. Abgeschossen von einem Alien-Artefakt. Die

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