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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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geschieht?«
    »Tut mir leid, aber der Eindruck drängt sich mir auf. Habt ihr schon vergessen, wieso wir hier oben sind? Wir wussten nicht, ob wir den Seelenspringern trauen können, ob sie die Rettung vor unserer eigenen Dummheit darstellen oder den letzten Nagel, der an unserem Sarg noch gefehlt hat. Wir wollten ihnen nicht einfach ausgeliefert sein. Wir wollten, dass die Menschheit wenigstens ein Wörtchen mitreden kann, wenn es um ihr eigenes Schicksal geht. Wir wollten, dass Menschen mit Grips in der Birne darüber entscheiden und nicht Homeworld Security, die US Alien Force oder die Generäle der Wahren Volksbefreiungsarme oder irgendwelche anderen Idioten, die so abgehoben und von sich selbst und ihrer Wichtigkeit besoffen sind, dass sie vergessen haben, was sie sind. Und wir haben es geschafft! Wir … drei Typen, die man dort, wo sie herkommen, am liebsten weggesperrt hätte, aus Angst, dass sie sich selbst oder anderen etwas antun. Wir haben die Erde vor dem Angriff der Seelenbewahrer gerettet. Und jetzt wollt ihr zwei alles stehen und liegen lassen und abhauen?«
    »Davon kann keine Rede sein.«
    »Wovon sonst? Das ist doch euer ganzer Plan, wenn man ihn überhaupt so nennen kann. Ihr beide wollt euch aus dem
Staub machen. Ihr wollt in dieses Patronenschiff steigen und abhauen. Den ganzen Mist hinter euch lassen. Die Erde, die Menschen, die Seelenspringer.«
    »Unsinn«, schaltete sich Rodrigo wieder ein. »Wir wollen verhindern, dass noch mehr davon geschieht.« Er zeigte auf die geschundene Erde unter ihnen. »Aber das können wir nicht, wenn wir hier im Orbit hocken bleiben. Die Seelenbewahrer werden nicht aufgeben. Dieser Angriff war nur der erste. Weitere werden folgen. Klüger eingefädelt, mit größeren Ressourcen geführt. Dieses Mal haben wir sie noch aufhalten können, das nächste Mal vielleicht auch. Aber was ist mit dem zehnten Angriff, dem hundertsten?«
    »Du hast deine virtuellen Finger am Joystick. Du kontrollierst das Abwehrnetz der Seelenspringer, das hast du gezeigt. Also wehrst du die Angriffe ab.«
    »Es ist nicht so einfach, wie du denkst. Ich bin nicht halb so mächtig, wie du glaubst. Und, nebenbei, nicht halb so verschlagen, wie du es mir unterstellst. Ich beherrsche große Teile des Abwehrnetzes, aber ich beherrsche es nicht komplett.«
    Rodrigo sagte es mit einer Selbstsicherheit, die durch nichts aus dem Gleichgewicht geworfen werden konnte. Wilbur machte sie rasend. Er hatte sein Leben damit verbracht, vor Menschen davonzurennen, die genau wussten, wie man zu leben hatte, in jedem Augenblick immer eine Antwort parat hatten. Und jetzt hatte er die Erde hinter sich gelassen, schwebte mit zweien der Menschen, die ihm die Welt bedeuteten, im Orbit und … es war zu viel. Er hielt es nicht mehr aus. Wilbur sah Rodrigo in die Augen und sagte leise: »Aber gut genug, um die Hände in den Schoß zu legen, nicht wahr?«
    Rodrigo zuckte zusammen. »Was willst du damit sagen?«
    »Das, was offensichtlich ist.« Er zeigte auf die von Rauchwolken entstellte Erde. »Das hier ist dein Werk. Du hattest deine Finger am Drücker, Rodrigo. Du hast entschieden, die letzte Angriffswelle der Seelenbewahrer durchzulassen. Du hast es ihnen erlaubt, das Schiff der Seelenspringer zu zerstören. Du hast gewusst, was das bedeutet.«

    »Wilbur, du verstehst nicht. Ich …«
    »Ich verstehe sehr gut. Ich bin nicht wie du, Rodrigo. Ich bin ein einfacher Mensch geblieben - aber ich habe Augen im Kopf. Die Trümmer, die groß genug sind, um nicht in der Atmosphäre der Erde zu verglühen, stammen ausschließlich vom großen Schiff der Seelenspringer. Und du warst es, der in seiner Allwissenheit seine Zerstörung zugelassen hat - in dem Wissen, dass als direkte Folge auf der Erde Millionen von Menschen sterben würden. Du wusstest es. Und hast es getan.«
    »Mir blieb keine Wahl! Ich musste zwischen zwei Übeln entscheiden. Wir mussten das große Schiff der Seelenspringer beseitigen. Alles andere wäre ein Verbrechen an der Menschheit gewesen.«
    »Du klingst wie ein Sprecher der US Alien Force.« Es war die schlimmste Beleidigung, die Wilbur sich ausmalen konnte. Sie traf.
    »Nein!« Rodrigo barg den Kopf zwischen den Händen. »Nein, nein!«
    »Du bildest dir ein, etwas Besseres zu sein als wir gewöhnlichen Menschen. Das ist es doch, nicht? Du glaubst, einen Weitblick zu haben, von dem jämmerliche Kreaturen wie ich nur träumen können. Aber dabei bist du blind. Siehst du mit deinen unzähligen Augen

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