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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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immer mehr Tote und Sterbende ihnen den Weg versperrten, aber Eustace ließ ihn nicht los, zerrte ihn unnachgiebig weiter. Sie passierten die brennenden Reste des Lasters. Eustace sprang auf das erste der Autos, die eine lange Schlange auf der Brücke bildeten, und schoss eine Salve in die Luft.
    »Amerikaner!«, brüllte er wieder. »Lauft um euer Leben, die Amerikaner kommen!«
    Sie sprangen von Auto zu Auto, zuerst allein, dann von Dutzenden anderen Menschen verfolgt, die erkannten, dass es keinen schnelleren Weg gab, über die Brücke zu kommen, als über die Dächer der Fahrzeuge. Hinter ihnen knatterten Schüsse. Eustace kümmerte sich nicht um sie. Es waren ziellos in den Himmel abgefeuerte Salven, verzweifelte Gesten der Ohnmacht von Menschen, die Waffen in den Händen hielten, mit denen sie dutzendfach töten konnten - und die spürten, dass es ihnen nichts nützen würde. Sollte jemand auf sie anlegen oder ein Querschläger über die Brücke schrammen, dann wäre es um sie geschehen. Nur: Das Risiko ließ sich nicht vermeiden, also ignorierte Eustace es.
    »Hier entlang!«
    Sie hatten die Insel erreicht. Eustace sprang von dem Dach des letzten Autos auf der Brücke und rannte in eine Straße,
die nach links von der Hauptstraße abzweigte. Sie lag im Dunkeln, wie die übrige Insel. Und sie war verlassen.
    »Drei … vier … fünf …« Eustace zählte die Villen ab, die hinter ihnen zurückblieben.
    »Sechs … sieben … acht … hier!«
    Durch ein weit offen stehendes Tor rannten sie in einen Garten von der Größe eines Parks. Er war verlassen. Hinter hohen Bäumen erkannte François die Umrisse einer Villa. Eustace bog auf einen schmalen Weg ein, der an der Villa vorbeiführte. Kieselsteine spritzten nach allen Seiten, als sie in den eigentlichen Garten und zu dem fußballfeldgroßen Rasen rannten, der an einem Privatstrand endete. In der Mitte des Rasens war ein kleiner Erdhügel. Als sie die Wiese erreichten, erhob sich der Hügel. Es war der Hybrid-Hubschrauber. Er erinnerte François an eine kauernde Kröte, bereit, in den Himmel zu schnellen. Ein Surren gesellte sich zu dem Gefechtslärm, den der Wind von Freetown herübertrug. Es war schmerzhaft hoch und stammte von dem Doppelrotor, der den Hybriden einen Meter über dem Boden hielt.
    »Was habe ich dir gesagt!«, brüllte Eustace. »Sie warten!« Der Leibwächter warf das nutzlos gewordene Gewehr weg, um zum letzten Sprint anzusetzen.
    Er kam nicht weit. Aus den Bäumen löste sich ein Schemen und raste zischend auf den Hybriden zu. Der Hubschrauber verschwand in einem Feuerball - und kam wieder zum Vorschein, unbeschädigt. Er musste eine Alien-Panzerung besitzen. Eine menschengemachte Granate konnte ihm nichts anhaben.
    Dutzende schon.
    Von allen Seiten rasten dem Hybriden jetzt Geschosse entgegen. Eine Salve, eine zweite, schließlich eine dritte. Der Hybride geriet ins Schlingern, drehte sich auf der Stelle, als die Blätter eines der Doppelrotoren zerbrachen und sich seine Trümmerstücke in das Gras bohrten. Dann schoss eine Stichflamme aus dem Motor unter dem Doppelrotor hervor. Das Surren erstarb, und der Hybride sackte wie ein Stein zu Boden. Er kippte zur Seite.

    Dann kamen seine Bezwinger aus ihren Verstecken. Von allen Seiten strömten Männer in Kampfanzügen auf die Wiese. Sie brüllten. Einige von ihnen rannten zu dem Hybriden, feuerten aus nächster Nähe aus ihren Sturmgewehren auf die brennende Maschine, als wollten sie sicherstellen, dass weder Alien-Teufelei noch ein Alien-Teufel in ihr überdauerte. Die Übrigen kreisten François und Eustace ein. Es waren kräftige, stiernackige Männer. Aus ihren mit Ruß geschwärzten Gesichtern starrten helle Augen, und ihre fettig glänzenden Oberlippenbärte ragten hervor. Sie wirkten uniform, wie aus demselben Ei geschlüpft. Ohne ein Wort standen sie da, ihre Gewehre auf François und Eustace gerichtet.
    Der Kreis öffnete sich. Ein Mann trat hinein und blieb vor den beiden stehen. Er wirkte wie ein Bruder der Übrigen, nur dass sein Gesicht ungeschwärzt war und er statt eines Stahlhelms einen Tropenhelm trug. Er deutete eine Verbeugung an und sagte mit einer tiefen, männlichen Stimme: »François Delvaux, nehme ich an?«
    François nickte. Es hatte keinen Sinn, es zu verschweigen.
    »Es ist mir eine Ehre!« Der Mann verbeugte sich noch tiefer. »Ich darf mich vorstellen? Mahmut al-Shalik, genannt der Prächtige. Und das hier sind meine tapferen Jungs.« Er zeigte auf die

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