Alien Earth - Phase 3
wertlose Hülle. Was die Menschenfrau ausgemacht hatte, existierte nicht mehr.
Ein neues Bermudadreieck?
Aller Augen sind dieser Tage auf drei Dinge gerichtet:
auf den Himmel, den die verteufelten Aliens sich unrechtmäßig zu eigen gemacht haben,
auf die Alien-Insel im Südpazifik, gegen die unsere tapfere Navy trotz verräterischer chinesischer Störversuche weiter anrennt,
und auf uns selbst, wo diese Teufel sich einzunisten versuchen.
Zugegeben, wir leben in turbulenten Zeiten, und jeder dieser Schauplätze ist überlebenswichtig für die Menschheit. Doch im Fieber des Gefechts laufen wir Gefahr, unseren Blick in gefährlicher Weise einzuengen. Es würde uns allen guttun, unseren Blick von Zeit zu Zeit auf andere Schauplätze zu richten. Zum Beispiel in den hohen Norden, auf die Beringsee.
Die Beringsee zählt zu den wichtigsten Fischgründen unserer Nation. Die Forderung nach einer vollständigen Annexion des Gebietes, dessen westliche Küste sich in ineffizienter russischer Verwaltung befindet, ist beinahe so alt wie die Union zwischen Amerika und Arabien. Durch die Ankunft der Aliens auf der Erde ist es aber bei den Plänen geblieben.
Das muss sich ändern! Denn: Etwas stimmt nicht in der Beringsee. Halten Sie sich vor Augen: Seit Anfang des Jahres 2066 sind dort nicht weniger als 26 unserer Fabrikschiffe verschwunden - mit Mann und Maus! Fischer, die von der Beringsee zurückkehrten, berichteten von merkwürdigen Leuchterscheinungen und einem unerklärlichen Rückgang der Fänge.
Mehr noch: Der Verband von General Leonardo H. Corral, dessen Einsatzgruppe erfolgreich die Stadt Wiljutschinsk und Umgebung am 7. Oktober 2065 von Aliens und ihren Unterstützern säuberte, geriet
auf der Rückfahrt zu ihrem Heimathafen in Alaska in einen unangekündigten Sturm, der in den Verlust von vier Zerstörern und mehreren Begleitschiffen mündete!
Hinzu kommen Aussagen von Air-Force-Piloten, die das Gebiet überwachen. Sie berichten übereinstimmend von einer ungewöhnlichen Dichte von Alien-Luftfischen, die über der Beringsee unterwegs sind, und zahlreichen unerklärlichen Objekten über, auf und unter der See.
Wir fragen uns: Was muss noch geschehen, bevor unsere Regierung endlich den Ernst der Lage erkennt und eingreift? Wie viele unersetzliche amerikanische und arabische Leben sollen noch der einseitigen Fixierung des Ministeriums für Homeworld Security geopfert werden? Wann erkennen wir endlich, dass agieren und nicht reagieren das Gebot der Stunde ist?
Oder ist bereits der Punkt erreicht, an dem mutige Bürger das Heft des Handelns ergreifen müssen?
Die nächsten Wochen und Monate werden es erweisen.
- Leitartikel des Egyptian Star , Kairo vom 1. Juli 2066
Homeworld Security nahm Ermittlungen wegen staatsgefährdender Umtriebe gegen den Chefredakteur des Blattes auf. Die Ermittlungen wurden am 10. Juli eingestellt. In den Straßen der Stadt ging das Gerücht um, Mahmut al-Shalik, der Besitzer des Egyptian Star , hätte seine Beziehungen spielen lassen.
KAPITEL 12
Die Hauptstadt von Mahmuts Wunderland war ein Schloss. Es schwamm im Südteil des Tanganjika-Sees über dem tiefsten Punkt des Gewässers und viele Kilometer weit von den grünen, von Menschen entvölkerten Ufern entfernt, ein mehrere tausend Tonnen schweres Hightech-Artefakt, das die herausragenden Eigenschaften seines Schöpfers teilte: Es war bar jeden Geschmacks und gleichzeitig in seiner Großartigkeit atemberaubend.
Das Schloss war aus nachgemachten Alien-Kreuzen errichtet. Aus der Ferne wirkte es, als hätte ein Kind das Schloss aus Lego-Steinen gebaut: bunt in verschiedenen Rosttönen, wahllos zusammengewürfelt und abgrundtief hässlich. Kein Wunder eigentlich, hatte das Kind ja für seinen Bau nur eine einzige Art von Steinen zur Verfügung gehabt: ein Kreuz, knappe zweieinhalb Meter tief und hoch und etwas über fünf Meter lang.
Mahmuts Schloss war erbärmlich, kein Vergleich zum Original, dem es nacheiferte. Die Alien-Insel im Pazifik war geschmeidig, arrangierte sich nach Belieben neu, trotzte den stärksten Stürmen ebenso mühelos wie den Angriffen der US Alien Force und stellte doch nur das Tor in das eigentliche Reich der Seelenspringer dar, elf Kilometer tiefer, am Grund und unter dem Grund der Witjas-Tiefe.
Mahmuts Schloss dagegen war starr, es ächzte schon, wenn leichter Wind das Wasser des Sees in sanfte Bewegung brachte, und es rostete selbst in dem weichen
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