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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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dem Tauchen üblicherweise einhergehen. Die Anzüge erlauben Tauchgänge von bis zu 48 Stunden und widerstehen Feuer aus Sturmgewehren, soweit es nicht aus nächster Nähe kommt. Die interne Steuerung erfolgt durch einen autonomen Rechnerverbund, garantiert ohne Hintertür für die Aliens.« Al-Shalik ließ die Schnallen, die die Handschuhe mit den Ärmeln verbanden, einrasten. Das Klicken mischte sich unter das hundertfache Klicken, mit dem seine Jungs ihre Anzüge anlegten. »Zugegeben, nichts, was sich mit dem messen kann, das die Aliens hervorbringen, aber das Beste, was Menschen vermögen - und das Wenige, das fehlt, machen wir durch unseren Mut und unsere Entschlossenheit wett. Ist es nicht so, Jungs?«

    Hunderte Mahmuts reckten die Arme in die Höhe und jubelten. Eustace war unter ihnen und jubelte. Der schmächtige Leibwächter wirkte wie ein verlorenes Kind in der Masse der kräftigen Männer. Wie wollte er es anstellen, ihn zu beschützen?, fragte sich François. Jeder der Mahmuts würde Eustace spielend überwältigen, wenn es zu einer Auseinandersetzung käme.
    Mahmut lauschte dem Jubel mit geschlossenen Augen. Dann ging ein Ruck durch ihn, sein Blick fixierte François. »Bereit?«, fragte er.
    »Bereit«, antwortete dieser, schicksalsergeben. Der Panzertaucheranzug war schwer und eng, ein Schraubstock, der ihn zu erdrücken schien. Aber er musste durchhalten. Bis Eustace ihm das vereinbarte Zeichen gab.
    »Schießt sie ab!«, rief Mahmut.
    Einer seiner Jungs salutierte, verschwand durch ein Tor im Innern des Schlosses. Er gehörte zur Stammbesatzung und trug keinen Taucheranzug. Dumpfe Schläge ließen den Boden unter François erzittern und vermischten sich mit einem Blöken, das ihn an die Rufe verängstigter Tiere erinnerte. Ein Käfig kam zum Vorschein. An seiner Unterseite waren Räder montiert. Eine Handvoll Jungs schob den Käfig und seinen Inhalt.
    Es war ein Tier. François konnte im Gegenlicht nur einen Umriss erkennen. Er erinnerte ihn an eine Seekuh. Sie blökte gurgelnd, warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen die Gitter des Käfigs. Sie hielten. Die Jungs schoben den Käfig weiter, luden ihn auf die Schleuder, mit der sie für gewöhnlich den Müll des Schlosses in den See der Insel katapultieren, und traten zurück.
    Einer von ihnen drückte den Auslöseknopf. Das Blöken des Tiers brach jäh ab, als es zusammen mit dem Käfig in die Luft geschleudert wurde. Eine Fontäne, bejubelt von Mahmuts Jungs, schoss in die Höhe, als der Käfig samt Tier in das Wasser einschlug und wie ein Stein sank.
    »Was sind das für Tiere?«, fragte François.

    Al-Shalik schüttelte den Kopf. »Keine Tiere, GenMods. Man nennt sie Smarties.«
    Drei weitere Smarties wurden in den See geschleudert. Mahmuts Jungs arbeiteten schnell und präzise. Die Müllentsorgung war ein gutes Training gewesen. Trotzdem bildete sich rasch eine Schlange von zwei Dutzend blökender Wesen hinter der Schleuder.
    »Wieso lassen Sie sie umbringen?«
    »Sie sind Verräter. Sie wurden eingefangen, als sie versuchten, zum Feind überzulaufen. Ich habe mir erlaubt, einige von ihnen zu erwerben und sie vor der Schlachtung als Fleischtiere zu bewahren. Unsere Nation ist auf hochwertiges Protein angewiesen, aber in diesem Fall erschien mir eine Schlachtung als Verschwendung.« Al-Shalik hob den Arm, pfiff und klappte das Visier des Helms herunter. Seine Jungs folgten dem Beispiel. Sie traten an den Rand der Insel und sprangen in schneller Folge in das Wasser wie eine Herde Pinguine. Zwei Jungs traten hinter François, stellten sicher, dass er sich anschloss.
    Das Wasser war überraschend klar. François verfolgte, wie ein Teil von Mahmuts Jungs auf lange Torpedos zuschwamm, die in Reihen knapp unter der Wasseroberfläche auf sie warteten. Je vier bestiegen einen Torpedo, hielten sich an Griffen fest, die vor ihnen aus den Rümpfen ragten. In einigem Abstand versanken die Käfige mit den Smarties im Wasser. Die GenMods blieben hinter Vorhängen von Luftblasen verborgen, aber ihr Blöken war weithin zu hören. Es klang merkwürdig tief, und François war froh, dass es schließlich leiser wurde und verhallte, als die schweren Käfige die Smarties in die Tiefe zogen. Sie hatten einen weiten Weg vor sich: Der Grund befand sich in beinahe 1500 Meter Tiefe. Die GenMods würden kläglich ersticken. Oder, sollten sie unter Wasser atmen können, würde der rapide ansteigende Druck sie zerquetschen.
    »Holt die Barsche!«, rief Mahmut al-Shalik.

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