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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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begriffen, was ihnen bevorstand.
    »Käfige entriegeln!«, befahl al-Shalik, und einen Augenblick später sprangen die Türen auf, von Sprengladungen aufgezwungen.
    »Jungs, stürmt die Festung!«, brüllte al-Shalik.
    Der Torpedo machte einen Satz nach vorne, raste auf die Smarties zu. Einen Herzschlag lang verharrten die GenMods an Ort und Stelle, als wäre ihre Furcht zu groß, um irgendetwas anderes zuzulassen, als das Unvermeidliche rasch hinter sich zu bringen. François hätte es an ihrer Stelle getan. Er war sich sicher, dass jeder andere es ihm gleichgetan hätte. Es war nur menschlich. Die GenMods hatten keine Chance gegen die Übermacht. Sie besaßen keine Waffen, mit denen sie sich hätten wehren können, und die Barsche waren zu schnell, als dass sie ihnen hätten entkommen können.
    Aber die Smarties waren keine Menschen.
    Sie handelten, als bestünde zwischen ihnen eine unsichtbare, für Menschen nicht greifbare Kommunikation.
    Ein Dutzend der Smarties - es waren diejenigen, die den Angreifern am nächsten waren - schrien auf. Es waren wütende, trotzige Schreie. Mit einer Geschwindigkeit, die François den plumpen GenMods niemals zugetraut hätte, stürzten sie sich den angreifenden Barschen entgegen. Ihre Gefährten
wandten sich in der Zwischenzeit zur Flucht. Manche verkrochen sich in den Zwischenräumen, die sie in den Haufen von Alienkreuzen vorfanden. Andere setzten ganz auf Geschwindigkeit, schwammen mit aller Kraft der rettenden Dunkelheit entgegen, die sie jenseits der Leuchtbälle erwartete.
    Es war der einzig mögliche Weg, angesichts der Übermacht wenigstens einige Leben zu retten.
    Er misslang.
    Mahmuts Jungs eröffneten mit ihren modifizierten TAR-21 das Feuer auf die angreifenden Smarties. Die Kugeln schienen beim Aufprall zu explodieren. Sie rissen die GenMods in Stücke, lange, bevor sie die ersten Menschen erreichten. Zwischen den sterbenden Smarties hindurch glitten die Barsche. Sie verschwanden zwischen den Ritzen der Alienkreuzhaufen. Während Mahmuts Jungs mithilfe der Torpedos diejenigen GenMods einholten, die zu fliehen versuchten, und sie töteten, zerrten die Barsche die Smarties aus ihren Verstecken und verbissen sich in sie. Die GenMods schlugen um sich, und wo immer ihre Flossen und Pranken trafen, ließen die Barsche von ihnen ab. Sie trieben davon, Blut rann aus ihren Mäulern. Aber es nützte nichts. Es waren zu viele Barsche. Sie zerfetzten die Smarties, schlangen sie in Stücken herunter, um sich anschließend auf ihre toten und verletzten Artgenossen zu stürzen und sie ebenfalls zu fressen.
    Nach wenigen Minuten war es vorüber. Al-Shalik gab den Befehl zum Aufstieg. Oben erwartete sie die Sonne. Ihr Licht war unverändert, als wäre nicht geschehen, was eben geschehen war. Mahmuts, die auf dem Schloss zurückgeblieben waren, halfen ihnen aus dem Wasser. Der Ägypter nahm den Helm ab, machte eine Faust und lächelte François zu: »Wäre ich ein Alien, ich würde sehen, dass ich mich schleunigst wieder dahin davonmache, von wo ich komme.«
    François antwortete nicht. Die Äquatorsonne brannte auf seinem ungeschützten Kopf, heizte seinen Taucheranzug auf und ließ ihm den Schweiß aus den Poren brechen, aber er bemerkte es kaum. Es war nicht real. Dieses Sonnenlicht, diese
Welt der Oberfläche mit ihrer falschen Freundlichkeit war es nicht. Real waren die Schwärze und die Tiefe, das kalte, tote Wasser des Sees, das Blöken der Smarties, das Schmatzen, mit dem die Barsche sie zerfetzten, das dumpfe Bellen, mit denen die Kugeln der TAR-21 sie zerschmetterten, ihr Blut, das im Licht der Leuchtbälle noch dunkler schien als die Schwärze am Grund des Sees.
    »Sie glauben mir nicht?« Das Lächeln al-Shaliks war noch da. Aber es war wie eingefroren, ein Überrest der Euphorie, aus der François’ Schweigen ihn zu reißen drohte.
    »Nein«, sagte er besseren Wissens. Eustace hätte ihn für seine Bemerkung angeschrien. Es war dumm, al-Shaliks Zorn auf sich zu ziehen. Der Ägypter war maßlos.
    »Und wieso das? Zweifeln Sie am Mut meiner Jungs?«
    Welcher Mut?, wollte François entgegnen, aber er schluckte die Frage hinunter. Er spürte, dass al-Shalik diese Bemerkung nicht hätte durchgehen lassen. »Nein, ihr Mut steht nicht zur Debatte.«
    »Was passt Ihnen dann nicht?« Al-Shalik trat auf ihn zu, blieb unmittelbar vor ihm stehen. Er war ein großer Mann, überragte François um einen Kopf. »Raus damit!«
    »Wie Sie wollen.« François holte tief Luft, schöpfte

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