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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Erbsen.« »Ich
hasse Mangos.« »Ich hasse Rote Bete.« Bald erklangen im ganzen Raum ungeliebte
Obst- und Gemüsenamen. Ich schnappte mir noch ein Brötchen.
    »Magst du diese Brötchen?«, fragte ich Martini.
    »Ja.«
    »Kannst du sie machen?«
    »Jep.«
    »Gut. Dann plan das schon mal ein. Meine Eltern werden dich für einen
Küchengott halten. In unserer Familie kann keiner gute Brötchen backen, und die
hier sind einfach himmlisch.«
    Martini legte den Arm auf meine Stuhllehne. »Das ist wahrscheinlich
das beste Familienessen, das ich je hatte.« Auch die Erwachsenen hatten inzwischen
in den Chor der kulinarischen Abneigungen eingestimmt. Alle riefen
durcheinander, was sie nicht mochten. Das eine oder andere Mal schnappte ich
sogar »Hackbraten« auf.
    Endlich war ich satt, nahm mir aber trotzdem noch ein Brötchen, für
alle Fälle. Ich wollte gerade vorschlagen, ob wir uns nicht auf den Weg ins
Hotel machen sollten, wo auch immer es war, als mein Handy klingelte.
    Ich kramte es heraus, wieder kannte ich die Nummer nicht. »Hallo?«
    »Du hast dich da auf etwas eingelassen, bei dem du nicht gewinnen
kannst.« Es war die Stimme einen Mannes, gedämpft, aber trotzdem böse. »Du
wirst mit einer Kugel im Kopf enden, wie dein Freund.«
    »Haben Sie Karl Smith getötet?«
    »Halt dich aus meinen Angelegenheiten heraus, sonst erfährst du es
bald.« Er legte auf.
    Alle aus meinem Team saßen in meiner unmittelbaren Nähe oder
jedenfalls nahe genug. Sie waren verstummt und sahen mich an. »Kitty, wer war
das?«, fragte Christopher leise.
    »Einer der führenden Köpfe.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Martini mit gespannter Stimme.
    »Er hat gesagt, ich soll mich aus seinen Angelegenheiten
heraushalten.« Ich sah Reader an. »Zehn zu eins, dass das gerade ein Anruf von
Howard Taft oder Leventhal Reid war.«
    »Gib mal das Handy her«, sagte Kevin.
    Ich reichte es den Tisch hinunter zu ihm durch.
    »Keine Nummer aus dem Space Center.« Er zog sein eigenes Handy
hervor und machte einen Anruf. »Ich muss eine Nummer überprüfen, und zwar auf
der Stelle.«
    »Ich hatte so gehofft, wir könnten uns ausruhen, bevor wir wieder
loslegen müssen«, beklagte ich mich bei Martini.
    »Und außerdem musst du dich auch noch um deine kleine
Stalkerfreundin kümmern.«
    »Ich denke, dass sollte sie an irgendjemanden weitergeben«, meinte
Reader. »Scheint noch die geringste unserer Sorgen zu sein.«
    »Nein, die Psychobraut kann was. Sie könnte Ärger machen oder uns
sogar umbringen, das hat sie heute immerhin fast geschafft.«
    »Gibt nicht viel über die Nummer«, warf Kevin ein. Er klang
frustriert, und mein Handy wurde wieder zu mir heraufgereicht. »Immerhin etwas
mehr, als wir über Serenes Handy rausgefunden haben, aber kaum. Es ist eine
Telefonzelle in Miami.«
    »Nicht gerade in der Nachbarschaft.«
    »Aber eigentlich auch nicht besonders weit«, widersprach Reader.
»Ein paar Stunden Fahrt, oder ein schneller Flug von Cape Canaveral nach
Miami.«
    »Oder Orlando«, gab Kevin zu bedenken. »Hätte auch von dort kommen
können.«
    »Na klasse.«
    Ich fühlte ein Zupfen am Arm. Ach herrje, ich hatte ganz vergessen,
dass Kimmie ja dort saß. »Bringst du Onkel Jeff bald zurück?«
    »Was?«
    »Ich weiß, dass ihr jetzt geht. Bringst du ihn und Onkel Christopher
bald wieder zurück?« Sie schien unnatürlich gelassen zu sein.
    »Ich habe Blockaden implantiert«, flüsterte Martini. »Sie kann die
Emotionen nur sehr oberflächlich und gedämpft wahrnehmen.«
    »Ich tue mein Bestes«, erklärte ich ihr.
    Kimmie nickte. »Gut. Wir vermissen sie nämlich. Oma weint viel
deswegen.«
    Ach wirklich? Ich warf Lucinda einen Blick zu, sie versuchte, so zu
tun, als hätte sie von diesem Gespräch nichts mitbekommen. Vielleicht hatte sie
das ja tatsächlich nicht, aber wie alle kleinen Kinder hatte auch Kimmie noch
keine klare Vorstellung, warum man manchmal etwas lieber nur im Kopf sagen
sollte. Der halbe Raum musste sie gehört haben.
    Familien waren schon merkwürdig. Mir würde es nur logisch vorkommen,
wenn Lucinda ihrem Sohn und Neffen das Gefühl gab, willkommen zu sein, wenn sie
sie hier haben wollte. Ich hatte nur sehr wenig Zeit in diesem Haus verbracht,
aber mir war jetzt schon klar, dass Martini nicht übertrieben hatte.
    »Ja, sie vermissen euch auch.« Das war wohl nicht gelogen. Martini
und Christopher vermissten die Kinder wahrscheinlich wirklich.
    »Wir müssen gehen«, sagte Martini in seinem Commander-Modus

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