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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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einmal schwieg. Dann sagte ich: »Und ihr
habt die Droge noch nicht aus seinem Körper gewaschen, richtig?«
    »Es dauert eine Weile, bis alles durchgespült ist. Einen Teil haben
wir wohl erwischt, aber wenn die Droge wirklich das Gehirn und besonders die
Gefühlsregionen beeinflusst, wie Serene sagt, dann …«
    »Dann ist er jetzt völlig durchgedreht und noch stärker als sonst.«
Ich hatte Angst und fühlte mich schuldig. Mir hätte auffallen müssen, dass
etwas nicht stimmte, ich hätte auf ihn aufpassen müssen. Er war krank, und ich
hatte es zwei Wochen lang nicht bemerkt.
    »Es ist nicht deine Schuld. Es hat auch sonst niemand bemerkt.«
Readers Stimme klang sanft.
    Wir stiegen aus dem Bus und rannten ins Terminal Zwei. Ich warf
einen Blick auf mein Handy. »James, mein Akku ist leer.« Das passte ja. Ich
nahm mir nicht einmal mehr die Zeit, mein Glück zu verfluchen, inzwischen war
ich daran gewöhnt, dass es eben tat, was es wollte.
    »Hat dein Neuer ein Handy?«
    »Wir sind schon bei den Toiletten, also ist es vielleicht auch
egal.« Na hoffentlich, denn in diesem Moment verabschiedete sich mein Telefon.
Ich warf es zurück in mein Abendtäschchen, das ich mir mittlerweile über eine
Schulter gezogen hatte. Warum mit bewährten Gewohnheiten brechen?
    Wir betraten die Herrentoilette, nur eine Kabine war besetzt.
Natürlich war es genau die, die wir brauchten. Chuckie schlug gegen die Tür.
»Machen Sie auf!«
    »Hier ist besetzt«, brummte eine männliche Stimme zurück. »Sind doch
wohl genug andere frei.«
    »Wir brauchen aber die hier«, entgegnete Chuckie.
    »Wir? Was soll das heißen, wir?«
    »Machen Sie, dass Sie da rauskommen«, rief ich.
    »Was soll das? Habt ihr kein Zuhause?«
    Ich sah Chuckie an. »Das ist mein Leben. Ständig treibe ich mich in
irgendwelchen ekligen Männerklos rum und versuche, in eine Kabine hinein- oder
wieder herauszukommen.«
    »Vielleicht hättest du dann lieber keine Crackhure werden sollen.«
    »Sie ist keine Crackhure«, knurrte Chuckie.
    »Sorry. Meth-Junkie.«
    »Ich bin nicht auf Drogen, Sie schrecklicher Mensch. Ich bin
Bundesbeamtin.« Und irgendwo in meinem Hotelzimmer lag zum Beweis auch mein
Ausweis.
    »Ja klar, und ich bin Tom Cruise und fliege nur mit Billiglinien,
weil ich so sparsam bin.« Endlich spülte er.
    Die Kabine öffnete sich, und heraus trat ein schwergewichtiger Mann
in mittleren Jahren, der uns unbeeindruckt und mit leichter Abscheu musterte.
Chuckie packte den Mann und warf ihn aus der Kabine, sodass er schließlich
hinter mir stand. Dann nahm er meinen Arm, doch da hörten wir ein Räuspern, und
Chuckie erstarrte. »Oh, Mr. Reynolds, bitte machen Sie keine Dummheiten.«
    Wir drehten uns zur Tür um, und der Mann, der dort gestanden hatte,
kam auf uns zu. Er war etwa 1,80 groß, schlank und schön, aber auf reptilienhafte
Art. Er kam mir bekannt vor. Und er hielt eine Pistole in der Hand.
    »Was für ein interessanter Anblick. Ein Mitglied der Centaurioner
sieht man selten bei Ihrer Truppe, Mr. Reynolds.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wir haben ein Austauschprogramm, Mr.
Reid.«
    Leventhal Reid lächelte mich träge an. »Ich freue mich schon darauf,
mehr darüber zu erfahren, Miss Katt.«
    »Hören Sie, ich hab mit diesen Leuten nichts am Hut«, warf der Mann
hinter mir ein. Reid hob die Waffe und erschoss ihn.
    Ich hätte geschrien, aber ich war zu beschäftigt damit, Chuckie in
die Kabine zu stoßen. Es konnte immer nur einer durch die Schleuse gehen, und
er stand nun mal näher dran. »Hilf ihnen, hilf mir, hilf Jeff.« Ich gab ihm
noch einen kräftigen Schubs, er taumelte hindurch und verschwand, während er
noch meinen Namen rief. Wenigstens dieses eine Mal würde der Bösewicht der
Stunde keinen Mann, der mir wichtig war, als Geisel nehmen.
    Allerdings bestand die einzige Alternative jetzt darin, dass er mich
als Geisel nahm. »Lassen Sie uns gehen«, sagte er freundlich. »Sie wollen der
Polizei doch sicher nicht erklären wollen, was die Leiche dieses Mannes hier
macht.«
    »Ich hätte die Polizei jetzt ganz gern da.« Besonders den
schießwütigen Frischling, den wir während des ersten Teils dieser Höllentour
kennengelernt hatten. Leider schien er aber gerade nicht in der Gegend zu sein.
    Reid packte mich am Oberarm, so fest, dass es auch ja wehtat, dann
zerrte er mich hinter sich her aus der Toilette. Er ließ die Waffe in seine
Tasche gleiten und zog die Hand wieder hervor.
    Direkt vor der Schiebeglastür parkte ein

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