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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Mazda-3-Sportflitzer. Der
Fahrer stand vor dem Auto, der Motor lief. Wenn man jemandem wirklich Schmerzen
zufügen will, und genau das wollte ich, dann geht einfach nichts über Stilettos.
Ich tat, als würde ich stolpern, rammte meinen Absatz in den weichen Teil von
Reids Fuß und lehnte mein ganzes Gewicht darauf. Neuesten Forschungsergebnissen
zufolge hatte ein solcher mit Metallstreben verstärkter Absatz dadurch, dass er
so viel Kraft auf eine so kleine Fläche übertrug, den gleichen Effekt, als
würde dem Betroffenen ein Elefant auf den Fuß springen.
    Er brüllte, ich zog meinen Schuh wieder aus seinem Fuß und meinen
Arm aus seinem Griff und rannte wie von der Tarantel gestochen zum Mazda hinüber.
Ich zog die Porscheschlüssel hervor und warf sie dem Autobesitzer zu.
»Bundespolizei, ist ein guter Tausch für Sie, Terminal Drei, dritter Stock!«
    Ich sprang hinein, knallte die Tür zu, verriegelte sie und gab Gas.
Reid versuchte mit dieser Mischung aus Hopsen und Rennen, die man immer aufs
Parkett legt, wenn einem der Fuß wehtut, hinter mir herzukommen. Er feuerte auf
mich, aber ich war schon außer Reichweite.
    Wie ein geölter Blitz schoss ich vom Flughafengelände. Das Auto war
vollgetankt und fuhr sich beinahe so gut wie mein Lexus. Außerdem hatte es
Satellitenradio. Ich drehte voll auf, fand den Hard-Rock-Sender und versuchte
nachzudenken.
    Mein erster Gedanke war, direkt zum Caliente-Stützpunkt zu fahren.
Aber ich musste annehmen, dass Reid mittlerweile wusste, wo der sich befand.
Vielleicht war der Jet verwanzt gewesen, vielleicht sogar unser Gepäck. Er war
hier, in Pueblo Caliente, also musste er wissen, wo wir waren.
    Die Polizeibeamten hatte er vermutlich in der Tasche. Nicht alle,
aber er brauchte ja auch gar nicht viele, um mich kaltzumachen. Ich hatte keine
Waffe bei mir, nicht einmal Haarspray. Ich hatte hundert Dollar, einen Zimmerschlüssel,
meinen Führerschein, ein nichtsnutziges Handy und ein gestohlenes Auto.
    Zum Haus meiner Eltern konnte ich auf keinen Fall fahren. Chuckie
war hoffentlich sicher an der Absturzstelle angekommen, aber zwischen ihm und
mir lag jetzt ein ganzer Bundesstaat, und ich brauchte eine Schleuse, um
dorthin zu gelangen. Ich hätte zurückfahren und mein Auto holen können, aber
zum Princess Resort gab es nur eine Zufahrtsstraße,
und man saß dort allzu leicht in der Falle.
    Bon Jovis »Lost
Highway« erklang. Warum eigentlich nicht? Ich hatte einen vollen Tank,
und in Tucson gab es einen Flughafen.

Kapitel 68
  Ich fuhr auf die Interstate 10 und
drückte das Gaspedal durch. Es war keine schwierige Strecke, und ich hatte sie
schon oft hinter mich gebracht. Als ich noch Marketingmanagerin gewesen war,
hatte ich in Tucson zwei Großkunden betreut. Manchmal war ich dorthin gefahren,
manchmal auch geflogen. Ich kannte den Highway und den Flughafen. Alles im
grünen Bereich.
    Damit blieb mir viel Zeit zum Nachdenken und eine ganze Menge Stoff.
Eigentlich wollte ich mich darauf konzentrieren, wie ich wohl am Leben bleiben
konnte, aber ich landete immer wieder bei Martini. Und jetzt auch bei Chuckie.
Wenigstens war Brian kein romantischer Problemfall geworden. Selbst wenn ich
mich für ihn interessiert hätte, waren Martini und ich vor zwei Wochen noch ein
Paar gewesen, und nicht mit ihm zusammen zu sein, erschien mir wie ein Ding der
Unmöglichkeit.
    Aber etwas, das Serene über die Droge gesagt hatte, nagte an mir.
Sie verstärkte Gefühle, die auch vorher schon da gewesen waren. Also
verdächtigte Martini mich wirklich der Untreue, und er musste deswegen sogar
ziemlich wütend sein. Er hatte durchaus Gründe dafür, aber ich konnte nicht
mehr tun, als mich immer wieder für diesen kurzen Augenblick voll wahnsinnigen
Verlangens zwischen Christopher und mir zu entschuldigen. Aber vielleicht
reichte das einfach nicht und würde niemals reichen.
    Nachdem ich Pueblo Calientes letzte Nachtschwärmer überholte hatte,
lag der Highway glücklicherweise leer vor mir. Ich stand noch immer unter
Schock, weil ich mit Chuckies plötzlichem Erscheinen nicht gerechnet hatte –
und erst recht nicht mit seinem Antrag. Seit der neunten Klasse in mich
verliebt. Ich hatte keine Ahnung gehabt. Die Kommentare meiner Mutter darüber,
wie begriffsstutzig ich doch war, klangen mir in den Ohren. Die Woche, die wir
in Vegas verbracht hatten, war phantastisch gewesen. Wirklich der beste Urlaub,
den ich je gehabt hatte, und das hatte nicht nur an dem Wahnsinnssex gelegen.
Jedenfalls war

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