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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Feldeinsatz, das war Martini, die Bildkontrolle,
das war Christopher, die Luftlandedivision, also mich, und die Rekrutierung,
das war Gower. Auch Reader gehörte zum Alpha Team, als Fahrer und Pilot, und
weil ich nun ebenfalls ein Mitglied war, hatte sich auch Tim zu uns gesellt.
White, als der Hohe Pontifex, war meistens auch mit von der Partie. Dass er
angeordnet hatte, Gower sollte zurückbleiben, war mehr als merkwürdig.
    Gower reichte mir eine Akte. »Das solltet ihr lesen, bevor ihr
ankommt.«
    »Die ist fast drei Zentimeter dick, Paul. Ich bin eine
Schnell-Leserin, aber so schnell nun auch wieder nicht.«
    »Ihr werdet keine Schleuse nehmen, ihr fliegt. Mit einem
Linienflug.«
    »Was?« Martini klang so entsetzt, wie ich mich fühlte.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es eine politische Angelegenheit
ist.« Gower sah nicht besonders glücklich aus.
    »Mist. Das heißt, dass ich ein Kostüm tragen muss, oder? Und hohe
Schuhe.«
    »Du siehst gut aus, wenn du dich schick machst, also kümmern wir uns
am besten gleich darum.« Martini nahm meine Hand, und wir machten uns auf den
Weg zu einer Schleuse.
    »Jeff, ihr müsst sofort los.«
    Martini drehte sich um. »Nein. Wenn wir sofort los müssen, nehmen
wir eine Schleuse. Zur Hölle, ich bin der Leiter des Feldeinsatzes, und du
erzählst mir, dass ich unser hochrangigstes Team via öffentlichem Flugverkehr
in den Einsatz schicken soll. Da könnte man genauso gut Tiger Woods sagen, er
soll die Meisterschaft mit einem Minigolfschläger gewinnen. Wir werden jetzt
erst einmal für die Reise packen, und wenn das bedeutet, dass wir unseren
Lahme-Enten-Flug verpassen, nehmen wir eben doch eine Schleuse und sind da,
bevor alles vorbei ist.«
    Er drehte sich wieder um und zog mich mit sich. »Wir beeilen uns
beim Packen«, rief ich Gower zu.
    Wir erreichten eine Schleuse, und Martini kalibrierte. Ich
ignorierte es in der Annahme, dass Übelkeit jetzt nicht besonders hilfreich
wäre.
    Reader und Tim kamen hinter uns her gerannt. »Gut, dass du uns
packen lässt, Jeff«, sagte Reader. »Was zum Teufel ist eigentlich los?«
    »Keine Ahnung, er ist dein Freund.« Da
erst schien Martini zu begreifen, was er da gesagt hatte. »Moment mal, dann hat
Paul dir auch nicht gesagt, was los ist?«
    Reader schüttelte den Kopf. »Nein. Aber er ist wirklich nicht
besonders glücklich darüber, was es auch ist.«
    Ich hielt die Akte hoch. »Hier, es geht doch nichts über leichte
Lektüre.«
    Die Schleuse war bereit, und Martini hob mich hoch. In seinen Armen
reiste ich immer am liebsten.
    Normalerweise gingen wir in eiligen Situationen einzeln durch die
Schleuse, doch er war wütend. Mir war es recht. Dass ich mein Gesicht in
Martinis Hals vergraben konnte, half gegen die Übelkeit.
    Er trat mit mir auf den Armen hindurch, ich verbarg mein Gesicht,
und er drückte mich noch fester an sich. Es war tröstlich, wenigstens das war
noch normal.
    Wir landeten auf dem Stockwerk der Bat-Höhle im Forschungszentrum.
Hier ging es kaum weniger hektisch zu. Wir rannten zu den Fahrstühlen und
fuhren abwärts, Reader und Tim in den achten Stock, in dem der Besucherflügel
lag, und Martini und ich in den fünfzehnten Stock, in dem die Forensik
untergebracht war, außerdem noch einige Hochsicherheits-Besprechungsräume und
das, was ich Martinis Menschenhöhle nannte und wo ich zufällig auch wohnte.
Theoretisch hatte Martini sowohl ein eigenes Zimmer im Besucherflügel als auch
eine Wohnung irgendwo in der Nähe des Oststützpunkts. Aber eigentlich gab es
sie nur noch, damit wir nach außen hin so tun konnten, als würden wir noch
nicht zusammen wohnen. Und um mir selbst etwas vorzumachen. Ich wusste, es war
eine fromme Lüge, aber irgendwie brauchte ich sie noch.
    Wir gingen ins Schlafzimmer. Das Bett war ordentlich gemacht, was
einer der Vorteile war, wenn man im Forschungszentrum lebte. Martini hatte mir
noch immer nicht verraten, wer das tat und wie es funktionierte, und auch für
andere Merkwürdigkeiten fehlte mir noch jede Erklärung. Zum Beispiel, wie es
möglich war, dass Kleider immer in genau der richtigen Größe genau dort auftauchten,
wo man sie gerade brauchte. Bisher war es mir noch nicht gelungen, das auf
eigene Faust herauszufinden.
    Doch es funktionierte auch dieses Mal. Zwei kleine Rollkoffer
warteten neben dem Bett auf uns. Ich ging zum Schrank hinüber, Martini steuerte
die Kommode an, und wir begannen zu packen. »Soll ich das Standardoutfit tragen
oder lieber eines von meinen

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