Alien Tango
eigenen Kostümen?«
Er überlegte kurz, während ich ein paar Konzert- T -Shirts und eine saubere Jeans aussuchte. Vielleicht
musste ich bei unserer Ankunft offiziell aussehen, aber wenn wir eine Weile
blieben, musste ich auch etwas Bequemes dabeihaben, oder ich würde eingehen.
»Nimm dein blaues Kostüm mit, das so sexy aussieht.«
»Jeff, werde ich auf dieser Reise deine Eltern treffen?«
»Meinen Vater wahrscheinlich.« Er sah mich nicht an, sondern
hantierte mit seinem Koffer herum.
»Warum dann ausgerechnet dieses Kostüm?«
Jetzt sah er zu mir auf. »Er ist ein Mann. In diesem Kostüm siehst
du sogar noch schärfer aus als in unserem Standardoutfit, und das will schon
was heißen.«
»Ich will aber nicht, dass dein Vater mich heiß findet, sondern,
dass er mich mag.«
Er senkte den Blick. »Da würde ich mir keine allzu großen Hoffnungen
machen.« Seine Stimme war leise und klang wieder sehr niedergeschlagen. Dabei
war er vor nur ein paar Minuten noch so heiter gewesen.
Normalerweise war Martini immer fröhlich, wenn wir uns nicht gerade
stritten, weshalb mir das Ganze langsam wirklich Angst machte. Natürlich spürte
er es und zog mich in seine Arme. Einige Augenblicke lang hielt er mich einfach
nur fest, ohne zu sprechen. Ich entspannte mich an seiner Brust, in seinen
Armen fühlte ich mich immer wohl.
»Es tut mir leid, meine Eltern sind einfach nicht so … tolerant wie
deine«, meinte er schließlich.
»Meine Eltern haben dich immerhin kennengelernt. Vielleicht braucht
es einfach nur das, Jeff. Vielleicht machst du dir zu viele Sorgen.«
Er seufzte. »Wir werden sehen.« Er küsste mich auf den Scheitel.
»Lass uns fertig packen und dann auf ins Gefecht.«
Ich löste mich aus seiner Umarmung und begann, mich auszuziehen. Als
ich nur noch in Unterwäsche dastand, fühlte ich seinen Arm um meine Taille. Er
knabberte an meinem Ohrläppchen, und ich schmolz dahin. »Müssen wir uns denn
nicht beeilen?« Er begann, meinen Bauch zu streicheln, und strich in immer
weiteren Kreisen um meinen Bauchnabel. Ich begann zu keuchen.
»Vielleicht«, flüsterte er mir ins Ohr, sein Atem war heiß. Ich
stöhnte. Er drückte meinen Kopf in den Nacken. »Vielleicht auch nicht.« Dann
küsste er mich.
Kapitel 9
Das alles wäre vermutlich auf eine
Runde wilden und zügellosen Sex hinausgelaufen, wenn sich nicht die
Sprechanlage zu Wort gemeldet hätte. »Commander Martini, Commander Katt, die
Zeit drängt. Bitte beenden Sie das Packen und machen Sie sich unverzüglich auf
den Weg zum Startbereich.«
Martini stieß einen Seufzer aus und hörte auf, wunderbare Dinge mit
meinen Brüsten zu tun, während er mich an sich gedrückt und ich die Beine um
seine Taille geschlungen hatte. »Ist gut, Gladys. Vielen Dank für den kleinen
Ansporn.«
»Ist mir ein Vergnügen.« Die Sprechanlage verstummte.
Ich hatte Gladys nie getroffen und war mir nicht sicher, ob ich das
jemals wollte.
Martini setzte mich ab, und ich zog meine Unterwäsche wieder an.
»Lass uns diese Unterhaltung später fortsetzen.«
»Ja.« Er strich mir über den Nacken. »Ich warte im Wohnzimmer, ich
kann dich nicht nackt sehen, ohne mit dir schlafen zu wollen.«
Ich drehte mich um und küsste ihn. »Gut. Ich kann dich nicht mal
angezogen sehen, ohne dass es mir so geht.«
Er lachte. »Schön zu wissen.« Er gab mir einen Klaps auf den Hintern
und trollte sich dann mit unseren Koffern. Er schien um einiges entspannter zu
sein als bei unserer Ankunft hier unten.
Schnell zog ich mich an, kämmte mir die Haare, warf alles, von dem
ich glaubte, dass ich es vielleicht brauchen könnte, in meine Handtasche –
natürlich auch Haarspray und Bürste – und schlüpfte in meine Pumps. Dann war
ich abmarschbereit.
Martini saß auf der Couch und las etwas. Die Akte hatte ich an
Reader weitergegeben, also handelte es sich dabei nicht um die Infos zu unserer
Mission. Ich setzte mich neben ihn. »Ich bin so weit. Was ist das?«
Er reichte es mir. Es war der letzte »Hast du dich schon fürs
Klassentreffen angemeldet?«-Brief. Warum jeder wollte, dass ich dorthin ging,
war mir unbegreiflich. Ich war damals im Leichtathletik-Team und, dank Chuckie,
auch im Schachclub gewesen. Außerdem hatte ich natürlich viele Freunde gehabt,
doch seit dem Ende der Highschool hatte ich sie nicht ein einziges Mal
vermisst.
Und warum ausgerechnet Martini dorthin wollte, begriff ich erst
recht nicht. Meine Mutter wollte vermutlich einfach, dass ich mein Leben mit
dem
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