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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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bleiben.« Der Oststützpunkt lag in New York, und da wir offensichtlich
keine Schleusen benutzen durften, war es klar, dass wir dort nicht bleiben
konnten, egal, wie sehr sich das auch die meisten von uns wünschten.
    Ich sagte mir, dass das auch dem Liebesleben von Reader und Gower
einen Dämpfer verpassen würde, und dass weder Christopher noch Tim einen Hauch
von Privatsphäre haben würden. Aber das machte die Sache auch nicht besser. Und
nur der Himmel wusste, wie sie auf Kevin reagieren würden.
    »Bist du sicher?«, fragte Kevin. »Ich möchte nicht, dass deine
Familie in Gefahr gerät.«
    »Sie sind A.C. s. Nach allem, was wir
wissen, befinden sich im Moment alle A.C. s in
Gefahr.« Martini rieb sich die Stirn. »Außerdem ist unser Haus gesichert, und
ich habe fünf ältere Schwestern, die alle nicht mehr zu Hause wohnen. Es ist
ein großes Haus, und sie haben die Kinderschlafzimmer alle so gelassen – außer
meinem, das ist jetzt das Spielzimmer für die Enkel.«
    Das war mir neu, und ich konnte die Kränkung in seiner Stimme hören,
die direkt unter den Worten zu lauern schien. Martini meinte es ernst, es würde
eine echte Zerreißprobe werden.
    Tim meldete sich über Funk. »Zeit für den Landeanflug. Ich glaube,
wir sollten uns besser anschnallen – wer weiß, wie sie uns willkommen heißen.«
    Wir drehten die Stühle wieder in ihre ursprüngliche Position zurück,
klappten die Lehnen hoch und zogen die Gurte straff. Ich hielt Martinis Hand
etwas fester als sonst. Bei Landungen hatte ich mich noch nie besonders wohl
gefühlt, auch als ich noch keine Ahnung vom Fliegen gehabt hatte. Und jetzt, wo
ich Ahnung hatte, wusste ich genau, was dabei alles schiefgehen konnte. Reader
war unser bester Pilot und unser bester Fahrer, aber meine Nerven lagen blank.
    Martini streichelte mit dem Daumen über meinen Handrücken. »Es wird
schon gut gehen, Kleines«, sagte er leise.
    Ich legte den Kopf an seine Schulter. »Bestimmt. Und wir schaffen
das auch bei deinen Eltern, das verspreche ich dir.«
    Er küsste mich auf den Scheitel. »Hoffentlich hast du recht.«
    Ich schloss die Augen, atmete tief durch, und dann ging es abwärts.
Die Landung ging ebenso glatt über die Bühne, wie dies bei Reader immer der
Fall war. Ich hielt die Augen weiter geschlossen. Mir war ein Gedanke gekommen,
und ich wollte ihn festhalten. »Jeff, was tut dein Vater eigentlich im Space
Center?«
    »Er ist der Leiter der dortigen ET -Division.«
    »Heißt das dann nicht, dass er meinen Vater kennen müsste?«
    »Falls ja, hat er es jedenfalls nie erwähnt.« Martini klang
verwirrt. »Aber dein Vater ist Kryptologe. Meiner arbeitet an der Konstruktion
der Raumschiffe mit.«
    »Hat er denn auch dabei geholfen, das Langstrecken-Raumschiff zu
konstruieren, das mit dem unheimlichen Gruselding zusammengestoßen ist?«
    »Wahrscheinlich. Unser Volk hat die meiste Erfahrung mit
Raumschiffen, sogar mehr als die menschlichen Wissenschaftler.«
    »Wie das? Ich dachte, ihr seid mithilfe der Schleusentechnologie
hierhergekommen.«
    »Das stimmt, aber da hatten wir unser Sonnensystem schon gründlich
erforscht. Wir hatten nur einfach nicht genug Zeit, ein Raumschiff zu bauen,
das die Entfernung bis zur Erde schaffen konnte, um der Bedrohung durch die
Parasiten zuvorzukommen.«
    Noch mehr Gedanken. Und dabei hatte ich seit dem Abendessen nur eine
Limo gehabt. Erstaunlich. »Wie viele bewohnte Planeten gibt es in eurem
Sonnensystem?«
    »Mehr als die Hälfte sind bewohnt, also zehn.«
    »Und viele haben Langstrecken-Raumschiffe?«
    »Das weiß ich nicht genau. Als wir ins Exil gingen, gab es außer uns
noch zwei weitere. Drei der Planeten waren nicht so weit entwickelt und hatten
keinen Kontakt zu uns anderen. Zwei der Planeten interessierten sich für nichts
außerhalb unseres Sonnensystems, und einer interessierte sich für nichts, was
nicht direkt auf dem eigenen Planeten passierte.«
    »Und was ist mit dem zehnten?«
    Er schwieg einige lange Sekunden. »Die Bevölkerung war sehr
kriegerisch, mehr als wir anderen. Sogar mehr als die Erde.«
    »Und?«
    »Und deshalb haben sich die anderen Planeten, jedenfalls die, die
weit genug entwickelt waren, zusammengetan und verhindert, dass sie je wieder
Raumfahrten unternehmen konnten.«
    »Wie habt ihr das geschafft?«
    Er seufzte. »Keine Ahnung. Mehr haben sie uns in der Schule nicht
beigebracht.«
    Das ließ ich mir durch den Kopf gehen. »Und du hast nie
nachgefragt?«
    »Nein.«
    »Ähm, warum

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