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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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inzwischen
herausgefunden hatte. Zwar bestand er darauf, dass es ihm ebenfalls half, mit
mir zu kuscheln, allerdings endeten die meisten unserer Kuschelstunden in
akrobatischen Sexübungen. Aber im Moment befanden wir uns schließlich in einem
Flugzeug, und solange die anderen mit an Bord waren, würde ich schon nichts
anfangen.
    »Okay, dann gehe ich mal zurück in die Kabine. In ein paar Minuten
wecke ich sie.«
    »Klingt gut.«
    »Eins noch, bevor ich gehe. James, haben wir denn tatsächlich Waffen
an Bord?«
    »Mehr als genug. Wir sind immer kampfbereit, wenn wir ausrücken.« Er
meinte es ernst. Nach fünf Monaten hätte mich das eigentlich nicht mehr
überraschen sollen.
    »Gut. Schätze ich.« Ich ging zurück zu meinem Platz. Martini hatte
sich bewegt, und ich fand, dass er wie ein großer Kater aussah, ausgestreckt
und bereit, sich den Bauch kraulen zu lassen. Ich ließ es lieber bleiben, hier
waren einfach zu viele andere, und außerdem brauchte er den Schlaf.
    Er hob ein Augenlid, murmelte »Komm her« und zog mich auf seinen
Schoß. »Wie lange darf ich noch schlafen, bevor du mir erzählst, was dich so
beunruhigt?«
    »Noch eine halbe Stunde oder so.«
    Martini zog die Decke über mich und rollte zur Seite, sodass ich
noch immer an seinen Schoß geschmiegt war, nun aber neben ihm lag. »Gut. Mach
die Augen zu und denk an etwas Beruhigendes.«
    Ich schmiegte mein Gesicht an seinen Hals und übte mich in heiterer
Gelassenheit. So nannte ich es jedenfalls, wenn ich versuchte, ruhig und still
zu werden.
    Besonders gut war ich darin nicht, obwohl ich jeden Tag übte. Innere
Ruhe bedeutete für mich »an alles denken, was ich gern tun würde« und nicht
»Konzentriere dich auf die Lotusblüte«. Meine Kung-Fu-Lehrer verzweifelten
schon, weil ich es so nie zu etwas bringen würde. Meine Leichtathletiktrainer
hatten darin einen Hinweis darauf gesehen, dass ich eine Sprinterin war.
Martini meinte, ich wäre einfach dauerheiß. Wahrscheinlich hatte er recht.
    Trotzdem gab ich noch mal mein Bestes mit der Lotusblüte. Nada. Dann
versuchte ich, meine innere Ruhe zu finden. Noch schlimmer … jetzt konnte ich
an nichts anderes als an einen nackten Martini denken. Das trug zwar nicht zu
meiner inneren Ruhe bei, machte mich aber definitiv fröhlich.
    Dann versuchte ich eine Weile lang, mich zu entscheiden, was meine
Lieblingsstellung, der unanständigste Ort und mein bisher großartigster
Orgasmus gewesen war. Das mit dem Orgasmus gab ich gleich auf, da hätte man
genauso gut versuchen können, eine Bestenliste verschiedener Formen des Nirwana
zu erstellen. Meine Lieblingsposition war immer die, in der wir uns gerade
befanden. Obwohl es mir Spaß machte, unser Repertoire durchzugehen, konnte ich
mich einfach nicht festlegen.
    Die Sache mit dem unanständigsten Ort lief gut und hielt mich eine
ganze Weile beschäftigt. Der Fahrstuhl, das Büro des Pontifex, das Dach des
Empire State Building, eine Höhle nahe eines vielgenutzten Wanderwegs im Grand
Canyon und vielleicht auch unsere gerade erst verlassene, aber doch schon in
liebevoller Erinnerung gehaltene Besenkammer wetteiferten um die ersten Plätze.
Natürlich waren auch die Männertoilette in Guadalajara und das Damenklo in der
Pariser Metro echte Highlights gewesen. Die Strandhütte auf Tahiti war zwar
nicht gerade unanständig, aber trotzdem noch immer mein Lieblingsort. Dort
hatte ich den schönsten Urlaub meines Lebens verbracht, eine Woche schierer
Ekstase. Seitdem hatten wir keine Gelegenheit mehr gehabt zu verreisen, nicht
mal übers Wochenende.
    »Das fand ich auch am tollsten«, murmelte Martini. Er wusste immer,
wenn ich an Tahiti dachte. »Du kommst einfach nicht zur Ruhe, hm?«
    Ich räkelte mich noch immer dicht an ihn gedrückt, und er gab ein
leises Grollen von sich. »Nicht meine Schuld.«
    »Mm-hmm.« Er hob mich von seinem Schoß und setzte mich sanft auf dem
Sitz neben ihm ab. Er streckte sich und küsste mich dann innig, eine ganze
Weile lang. Dann löste er sich mit halbgeschlossenen Lidern wieder von mir.
»Ich würde diese Unterhaltung liebend gern ins Flugzeugheck verlagern, aber
genauso gut können wir auch die anderen wecken, damit du uns auf den neuesten
Stand bringen kannst.«
    Ich nickte. Er erhob sich, und seine Gürtelschnalle schwebte direkt
vor meinem Gesicht. Ich setzte mich auf meine Hände und zwang mich dazu,
aufzuschauen.
    Martini grinste mich an. »Ich verspreche dir, dass wir ein eigenes
Zimmer bekommen.« Er durchquerte die

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