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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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aus der Handtasche
und wählte eine Nummer.
    »Hallo?« Lorraine nahm beim zweiten Klingeln ab. »Alarmstufe Rot.
Keine Zeit, keine Diskussion, keine Verzögerungen. Geht über Leichen, wenn’s
sein muss. Ich brauche dich und Claudia beim Kennedy Space Center, und zwar
vorgestern. Wenn es irgendwie geht, dann landet im Jet.« Vielleicht waren in
dem Ding ja Minischleusen installiert, wer konnte das schon wissen? »Bring die
volle Notfallausrüstung mit. Ich glaube, Paul stirbt, und mit Christopher und
Jeff sieht es vermutlich noch schlimmer aus.«
    »Alles klar.« Sie legte auf, und ich wartete und betete.
    Lorraine und Claudia waren weibliche A.C. s.
Genau wie die Männer waren auch die Frauen mehr als anbetungswürdig, weshalb
ich sie im Stillen nur die Schönheitsköniginnen nannte. Egal, ob jung oder alt,
an ihren schlechten Tagen sahen sie immer noch besser aus, als ich es an meinen
besten je fertig kriegen würde.
    Lorraine war eine dralle Blondine und ein paar Jahre jünger als ich,
Claudia war eine charmante Brünette in meinem Alter. Ich hatte versucht, sie zu
hassen, hatte es aber nicht geschafft, weil sie so verdammt nett waren. Während
der Operation Scheusal waren sie meine besten A.C. -Freundinnen geworden und gehörten seitdem zum Team.
Zwar nahmen sie kaum an Feldeinsätzen teil, aber immerhin waren sie, ebenfalls
meinetwegen, die einzigen weiblichen A.C. s, die das
überhaupt durften.
    Sie waren mit zwei meiner Piloten zusammen, mit Lieutenant Joe
Billings und Captain Randy Muir. Große hässliche Monster zu töten, schien eine
solide Basis für eine Beziehung zu sein.
    Ich zählte stumm. Seit meinem Anruf war eine Minute vergangen, und
Gowers Atem ging noch flacher. Ich wollte Christopher und Martini suchen, aber
ich konnte Gower nicht einfach am Boden liegen lassen.
    Nach zwei Minuten vernahm ich das Geräusch rennender Füße. Das waren
die Mädels mit meinen fünf Piloten. Alle trugen Medizinkoffer. A.C. s konnten auch Menschen mit Hyperspeed bewegen, wenn
sie sie berührten, und wie wir herausgefunden hatten, konnte ein A.C. sogar gleich mehrere Personen bewegen, wenn sie sich
berührten, was die Mädchen glücklicherweise aus Eigeninitiative getan hatten.
    Joe und Lorraine übernahmen Gower, ich rannte mit dem Rest des Teams
im Schlepptau weiter. Hughes und Walker sichteten etliche Leute zu unserer
Rechten. Weder Christopher noch Martini waren unter ihnen, also kümmerte ich
mich nicht weiter darum, doch die beiden bogen ab, um sich um sie zu kümmern.
    Dann fanden wir Christopher. Auch er war nicht bei Bewusstsein und
lag mit dem Gesicht nach unten. Ich ließ ihn umdrehen, sein Zustand war wie der
von Gower – er atmete schwach und reagierte nicht. Claudia und Randy begannen
mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
    »Ich gehe Jeff suchen.«
    Claudia nickte. »Kitty, denk dran, er braucht vor allem Adrenalin.«
    »Verstanden.« Ich rannte los, Jerry folgte mir.
    Jetzt kamen auch andere Menschen in den Raum und versuchten wie wir,
die Hingefallenen zu reanimieren. Martini konnte ich jedoch nirgends entdecken,
weshalb sich meine Angst zur Panik steigerte.
    Jerry packte mich am Arm. »Dort!« Er hatte zwei Körper entdeckt, die
dort lagen, von wo die Flammen gekommen waren.
    Wir rannten los. Nie im Leben war ich schneller gerannt, nicht mal
während eines Meisterschaftslaufs. Martini lag mit dem Gesicht nach unten und
war eindeutig verletzt. Unter ihm lag ein weiterer Mann, ebenfalls verletzt und
mit dem Gesicht nach unten. Daran, wie die Trümmer lagen, konnte ich erkennen,
dass Martini den anderen Mann mit seinem Körper vor der Hauptwucht der
Explosion geschützt hatte.
    Vorsichtig drehte ich Martini um. Er lebte noch, war aber sehr
schwach. Jerry rollte den anderen Mann herum. »Jeffs Dad arbeitet hier?«
    »Ja, warum?« Ich sah zu ihm hinüber. Selbst in diesem Zustand konnte
man die Ähnlichkeit kaum übersehen. »O Gott.« Natürlich war Martini zu seinem
Vater geeilt, um ihn zu schützen. Ich hatte keine Ahnung, wem der Anschlag
gegolten hatte – vielleicht sogar beiden.
    »Ist sein Vater Empath?« Jerry war ganz in seine Aufgabe vertieft.
    »Nein, ein normaler A.C. «
    »Dann fange ich mit der Herz-Lungen-Reanimation an.«
    Das tat er, und ich wandte mich wieder Martini zu.
    Er war der stärkste Empath auf Erden, und das bedeutete, dass er
sich härter und länger antreiben konnte als andere Empathen. Es bedeutete aber
auch, dass er steiler und schneller abstürzte, wenn seine

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