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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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meine Handtasche würde nicht von meiner Seite
weichen. Ich zog auch die Schuhe aus, denn ohne sie konnte ich schneller
rennen, und außerdem machte ich wesentlich weniger Lärm.
    Ich duckte mich wie Christopher und umrundete dann die Ecke. Alles
war voller Rauch, und er wallte genau auf mich zu. Zurück zum Koffer und raus
mit meinem Mötley-Crüe-Shirt. Für das hier wollte ich keines von Aerosmith aufs
Spiel setzen. Ich wickelte es um die untere Hälfte meines Gesichts und band die
Ärmel hinter dem Kopf zusammen. Ich sah zweifellos lächerlich aus, aber es
würde den Rauch filtern, und das war alles, was zählte.
    Wieder ducken, wieder um die Ecke und durch den Rauch. Keine Leichen
im restlichen Korridor. Ich erreichte den Türdurchgang, auch hier keine
Leichen. Bedeutete das, dass sie es in den nächsten Raum geschafft hatten oder
dass man sie inzwischen davongeschleift hatte?
    Ich hörte weitere Schreie. Ich konnte nicht sagen, ob es sich um die
Stimmen meiner Männer handelte oder nicht. Außerdem vernahm ich so etwas wie
ein Knistern. Na ja, Rauch und Feuer gehörten ja schließlich auch zusammen.
Doch weder Sprinkleranlage noch Feueralarm wurden aktiviert. Ich schob mich in
den Raum und bewegte mich haltsuchend an der Rückwand entlang, da der Rauch so
dicht war, dass ich nichts erkennen konnte. Ich stolperte über Tims Körper.
    Mein Herz setzte aus, und ich kniete mich hin. Er lebte noch und
schien unverletzt zu sein. Dann war er also durch die Rauchinhalation
ohnmächtig geworden. Ich ging weiter und fiel ein paar Meter weiter über
Reader. Derselbe Anblick – lebendig, aber bewusstlos.
    Dann waren also alle Männer zuvor hier gewesen. Ich ging weiter und
hoffte, dass Reader und Tim zu etwas Hilfreichem hatten gelangen wollen, zum
Beispiel zu einem Feueralarm. Mein Shirt war zwar sehr hilfreich, aber lange
würde ich auch nicht mehr durchhalten.
    Weitere Körper, aber niemand, den ich kannte. Ich konnte nicht
sagen, ob sie A.C. s waren oder nicht, aber sie
sahen nicht besonders hinreißend aus, also waren es vermutlich Menschen. Ich
bewegte mich schneller vorwärts. All die Menschen mussten aus einem bestimmten
Grund in diese Richtung gelaufen sein.
    Endlich erreichte ich ihr Ziel, es war ein Wasserschlauch.
Großartig. Allerdings musste ich ihn irgendwie ankriegen und auf das Feuer
richten. Und irgendetwas sagte mir, dass das meine Kräfte übersteigen würde.
    Aber ich wusste auch, dass alle sterben würden, wenn ich es nicht
packte. Die drei bewusstlosen Männer hatten mir schon die meiste Arbeit abgenommen,
der Schlauch war bereits abgewickelt und ein wenig Wasser tröpfelte heraus,
also hatte irgendwer das Wasser schon aufgedreht. Ich griff nach der Tülle,
lehnte mich gegen die Wand, und dann hieß es Wasser marsch.
    Das Wasser kam schnell, was eine Erleichterung war. Aber das war
auch das einzig Gute an der Situation. Der Schlauch bäumte sich auf und wollte
mich umreißen. Ich nahm eine Kung-Fu-Position ein, das Pferd – gebeugte Knie,
das meiste Gewicht trugen die Oberschenkel –, um mich an der Wand zu halten. So
schaffte ich es, dem Schlauch standzuhalten, aber schließlich drängte mich der
Wasserdruck allmählich den Weg zurück, den ich gekommen war. Das war schon
okay, aber es war furchtbar schwierig, den Wasserstrahl in die richtige
Richtung zu lenken, und so tanzte er nur wild durch die Luft.
    Ich schaffte es, die unbekannten Männer auf dem Boden zu überspringen,
doch dann stolperte ich über Reader und ging zu Boden. Den Schlauch hatte ich
zwar nicht losgelassen, aber jetzt, da ich auf dem Boden saß, hatte ich keine
Wand mehr zur Stütze. Ich verschränkte meine Beine mit den seinen, um sein Körpergewicht
zu nutzen.
    Inzwischen spritzte das Wasser wild und völlig unkontrolliert durch
die Gegend. Ich hoffte von Herzen, dass jemand – irgendjemand – noch genügend
bei Bewusstsein war, um mir zu Hilfe zu kommen, und wenn diese Hilfe nur darin
bestand, mir zu sagen, wohin ich dieses verdammte Ding richten sollte.
    Meine Beine lösten sich allmählich wieder von Readers, und als ich
mich wand, um den Halt nicht zu verlieren, verpasste ich ihm versehentlich eine
volle Ladung Wasser ins Gesicht. Rasch riss ich den Schlauch wieder hoch und
hatte schon Angst, ich hätte ihn ertränkt.
    Jetzt schlitterte ich wirklich, da hörte ich ein Husten, dann ein
Fluchen. »James, lebst du noch?«
    »Süße, hast du mich so durchgeweicht?«
    »Ja. Hilf mir!«
    Er schaffte es, zu mir

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