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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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besonders. Jeff ist dreißig und
ich bin siebenundzwanzig, du musst ihn also nicht mehr wie einen
Fünfzehnjährigen behandeln.«
    Alfred grinste. »Aber wo bleibt da der Spaß?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie der Vater, so der Sohn.« Ich machte
mich wieder auf die Suche.
    »Das ist überhaupt nicht lustig«, grummelte Martini.
    »Du springst einfach immer darauf an, ist echt ulkig.« Alfreds
Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen. »Euch Jungs kann man echt leicht
ärgern.«
    »Wir haben auch so schon genug Stress«, grollte Christopher.
    Plötzlich kniete Claudia auf dem Boden neben mir. »Ich will nicht
auch noch in diesen Hickhack hineingezogen werden«, flüsterte sie. »Wonach
suchen wir?«
    »Nach allem, was nicht hierhergehört.«
    »Wisst ihr was? Ich finde, die Mädels sollten hier alles gründlich
absuchen«, sagte Randy gedehnt. »Lasst euch ruhig Zeit.«
    »Nicht lustig, Randy«, fauchte Claudia.
    »Nein, Schatz, ich würde nie auf den Gedanken kommen, dass es lustig
ist, wenn du auf Händen und Knien herumkrabbelst.« Na klasse, jetzt mischten
also alle mit.
    »Ich bin immerhin schwul und finde den Anblick trotzdem klasse, also
könnt ihr den Heterojungs kaum einen Vorwurf machen, dass sie die Show
genießen.«
    Natürlich musste auch Reader seinen Senf dazugeben, er war einfach
der geborene Komiker.
    Inzwischen war ich wild entschlossen, etwas zu finden. Entweder das,
oder ich würde einfach alle rauswerfen und Martini ein bisschen Spaß gönnen.
    »Oh, die Idee gefällt mir«, rief er mir zu.
    Verdammt, man konnte aber auch wirklich gar nichts vor ihm
verbergen, vor allem nicht, wenn es dabei um sexuelles Verlangen ging.
    Claudia und ich hatten kein Glück, aber ich wollte nicht aufgeben.
Eines der Großrechnergehäuse stand ein wenig höher als die anderen. Ich
versuchte, meine Hand darunter hindurchgleiten zu lassen, und hatte prompt ein
Problem. »Ähm, Jeff? Könntest du mir hier mal helfen?«
    »Was ist los?«
    Ich hörte, dass er direkt über mir stand, konnte aber nicht
hochschauen. »Mein Arm steckt fest.«
    Sofort ging das Gelächter los. Mein einziger Trost war, dass
wenigstens Tim das hier nicht mitbekam.
    Lachend hob Martini das Gehäuse an, und ich zog meinen Arm heraus.
Er war voller Blut. Sofort hörte Martini auf zu lachen. »Bleib so. Claudia!«
    »Das ist nicht mein Blut.«
    Christopher hob nun auch die andere Ecke des Gehäuses an, während
Reader mir aufhalf. Claudia wusch mir den Arm ab. »Kitty hat recht, Jeff. Sie
hat keinen Schnitt, nichts.«
    Sie stellten den Computer wieder ab. »Macht ihn auf«, sagte Alfred
leise.
    »Wo?« Christopher strich mit den Händen darüber. »Da gibt es keine
Tür.«
    Ich überlegte, ging dann zur Vorderseite des Gehäuses und schlug mit
der Faust dagegen. Es sprang auf. Und mir fiel eine Leiche entgegen.
    Ich stolperte zurück und prallte glücklicherweise gegen Martini. Der
Körper war schwer und hätte mich sonst bestimmt zu Boden gerissen. Ich schaffte
es nur deshalb, nicht zu schreien, weil ich bereits erwartet hatte, dass wir
darin eine Leiche finden würden. Allerdings hatte ich nicht daran gedacht, dass
der Leichnam vermutlich verrutscht war, als Martini das Gehäuse hochgehoben
hatte.
    Aliens waren komisch. Wenn sie mit etwas Unglaublichem oder
Grauenvollem konfrontiert wurden, bei dem Menschen normalerweise in
hysterisches Brüllaffengezeter ausbrechen, schrien sie nicht, und sie rannten
auch nicht kopflos herum. Stattdessen verstummten sie allesamt und analysierten
die Situation. Randy, Reader und ich jedoch waren Menschen. Allerdings arbeitete
Reader schon seit Jahren als Agent, und Randy hatte eine militärische
Ausbildung durchlaufen. Sie taten das, was Menschen tun, wenn sie sich weigern,
in Panik zu geraten. Sie zückten ihre Handys.
    Also blieb es an mir hängen, die menschliche Seite angemessen zu
vertreten. »Jeff? Nimm dieses Ding von mir runter!«
    »Hä? Oh, sorry, Baby.« Er streckte die Arme aus und schob den toten
Körper von mir weg, so dass ich endlich nicht mehr das Mittelstück dieses Martini-Leichen-Sandwichs
war.
    Christopher packte mit an, und gemeinsam legten sie die Leiche auf
den Tisch.
    »Alles in Ordnung?«, fragte mich Alfred.
    »Ich habe fest eingeplant, einen hysterischen Anfall zu bekommen und
mich zu übergeben, aber im Moment wäre das nicht sehr hilfreich, deshalb spar
ich es mir für später auf.« Ich sah an mir herunter, kein Blut auf meinem
Aerosmith-Shirt. Gut, alles klar so weit. Ich sah

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