Alien Tango
diesem
Gebäude. Ich habe für alles einen Schlüssel.«
Autorität lag also in der Familie, und ich musste zugeben, dass mich
das nicht besonders überraschte, Martini hatte ja schon angedeutet, dass sein
Vater praktisch der Leiter von diesem Forschungszeugs war. »Dann galt die Bombe
also dir.«
»Das glaube ich nicht. Sie ist erst hochgegangen, als ihr angekommen
seid.«
»Nein, sie ist erst hochgegangen, als Jeff angekommen ist.« Ich
drückte Zielperson Nummer 2 fester an mich. »Die Bombe ist genau neben euch
explodiert.« Die Worte meines mysteriösen Anrufers hallten in meinem Kopf
wider. »Oh, nicht schon wieder.«
»Nicht schon wieder was?« Martini klang verwirrt.
»Es gibt mal wieder zwei verfluchte Pläne, die verdammt noch mal
parallel laufen.« Warum konnten sich die verrückten Mörder und die
Größenwahnsinnigen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollten, denn nicht
mal abwechseln?
»Warum glaubst du das?«
»Weil der Anrufer gesagt hat, er würde mich und meinen Freund töten,
wenn ich nicht aus Florida verschwinde. Aber es gab bereits zwei Angriffe, die
darauf angelegt waren, uns alle zu töten, beim letzten insbesondere dich und
deinen Vater. Du warst das Ziel, nicht ich.« O je, ich wollte diesen
Gedankengang nicht zu Ende denken. »Also haben diejenigen, die Plan A
ausgeheckt haben, es vor allem auf die Martini-Männer abgesehen.«
»Das klingt zumindest nach einer brauchbaren Hypothese.«
»Aber warum sollten sie mich und Jeffrey töten wollen?« Alfred klang
weniger überzeugt.
»Vielleicht glauben sie, dass Jeff genau das tun könnte, was du hier
tust. Oder dass er genau das tun wird, was du hier tun würdest.« Laut
ausgesprochen klang das irgendwie weniger überzeugend als in meinem Kopf.
Aber merkwürdigerweise schien Alfred meine konfuse Begründung
einzuleuchten. Er nickte. »Okay, da könnte was dran sein.«
Echt? Ich hoffte, dass er mir das erklären würde, inzwischen war ich
völlig verwirrt.
»Gut. Also, Plan A besteht darin, die Martinis loszuwerden, und ich
glaube, dass auch das ganze Alpha Team auf der Abschussliste steht. Aber bei
Plan B geht es um etwas ganz anderes. Wer auch immer mich da angerufen hat,
will, dass ich abhaue und Jeff mitnehme, aber sie haben keine Ahnung, dass Plan
A in vollem Gange ist, sie haben nämlich nicht gesagt, ›Hau ab, oder wir töten
alle deine Freunde‹ oder ›Hau ab, oder wir töten alle A.C. s.‹«
»Wem hast du denn ans Bein gepinkelt, Süße?«, fragte Reader.
»Die Liste ist endlos lang«, erwiderte Christopher. »Im Ernst – um
die alle zu überprüfen, brauchen wir den ganzen Tag.«
»Das ignoriere ich jetzt.« Ich hatte nämlich keine passende
Retourkutsche parat. »Ich finde, wir sollten dringend herausfinden, wer das
Alpha Team und Alfred umbringen will und warum.« Da klingelte irgendwas.
»Alfred? Kennst du Leventhal Reid? Einen Abgeordneten des Repräsentantenhauses
aus Florida.«
Er nickte. »Ein wenig. Nicht gerade ein freundlicher Mensch, aber er
war schon öfter hier, immer wegen irgendwelcher Angelegenheiten des
Repräsentantenhauses.«
»Wofür interessiert er sich? Was stellt er für Fragen?«
»Er ist nie allein hier.« Alfred schmunzelte. »Es gibt etliche
Unterausschüsse, die es interessiert, was wir hier tun, und die auch Einfluss
auf unsere Arbeit haben. Die Mitglieder dieser Unterausschüsse kommen zu arrangierten
Besuchen. Das läuft alles sehr formell und routinemäßig ab.«
»Wie oft kommen sie?«
Alfred zuckte mit den Schultern. »Vielleicht zweimal im Jahr.
Manchmal öfter, je nach Lage. Gelegentlich gibt es mehrere Besuche
hintereinander, wenn unterschiedliche Unterausschüsse mit unterschiedlichen Anliegen
kommen, die oft nicht miteinander zu tun haben.«
»Wie viele Menschen wissen, dass ihr hier seid?«
»Nicht so viele, wie man meinen könnte.«
»Mir kommt es fast vor, als wüsste es jeder.«
Alfred schüttelte den Kopf. »Nicht alle Politiker wissen, dass wir …
anders sind. Das amerikanische Gebiet der Centaurionischen Division wird als US -amerikanisches Außengebiet betrachtet, so ähnlich wie
Puerto Rico, wenn man so will. So sehen uns die meisten.«
»Es gibt verschiedene Sicherheitsebenen, und es gilt das Need-to-know-Prinzip«,
ergänzte Martini. »Das funktioniert wie mit allen anderen militärischen
Geheimdienstinformationen. Ich weiß, dass du die entsprechenden Unterlagen
hast. Du hast sie an dem Tag bekommen, an dem du zur Leiterin der
Luftlandedivision
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