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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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worden und ihre Scheinwerfer machten die nicht enden wollende Dunkelheit zum Tag. Die Roughnecks luden Seile ab und bauten ein System aus mehreren Winden und Flaschenzügen zusammen, das direkt über dem Schacht auf einen metallenen Dreifuß montiert wurde.
    Lex schlug gerade Haken ins Eis, als Miller ankam, der eine Palette mit seiner Chemieausrüstung mit sich schleppte.
    „Was machen Sie da?“, fragte er.
    „Sicherheitsleinen“, antwortete Lex. „Ist ein weiter Weg da runter… ich will keinen von euch verlieren.“
    Miller packte seine Ausrüstung aus, nahm dabei seine Wollmütze ab und kratzte sich am Kopf.
    „Setzen Sie Ihre Mütze wieder auf.“
    „Hä?“
    „Ihre Mütze“, sagte Lex. „Los, wieder aufsetzen.“
    „Sie juckt.“
    Lex machte eine Pause und ließ ihren Hammer sinken. „Ich habe einen Mann gesehen, dem beide Ohren abgefroren sind“, sagte sie trocken. „Wenn der Gehörgang freiliegt, kann man direkt in den Kopf hineinsehen… bis zum Trommelfell.“
    Lex lächelte süßlich, steckte den Hammer in ihren Gürtel und spazierte davon. Miller zog sich seine Mütze über die Ohren.
    Lex kämpfte sich an den Roughnecks vorbei, überquerte den hell erleuchteten Bereich und ging zum vordersten Hägglund. Als sie die Tür öffnete, fand sie Charles Weyland in der Kabine vor. Er war allein und atmete Sauerstoff aus einer tragbaren Flasche. Lex stieg in das Fahrzeug und Weyland ließ die durchsichtige Plastikmaske sinken.
    „Ich bin gerade etwas… unpässlich“, krächzte er kleinlaut.
    Lex schloss die Tür und setzte sich neben ihn.
    „Wie schlimm ist es?“
    Weyland sah auf, der Blick trübe vom chronischen Schmerz. „Schlimm.“
    „Auf dieser Expedition ist kein Platz für Kranke.“
    „Meine Ärzte versichern mir, dass das Schlimmste bereits überstanden ist.“
    Lex schüttelte den Kopf. „Sie sind kein besonders guter Lügner, Mr. Weyland. Bleiben Sie auf dem Schiff. Wir werden Sie zu jeder vollen Stunde auf dem Laufenden halten.“
    Weyland ging durch die Kabine und versorgte die Sauerstoffflasche in einem Fach. Als er sich wieder Lex zuwandte, brannte bereits etwas von dem alten Feuer in seinen Augen.
    „Wissen Sie“, begann er, „wenn Sie krank werden, fangen Sie an, über Ihr Leben nachzudenken und darüber, wie man sich an Sie erinnern wird. Und wissen Sie, was ich begriffen habe? Was passieren wird, wenn ich abtrete, was recht bald geschehen wird? Ein zehnprozentiger Abfall der Weyland Industries Aktienwerte… möglicherweise auch zwölf, obwohl ich mich damit selbst lobe…“
    Weyland ließ sich auf einen Sitz fallen. Sorgenfalten legten sich auf seine hohe Stirn.
    „Dieser Sturz der Aktienpreise dürfte etwa eine Woche anhalten, bis die Mitglieder im Ausschuss und die Wallstreet bemerkt haben, dass auch ohne mich alles reibungslos läuft. Und das wär’s dann. Vierzig Jahre auf dieser Erde und nichts vorzuweisen.“
    Weyland wies mit dem Kopf auf das geschäftige Treiben draußen. „Das ist meine letzte Chance, etwas zu hinterlassen. Ein Zeichen zu setzen…“
    „Selbst, wenn es Sie umbringt?“
    Der Milliardär streckte seine Hand aus und drückte ihren Arm. In seinem Griff spürte Lex die schwindende Kraft eines sterbenden Mannes.
    „Das werden Sie nicht zulassen“, sagte er.
    „Sie können nicht mit“, erwiderte Lex.
    „Ich brauche das.“
    Lex seufzte. „Ich habe diese Rede schon mal gehört. Mein Dad hatte sich das Bein gebrochen. Zweihundert Meter unterhalb vom Gipfel des Mount Rainier. Er war wie Sie – er wollte nicht zurück oder dass wir anhalten…“
    Sie machte eine Pause, als die Erinnerungen in ihr hochkamen und mit ihnen die Traurigkeit.
    „Wir erreichten den Gipfel und er öffnete eine Flasche Champagner. Den ersten Schluck mit meinem Vater trank ich in viertausendvierhundert Metern Höhe… Auf dem Weg hinab bildete sich ein Blutgerinsel in seinem Bein, das in seine Lungen wanderte. Er quälte sich über vier Stunden, bevor er zwanzig Minuten vom Basislager entfernt starb.“ Lex wischte sich eine Träne von der Wange.
    Weyland legte seine Hand auf ihre Schulter. „Glauben Sie, das war das Letzte, was Ihrem Vater durch den Kopf ging? Der Schmerz? Oder der Gedanke daran, in viertausend Metern Höhe mit seiner Tochter Champagner zu trinken?“

KAPITEL 12
     
    An Bord der Piper Maru
     
    „… Warnung an alle Schiffe auf See… Wetterwarnungen ausgegeben… States Navy… Sturm… gefährliche Böen… Windstärke…“
    Der Rest der

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