Alien vs. Predator
an der Wand. Zur großen Überraschung aller begannen sie in einem dumpfen weißen Licht zu glühen. Sebastian drückte auf einen weiteren Kreis, dann auf noch einen, bis das Sternbild des Orion fahl an der Wand leuchtete.
Alle traten einen Schritt zurück und machten Platz, damit Sebastian durch die Kammer zu dem Sarkophag gehen konnte. Als er die eingravierten Kreise auf dem Metalldeckel berührte, begannen auch sie, wie ihre Geschwister an der Wand, zu glühen. Dann begann sich der Deckel zu öffnen.
Miller kam näher, um einen besseren Blick zu bekommen. „Wie ist so etwas möglich?“
Sebastian packte Miller am Mantel und zog ihn zur Seite. Auch die anderen schob er zurück. „Bleibt weg. Wir wissen ja gar nicht, was da drin ist.“
Aus sicherer Entfernung sahen sie zu, wie sich der Deckel vollständig öffnete und ganz langsam wieder zur Ruhe kam.
Weyland zog eine Braue hoch. „Tja, Professor De Rosa. Sie sind der Experte. Was schlagen Sie jetzt vor?“
Von seinem sicheren Platz aus versuchte Sebastian ins dunkle Innere des Sarkophags zu blicken, aber er konnte nicht über die Kante spähen.
„Alle anderen bleiben zurück“, befahl er, während er sich behutsam vorwärts bewegte. Am Sarg angekommen blieb er stehen. Dann hob er seine Taschenlampe und riskierte vorsichtig einen Blick.
„Da… das glaube ich nicht.“
„Was?“
„Schauen Sie selbst, Mr. Weyland.“
In dem Sarkophag lagen drei futuristisch aussehende Artefakte, wahrscheinlich Waffen.
Sebastians und Charles Weylands Blicke trafen sich. „Die Überkultur“, flüsterte Sebastian geheimnisvoll.
In der Grotte
Quinn lag ausgestreckt auf dem Boden und sah durch den Rauhreif, der sich auf seinem reglosen Körper niedergelassen hatte, wie ein geschliffener Diamant aus, der im grellen Schein der Halogenscheinwerfer funkelte. Überall standen Scheinwerferständer und Kisten herum – sonst war die Grotte leer. Ein frostiger Luftzug wehte aus der Öffnung des Tunnels.
Als er über Quinns Gesicht strich, öffnete dieser die Augen. Er versuchte sich zu bewegen, aber seine Glieder waren taub. Er war buchstäblich festgefroren. Während seiner Bewusstlosigkeit war Speichel aus seinem Mund gelaufen und Blut aus der Wunde in seiner Schulter gequollen. Die Flüssigkeiten waren erstarrt und jetzt klebte er auf dem eisigen Grund wie eine zertretene Wanze auf dem Fußboden eines Kakerlakenmotels. Er fror erbärmlich und war sogar zum Zittern zu schwach, und er öffnete den Mund, um nach Hilfe zu rufen – aber der Schrei blieb ihm im Halse stecken, als er eine gespenstisch vertraute optische Verzerrung am Eingang des Tunnels flackern sah. Das Monster, das ihn an der Oberfläche angegriffen hatte, war ihm hierher gefolgt – und hatte einen Freund mitgebracht. Wahrscheinlich waren die beiden gekommen, um ihr Werk zu Ende zu bringen.
Als die schimmernden Spukgestalten auf ihn zu glitten, begann Quinn zu zittern. Sie bewegten sich wie eine Einheit und ihre unsichtbaren Füße hinterließen Spuren im Rauhreif. Quinn kniff die Augen zusammen und hielt den Atem an. Ein schwerer Stiefel ließ das Eis neben seinem Kopf knirschen. Quinn erwartete den Todesstoß.
Der blieb zu seinem Erstaunen jedoch aus. Quälend lange Sekunden verrannen, bevor Quinn die Augen wieder öffnete, und da hatte es den Anschein, als wären die geisterhaften Killer verschwunden. Ihre Fußstapfen bildeten eine Spur, die zu der mit Eis überzogenen Pyramide am Horizont führte.
Mit fast erfrorenen Fingern riss Quinn sich von dem eisigen Boden los. Die gefrorene Spucke zog die Haut von seiner Wange und auch der Schorf seiner Schulterwunde wurde abgerissen.
Er kümmerte sich nicht um die Schmerzen, die er spürte – nicht um das gebrochene Bein, seine zerschlagenen Rippen oder die Erfrierungen, die seine Finger und Zehen aufzehrten. Quinn konnte sein Glück einfach nicht fassen: Er war am Leben und das war alles, was zählte.
Als er sich jedoch auf den Rücken drehte, riss er die Augen weit auf. Ein dritter Predator stand über ihm, die Klingen am Handgelenk gezückt. Noch bevor der Roughneck schreien konnte, zischten die Doppelklingen herab und bohrten sich tief in sein Gehirn.
In der Sarkophagkammer
Für Weyland sahen die gefundenen Objekte aus wie Waffen, allerdings wie unglaublich große, was sie umso beeindruckender machte. Das scharfe Auge des Industriellen erkannte den Aufbau eines Rückstoßladers, der auf eine ziemlich große Schulterplatte
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