Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
dann zu eigenartigen Lichterscheinungen auf der Oberfläche der Kuppel.
Lichterscheinungen, die wie Blitze aussahen. Blitze aus einem gar nicht mehr so heiterem Himmel. Aber in diesem Fall lag die Lage anders.
Wer immer auch in einem ganz bestimmten Sektor der Projektorstation eingedrungen war und dies hatte verbergen wollen, hatte eine ganz bestimmte Autorisation gehabt. Ein Autorisationsprofil, das auf einen Techniker oder einen Ingenieur hinwies.
Ein Profil, das genau auf Igor Schmitz zutraf.
„Wir werden die Ursache beheben“, sagte Igor Schmitz.
„Tun Sie das und beeilen Sie sich. Ich möchte nicht, daß es dieser Unregelmäßigkeiten wegen zu Unruhe unter der Bevölkerung kommt.“
„Vorausgesetzt die Ursache dieser Schwankung liegt tatsächlich in unserer Station und nicht in einer der anderen, werden wir das schnell geregelt haben.“
„Ich verlasse mich auf Sie“, sagte Matasow.
Die Verbindung wurde unterbrochen.
Matasow wandte sich an seinen Kommunikationsoffizier.
„Schicken Sie ein paar Leute zu Schmitz und lassen Sie ihn verhaften und zwar umgehend.“
„Schmitz?“ fragte der Kommunikationsoffizier.
„Fragen Sie nicht so viel, handeln Sie einfach. Ich habe Grund zu der Annahme, daß er auf der anderen Seite steht und ein Saboteur ist.“
*
Schweißperlen glänzten auf Igor Schmitz' Stirn. Als die schwerbewaffneten Sicherheitskräfte den Raum betraten, wußte er sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Die Sicherheitskräfte nahmen ihn in die Mitte. Sie richteten ihre Waffen auf ihn.
„Sie sind vorläufig festgenommen“, erklärte ein junger Feldwebel.
„Was wird mir zur Last gelegt?“ fragte Schmitz, obwohl er die Antwort kannte.
„Sabotage.“
„Nehmen Sie mich ruhig fest“, sagte Schmitz. „Es ist sowieso zu spät, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.“
*
Leutnant Sokolow blickte auf das Chronometer auf seinem Handgelenk. Schweißperlen glänzten auch auf seiner Stirn. Der entscheidende Moment stand kurz bevor.
Der Tag von Armageddon ist nahe, dachte er. So wie es der Prediger Maranow vorausgesagt hatte, so wie er es vor Millionen von Menschen verkündet hatte. Menschen, die sich auf das Weltenende vorbereiteten und die in dem einsamen Wüstenprediger, dessen Sendungen aus der Strahlenhölle des Heiligen Landes in der ganzen Welt ihre Verbreitungen fanden, den Messias sahen.
Der Zar befand sich immer noch nur wenige Schritte von ihm entfernt auf dem Balkon und blickte hinaus auf Rom-4, einer Stadt, von der Sokolow nicht als eine Fortsetzung römischer Kaiserresidenzen dachte.
Nein, Rom-4 war das, was Maranow darin sah: Das neue Babylon! Ein Ort des Heidentums! Ein Tempel der Verdammnis, der eingerissen werden mußte, bevor die Herrschaft des Messias anbrechen konnte! Ein Zeichen mußte gesetzt werden!
Nur eine ganz schwache Stimme in Sokolows Innerem bedauerte es, daß er selbst dieses neue Zeitalter nicht mehr erleben durfte.
Er schob den Ärmel seiner Uniformjacke ein Stück hoch. Eine bläuliche Verfärbung war dort zu sehen. Zellulare Wucherungen, dachte er. Anders als der Körper des echten Leutnants Sokolow war der Seine nur für eine kurze Zeitspanne lebensfähig.
Dies war einer der ganz wenigen Unterschiede zwischen ihnen. Das Bedauern darüber war in Sokolow nicht besonders stark ausgeprägt.
Irgendetwas in ihm dämpfte derartige Empfindungen so stark ab, daß sie in den Hintergrund traten.
Er war für eine bestimmte Aufgabe geschaffen worden. Nur zu deren Erfüllung existierte er. Dabei war er Teil eines Räderwerks, eines Räderwerks aus Spionage und Unterwanderung.
Einen kurzen Moment nur dachte er an den echten Sokolow dessen Leiche er in einen Müllverwerter gegeben hatte. Pulverisiert und in Form von Kunstdüngerzusatz würde auch er Teil der neuen Zeit werden.
Nichts geht verloren, dachte das Sokolow-Duplikat. Nichts. Alles ist Teil des großen Plans. Eines Plans, der auch beinhaltete, daß das Sokolow-Duplikat sich in eine Bombe verwandelte. Der Prozeß der zellularen Umwandlung war unaufhaltsam.
Der Prozeß, der innerhalb seines Körpers am Ende zu einer Kernspaltung führen würde, war unaufhaltsam. Sokolow lächelte.
„Haben Sie noch einen Wunsch, mein Zar?“ fragte er, als Fjodor Zakitin sich zu ihm herumdrehte.
Was soll diese Frage jetzt? durchzuckte es Phönix.
Ein Geräusch lenkte den Zaren ab.
Irgendwo in der Stadt gab es eine Detonation. Ein Flimmern spannte sich auf einmal wie eine Lichtglocke über die
Weitere Kostenlose Bücher