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Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Titel: Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einen quaderförmigen Kasten an einem Haltegriff bei sich.
    Es handelte sich offensichtlich um ein technisches Gerät.
    Wenn man es an bestimmten Stellen berührte, so erschienen Sensorfelder und Displays wie bei einem Touchscreen. Aber der Apparat war ganz offensichtlich nicht irdischer Herkunft. Die verwendeten Schriftzeichen glichen keinem auf der Erde üblichen Alphabet.
    Der Mann, der das Gerät bediente, setzte sich eine Spezialbrille auf. Offensichtlich unterschieden sich die optischen Möglichkeiten menschlicher Augen und der INEX-Sehorgane doch erheblich voneinander, so daß ein Ablesen der Symbole wohl nur bei Benutzung dieses Hilfsmittels möglich war.
    Durrell betrachtete das ausdruckslose Gesicht seines Klons, der offenbar einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen worden war. Vielleicht waren zelluläre Manipulationen dieser Art, die dafür sorgten, daß die Klone so instabil waren und eine derart verkürzte Lebenserwartung besaßen.
    Ein Strahl schoß aus dem quaderförmigen Gerät heraus, traf Rog Durrell und schloss seinen Kopf in eine grünlich schimmernde Aura ein.
    Durrell hatte das Gefühl, das alles aus ihm herausgesaugt wurde. Jede Empfindung, jeder Gedanke, jede Erinnerung. Wie in einem Zeitraffer lief sein Leben noch einmal vor ihm ab. In atemberaubendem Tempo.
    Durrell hatte in Büchern gelesen, daß genau so etwas vor dem Tod geschah.
    Eine Widerspiegelung des Gehirns oder ein erster Eindruck vom jüngsten Gericht – je nachdem, wie man religiös orientiert war.
    Sie kopieren mich! durchzuckte es Durrell. Alles, was mich ausmacht. Jedes noch so kleine Merkmal meiner Persönlichkeit…
    Teufel, ich will gar nicht wissen, wie sie das machen…
    Die Gedanken rasten nur so durch Durrells Kopf.
    Der Strahl zog sich zurück. Die Aura um Durrells Kopf verschwand.
    Der FAIS-Beamte fühlte sich benommen. Fast so, als hätte ihn jemand mit einem Trommelfeuer aus Faustschlägen bedacht. Jede Windung seines Gehirns schien zu schmerzen.
    Sein Schädel drohte zu platzen.
    Es war ein Schmerz von einer Intensität, wie er ihn nie zuvor gespürt zu haben glaubte.
    Er konnte nichts mehr denken.
    Da war nur diese rote Welle aus purer Pein, die sein Bewußtein überschwemmte.
    Er wünschte sich nur eins.
    Daß es möglichst bald zu Ende war.
    Zu Ende.
    Auf welche Weise auch immer.
    Es war ihm beinahe schon gleichgültig. Sollten sie ihn töten. Er hatte in diesem Moment nichts mehr dagegen.
    Wie durch Watte hörte er die Stimmen der Männer.
    Der Klone, denn das waren sie zweifellos. Klone im Dienst der INEX, die über sie ihre Herrschaft auf der Erde ausübten.
    „Die Hirnstruktur von Durrell ist exakt kopiert worden“, sagte der Mann, der das Gerät bedient hatte, nach einem Blick auf das Display.
    „Wo bleibt die Leiche?“
    „Müllkippe New Washington East.“
    „Ich weiß nicht…“
    „Ist schon in Ordnung, glaub mir. Da verschwindet er auf Nimmerwiedersehen.“
    Die Leiche – Durrell brauche einen Augenblick um zu begreifen, daß er mit diesem Begriff gemeint war. Abgesehen von der Tatsache, daß sein Verstand noch immer hellwach war, glich er tatsächlich einer Leiche. Der Schmerz ebbte langsam ab. Er konnte wieder klarer denken. Fieberhaft dachte er darüber nach, was er tun konnte.
    Nichts! war die deprimierende Erkenntnis.
    Rein gar nichts.
    Seine Augen trockneten aus.
    Durrell spürte es jetzt.
    Er vermochte nicht einmal die Augenlider zu bewegen. Seinen Peinigern war das gleichgültig. Diese Augen, so schienen sie zu denken, würden ohnehin bald nichts mehr sehen…
    „Du kannst ihn wegbringen.“
    „Nein, noch nicht.“
    „Wieso?“
    „Erst müssen wir die gespeicherte Hirnstruktur exakt in den Klon übertragen.“
    „Hier?“
    „Wir müssen sicher sein, daß es klappt.“
    „Meinetwegen.“
    Der Klon wurde ein Stück nach vorn geschoben. Durrell konnte das nur aus dem äußersten Winkel seines Gesichtsfeldes heraus sehen.
    Der Strahl zuckte wieder aus dem quaderförmigen Gerät heraus und erfaßte nun den Kopf des Klons.
    Meines Zwillings, dachte Durrell.
    „Hat geklappt!“ sagte jemand.
    Der Strahl verebbte.
    Genau in diesem Moment war das Bewußtsein des Klons erwacht. Er erinnerte sich noch ganz genau daran. Es war wie Geburt. Eine Geburt mit den Erinnerungen an ein ganzes Leben. Eine eigenartige Erfahrung. Durrell II hatte auf sein Original geblickt in der Gewißheit, daß es getötet werden würde.
    Nur zu gut erinnerte sich Durrell II daran, was danach geschehen

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