Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Zusammenhang zu dem, was in Ihren Berichten als INEX-Problem bezeichnet wird."
Strykers Haltung versteifte sich etwas.
"Sie beide wurden in diese Sache eingeweiht?"
"Ja", nickte Montalbán.
Stryker war davon nicht sonderlich begeistert. Zwar war er davon überzeugt, daß von den INEX eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Erde ausging. Eine Gefahr, die sich vielleicht schon in kurzer Zeit manifestieren würde und gegen die etwas unternommen werden mußte. Aber wenn zu viele Personen davon wußten, konnte das nur kontraproduktiv sein. Im schlimmsten Fall führte es zu einer Massenpanik vor einer außerirdischen Invasion und dem Zusammenbruch jeglicher Ordnung. Wenn Montalbán, Durrell und ihre Leute eingeweiht wurden, kann das nur von höchsten Regierungsstellen geschehen sein, überlegte der General. Man kann nur hoffen, daß die gute Gründe dafür hatten. Sehr gute Gründe...
"Worin liegt der Zusammenhang?" fragte Sheehy.
Montalbán und Durrell wechselten einen kurzen Blick miteinander.
Durrell war es, der schließlich das Wort ergriff.
"Unseren Leuten wurde Material zugespielt, wonach der Plan besteht, Zar Phönix durch einen Klon zu ersetzen."
"Was?" Stryker fiel der Kinnladen herunter. "Das ist doch absurd!"
"Oh, nein leider nicht", widersprach Durrell. "Der Plan sieht vor, aus genetischem Material des Zaren einen Klon zu züchten. Natürlich wissen wir alle um die Probleme, die das Klonen von Menschen mit sich bringt. Probleme, die bisher nicht zufriedenenstellend gelöst werden konnten. Andernfalls hätte irgendwo auf der Erde sicherlich ein Machthaber bereits eine Armee aus Klon-Kriegern gezüchtet. In diesem Fall soll ein spezielles Verfahren angewandt worden sein, das den Klon schneller wachsen und altern läßt. Innerhalb von Wochen hat man auf diese Weise ein oder mehrere perfekte Ebenbilder des Zaren aus genetischem Material geschaffen, das Personen in unmittelbarer Umgebung des Herrschers leicht an sich bringen konnten. Haare, Fingernägel... Naja, Sie können sich das vorstellen!"
"Das ist unmöglich!" fuhr General Stryker dazwischen. "Keine Macht der Erde besitzt ein gentechnisches Wissen, das so etwas ermöglichen könnte. Geschweige denn entsprechende Verfahren zur Umsetzung!"
"Sie sagen es, General!" war Durrells kühle Erwiderung.
Stryker kniff die Augen zusammen.
"Was?"
"Keine Macht der Erde, sagten Sie. So sehen wir das auch."
"Und da dachen Sie an die INEX?"
"Die INsectoid EXtraterrestrian Species - ja!"
"Das ist in den Haaren herbeigezogen! Genauso wie der Plan, im Schnellverfahren einen Klon des Zaren herzustellen, der ihn ersetzen soll. Mal vorausgesetzt, so etwas wäre theoretisch möglich, dann hätten wir es mit einem Mann zu tun, der sich im Entwicklungsstadium eines Kleinkindes befindet! Glauben Sie nicht, daß es in Rom-4 auffallen würde, sollte es nötig sein, dem Zaren regelmäßig die Flasche zu geben oder die Windeln zu wechseln?"
"General Stryker, wir würden dieses Problem nicht mit Ihnen besprechen, wenn nur Gerüchte oder die zweifelhaften Informationen irgendwelcher Überläufer die Grundlage unserer Lagebeurteilung wären."
"Es gibt also Beweise?"
"Einer unserer Agenten gelangte in den Besitz einer vollständig erhaltenen Klon-Kopie des Zaren."
"Wo befindet sich diese Kopie?"
"Auf dem Weg hier her. Drücken Sie unseren Leuten die Daumen, daß es gelingt, sie unversehrt aus dem eurasischen Commonwealth zu schmuggeln."
"Es fällt mir schwer, Ihnen zu glauben."
"Sobald sich der Klon in New Washington befindet, werden Sie Gelegenheit bekommen, sich selbst ein Bild zu machen, General."
Stryker atmete tief durch. Er erhob sich, ging ein paar Schritte. Ein leichtes Kribbeln machte sich in seinem linken Bein bemerkbar. Es war ihm offenbar eingeschlafen. Stryker ging zu einem Wandterminal und aktivierte den Kaffeeautomaten. Wenig später öffnete sich eine Klappe. Stryker nahm den dampfenden Becher heraus, nippte daran. Aber das Gebräu wollte ihm heute einfach nicht schmecken.
Durrell berichtete derweil über Einzelheiten, was den Zaren-Klon betraf. Agenten des FAIS hatten einen Tip bekommen und ihn in einem verplombten Magnetbahnwagen entdeckt, der auf dem Weg von Moskau nach Rom-4 gewesen war. Der Klon war in einem sargähnlichen Behälter transportiert worden. Man hatte ihn in eine Art künstliches Koma versetzt. In den Archiven des Geheimdienstes befanden sich genetische Fingerabdrücke der meisten Machthaber auf dem Globus. Außerdem
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