Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Maschinen werden wir denn ins Zielgebiet gelangen?" erkundigte sich Ondar.
Ricarda Deveraux lächelte dünn.
"Haben Sie Ihr Zielgebiet denn schon exakt festgelegt?"
"Das war bislang noch nicht möglich", antwortete Ondar an Ellroys statt. Ellroy schwieg. Er musterte Ricarda Deveraux während sie sprach und studierte jede Regung ihrer Gesichtsmuskulatur.
Er hörte Ondar fortfahren. "Grob gesagt wollen wir an den Oberlauf des Solimoes."
"Kein Problem. Einer unserer Piloten wird sie ins Zielgebiet bringen und absetzen."
"Und wenn wir lieber selbst fliegen würden?"
"Geht das natürlich auch. Aber ich rate Ihnen davon ab."
Ondar hob die Augenbrauen.
"Wieso?"
"Ich habe zwar nicht die geringste Ahnung, wen oder was Sie jagen, aber Sie wären mit einem Rotor-Schweber unter dem Hintern einfach zu auffällig. Die Energiesignatur kann man buchstäblich meilenweit orten. Da können Sie auch gleich eine Funkbotschaft in gängiger Frequenz absetzen, die dann etwa folgenden Wortlaut hätte: Hallo hier sind wir!"
Plötzlich durchfuhr eine Erschütterung den Hangar.
Ein dumpfes Grollen war zu hören. Eine Explosion! vermutete Ellroy.
Er wandte sich an Ricarda Deveraux.
"Was ist da los?"
"Wenn ich das wüßte", murmelte sie zwischen ihren makellos weißen Zähnen hindurch.
Eine Alarmsirene schrillte.
Weitere Detonationen folgten. Sie schienen die gesamte Anlage von Hidden Place zu erschüttern.
Risse entstanden im Betonmauerwerk des Hangars, verzweigten sich wie die mäandernden Arme eines Flußdeltas.
"Das muß ein externer Angriff sein!" folgerte Ondar.
Ricarda Deveraux griff zu dem handgroßen Kommunikator an ihrem Gürtel, starrte auf das Display.
"Wir haben höchste Alarmstufe!" sagte sie. "Hidden Place 12 steht kurz vor der der Zerstörung. Kommen Sie!"
"Was?" Ondar warf Ellroy einen überraschten Blick zu.
"Code 17. Das bedeutet einen Totalausfall sämtlicher Sicherheits- und Abwehrsysteme. Wir müssen hier raus. Und zwar so schnell wie möglich!"
Ein Stück Beton brach aus der Decke des Hangars heraus, krachte hernieder und schlug mit voller Wucht in einen Hovercraft-Laster hinein. Glas splitterte, Plastik-Blech wurde eingedrückt. "Wir nehmen den Rotor-Schweber da vorne!" entschied Ricarda Deveraux. "Kommen Sie!"
Ricarda spurtete los.
"Wir haben wohl keine Wahl, was?" meinte Ondar.
"Du sagst es...", brummte Ellroy.
Irgendetwas gefiel ihm nicht.
Irgendetwas stimmte an der ganzen Sache nicht.
Aber Ellroy hatte jetzt keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Weitere Detonationen erfüllten jetzt den Hangar mit einem geradezu ohrenbetäubenden Lärm. Ein dumpfes Grollen, das aus dem Innersten der Erde zu kommen schien. Betonbrocken in der Größe eines Hover-Taxis brachen jetzt aus den Betonwänden heraus. Nicht mehr lange und der gesamte Hangar würde wohl in sich zusammenstürzen.
Ellroy und Ondar hetzten hinter der dunkelhaarigen FAIS-Agentin her.
Diese hatte inzwischen das Außenschott des Rotor-Schwebers geöffnet und stieg ein, als die beiden DEFENCE-Männer sie einholten.
"Schön, daß Sie es sich doch noch überlegt haben", sagte sie zynisch. "Ich dache schon, Sie wären am Boden festgewachsen."
"Was ist mit Blade und den anderen?" fragte Ellroy.
"Ich weiß nicht, ob Sie inzwischen begriffen haben, was hier los ist, Ellroy."
"Ich denke schon."
"Im Moment rettet sich hier jeder selbst und Mr. Blade versucht bestimmt dasselbe!"
Das klingt fast so wie: ,...aber er wird es nicht schaffen! durchzuckte es Ellroy.
Zuerst stieg Ondar ein, dann Ellroy. Das Schott schloß sich. Ricarda Deveraux setzte sich wie selbstverständlich an die Pilotenkonsole, setzte den Helm mit dem Steuerdisplay auf. Sie aktivierte die Maschine. Ellroy und Ondar nahmen auf zwei anderen Schalensitzen Platz und schnallten sich an.
Ein Betonbrocken von etwa anderthalb Metern Durchmesser knallte nur wenige Schritte neben den Rotor-Schweber auf den Boden. Wieder erschütterten Detonationen die gesamte Station.
Ein Ruck ging durch den Rotor-Schweber.
Er erhob sich vom Boden, glitt nun auf einem Luftkissen nach vorn, auf den röhrenförmigen Ausgangstunnel zu.
Ricarda Deveraux bediente die Konsole mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit, so als hätte sie nie etwas anderes getan, als einen Rotor-Schweber in eine enge Röhre hineinzulenken. Die Rotoren summten leise. Die Beschleunigung war mörderisch. Die Pilotin ging volles Risiko.
Ellroy registrierte, wie er selbst sich an seinem Schalensitz instinktiv und sehr
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