Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Neues.
Einen schnellen Blick ließ er durch den kahlen Raum schweifen.
Genau drei Personen befanden sich hier. Das bläuliche Neonlicht verlieh diesem Ort den diskreten Charme eines Folterkellers.
General Cyril Eugene Stryker, seines Zeichens Drei-Sterne-General, war der Kommandant von DEFENCE. Der General musterte Ellroy mit teilnahmsloser Miene. Stryker stellte so etwas wie das politische Bindeglied zur Regierung der FSA dar. Neben ihm hatte Oberst Richard Sheehy Platz genommen, der als leitender Direktor dieser Sondereinheit fungierte. Er war mit der eigentlichen Planung und Koordinierung der Operationen betraut, während Stryker der Mann für die übergreifenden Direktiven war.
Der dritte Mann im Raum war Peer Ondar. Mortin Ellroy kannte ihn seit langem. Sie hatten gemeinsam in der Ultra Force gedient. Peer Ondar hatte damals unter Ellroys Kommando gestanden und so wußte Ellroy die Fähigkeiten dieses Mannes durchaus zu schätzen. Wenigstens ein ehrliches Gesicht hier im Raum, ging es Ellroy durch den Kopf.
Er nickte Peer Ondar kurz zu.
Dieser erwiderte die Geste knapp.
Der blonde, blauäugige, erst vor kurzem für DEFENCE angeworbene Mann hatte das Talent, sich in beinahe jeden Computer einloggen zu können. Seine Brillanz im Umgang mit allen Spielarten der Computertechnik war legendär.
Ellroy hatte Ondar zum letzten Mal vor vier Wochen gesehen, als sie beide aus Tibet zurückgekehrt waren. Ellroy hatte dort für die Zerstörung der sogenannten Basis Alpha gesorgt, einer ehedem internationalen Forschungsstation, die aber mittlerweile vollkommen unter der Kontrolle des Pan-Pazifischen Blocks (PPB) gestanden hatte.
Ondar war ihm auf seinem ersten DEFENCE-Einsatz zusammen mit einem weiteren Agenten namens Major Angus Santana von Schrinagar aus entgegen gekommen und hatte Ellroy schließlich geholfen, den Einflußbereich des Pan-Pazifischen Blocks zu verlassen.
Leutnant Dalglish nahm Haltung an, salutierte. Ein Mann, der so stark auf sein korrektes Auftreten achtet, daß er gar nicht merkt, wie lächerlich er dabei wirkt, dachte Ellroy.
"Sie können gehen, Leutnant Dalglish", sagte General Stryker.
"Ja, Sir!"
Über das zackige Gehabe des Leutnants konnte Ellroy nur grinsen. Er selbst hatte für derlei nichts übrig, fand es eher pittoresk.
Dalglish verschwand. Die Schiebetür schloß sich selbsttätig hinter ihm. Ellroy sah ihm kurz nach. Stryker deutete auf einen der noch freien Formsessel.
"Setzen Sie sich, Ellroy", forderte der General den ehemaligen Ultra Force-Kämpfer und Häftling auf dem Mond auf. Nur Ellroys Berufung ins DEFENCE-Team hatte ihn aus der Hölle von Luna gerettet. Aus einer Hölle entkommen, um in eine andere geschickt zu werden... Du hättest dir vielleicht vorher besser überlegen sollen, worauf du dich einläßt.
Ellroy gehorchte und nahm Platz.
"Danke", murmelte er.
Der General musterte Ellroy eingehend. Seine Augenbrauen zogen sich dabei zusammen und gaben ihm etwas Falkenhaftes. Eine Furche bildete sich auf der Stirn.
"Ich hoffe, Sie haben sich nach Ihrem letzten Einsatz einigermaßen erholt?" knurrte er schließlich.
Ellroy lächelte dünn.
"Das habe ich", sagte der DEFENCE-Agent. Beiläufig blickte er zu Peer Ondar zu. Dieser erwiderte den Blick. Ellroy fragte sich plötzlich, warum sie sich seit der Rückkehr aus Asien nicht mehr gesehen hatten. Dasselbe galt im übrigen für Professor Auburn, den Ellroy aus der im Himalaya gelegenen Forschungsstation Basis Alpha befreit hatte.
Vielleicht steckte irgendeine Absicht dahinter, uns voneinander zu isolieren, ging es Ellroy durch den Kopf. Solange wie die Befragungen andauerten, verstehe ich das ja... Aber danach? Verstehe einer die Logik der Geheimdienstbürokraten.
"Man hört, daß Sie einiges dafür tun, um fit zu bleiben", stellte Stryker fest. "So etwas hört jeder Vorgesetzte gerne."
"Reine Gewohnheit."
"Verstehe..."
"Auf dem Mond war das eine Frage des Überlebens. Schon wegen der geringen Schwerkraft und dem damit verbundenen Abbau von Muskelgewebe und Knochen."
"Sie benutzen einen Army-Simulator."
"Das ist richtig."
"Zur Zeit trainieren Sie im Level 432-D."
"Lassen Sie mich elektronisch überwachen?"
"Zu Ihrem eigenen Schutz, Ellroy."
"Natürlich."
Das erzählt er mir alles nur, um zu demonstrieren, daß er alles über mich weiß, überlegte Ellroy.
"Eine lobenswerte Dienstauffassung", meinte Stryker. Er lehnte sich etwas zurück und wirkte jetzt etwas entspannter.
"Warum bin ich hier?" fragte
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