Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
könnte. Das ist völlig ausgeschlossen."
Rog Durrell meldete sich jetzt erstmalig zu Wort. Er trat einen Schritt auf die Projektion zu. "Wir wissen, daß der Pan-Pazifische Block seit einiger Zeit versucht, Einfluß im Amazonas-Gebiet zu gewinnen."
"Für Geld würden diese Syndikats-Gangster sich doch jedem anschließen", stieß Sheehy hervor.
Durrell schüttelte den Kopf.
"Es geht vielleicht auch um Geld, aber nicht nur. Nein, da steckt etwas anderes dahinter."
"Und was?" hakte Sheehy nach.
"Die Interessen des PPB und der Syndikate laufen doch ein Stück weit parallel. Die Syndikate wollen verhindern, daß die Free States je die tatsächliche Kontrolle über das Gebiet erlangen. Der Status Quo soll aufrechterhalten werden."
Sheehy hob die Augenbrauen und zuckte anschließend die Achseln.
"Und der PPB?"
"Will einen Fuß in die Tür setzen, bildlich gesprochen. Das Amazonas-Gebiet wäre eine willkommene Ausgangsbasis für alle möglichen Aktivitäten der Chinesen und ihrer Satellitenstaaten. Spionage ist nur eine davon. Und wahrscheinlich eine der harmloseren Sachen, die einem in diesem Zusammenhang einfallen könnten!"
Stryker kratzte sich nachdenklich am Kinn, wandte dann den Kopf und musterte den Assistant Director in Charge einige Augenblicke lang. Du kannst ihn nicht leiden, aber trotzdem hat er diesmal recht! ging es dem General durch den Kopf.
Es gab noch eine weitere Verbindungslinie zwischen dem PPB und Amazonien.
Trotz der Tatsache, daß weite Landstriche vertrocknet und verkarstet waren und außerdem die Flußbreite des Amazonas und seiner Nebenadern in den vergangenen hundert Jahren erheblich zurückgegangen war, stellte dieser riesige Strom doch noch immer eines der größten Süßwasserreservoire der Erde dar. Gegenwärtig war die Nachfrage nicht so groß, weil das Commonwealth den Markt beherrschte und das Amazonas-Wasser erst nach umfangreicher Aufbereitung genießbar war.
Aber falls es zu einer Krise in Asien kam, konnte sich das Amazonas-Wasser sehr schnell in einen Export-Schlager verwandeln.
Einen Export-Schlager, den die Syndikate nicht aus den Fingern lassen wollten.
Niemals.
Zwar besaß das Süßwasser des Amazonas auch einer High-Tech-Aufbereitung weder die Menge noch die Qualität der H2O-Mengen im Baikalsee. Aber gerade viele Menschen in den überfüllten Megalopolen Asiens sehnten sich danach, überhaupt ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben.
Und die Regierung in Peking mußte unter allen Umständen verhindern, daß es zu Unruhen in der Bevölkerung kam.
Ein Drahtseilakt.
"Wenn Sie mich fragen, sollte man die Rücksicht in Bezug auf das Amazonas-Gebiet schleunigst aufgeben", verlieh Rog Durrell seiner Ansicht Ausdruck. "Ein heftiger Missile-Beschuß und die Sache ist erledigt, würde ich sagen!"
"Bei der derzeitigen Lage würden dann viele Unschuldige sterben", gab Stryker zu bedenken.
"Sie haben versucht, mit verdeckt arbeitenden Agenten wie Ellroy und Ondar etwas zu erreichen. Das war offensichtlich ein Fehler. Jetzt haben Sie eine größere Einsatzgruppe auf den Weg geschickt, die prompt vom Himmel geholt wurde. Meinen Sie nicht auch, daß jetzt ein etwas wuchtigerer Hammer benutzt werden muß?"
Zornesröte überzog das Gesicht des Generals.
Rog Durrell schien der Gedanke daran, daß man einen Stadtteil in Schutt und Asche legte, um ein paar Missile-Terroristen zu jagen, das Normalste zu sein, was man sich nur vorstellen konnte.
Stryker dachte in dieser Hinsicht anders.
Es hat vermutlich keinen Sinn, diesen Durrell noch umerziehen zu wollen, ging es ihm durch den Kopf.
"Wir sollten von folgenden Fakten ausgehen", erklärte Durrell indessen. "Erstens ist anzunehmen, daß die Chinesen vielleicht sogar mehr über die INEX wissen als wir. Das Dimensionstor von Basis Alpha in Tibet lag schließlich in ihrem Einflußbereich."
"Ja, das erscheint mir logisch", sagte Sheehy.
"Und zweitens sollten wir davon ausgehen, daß man in Peking offenbar um jeden Preis zu verhindern versucht, daß wir mehr erfahren."
"Vielleicht besteht sogar eine Art geheimer Kooperation zwischen INEX und Pan-Pazifischem Block", vermutete Sheehy.
Ein mattes Lächeln glitt über Durrells hartgeschnittenes Gesicht.
"An diese Möglichkeit hatte ich auch schon gedacht."
General Stryker musterte zunächst Sheehy, dann - etwas länger - Durrell. Auch wenn es dir nicht gefällt, so liegt diese Vermutung nahe, ging es ihm durch den Kopf. Die Konsequenzen waren für den Fall, daß Durrells
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