Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
INEX-Kommandanten dieser Station."
Sie schien einen Moment lang zu überlegen.
Schließlich nickte sie und wandte sich an einen ihrer Männer. "Bring ihn hin, Sukor!" befahl sie.
"Die Zeit...", murmelte dieser.
"Wenn ihr euch beeilt, kommt ihr noch rechtzeitig an Bord."
*
Ellroy folgte dem Mann, der Sukor genannt worden war. Er kannte sich erstaunlich gut in der Station aus. Auf eine entsprechende Frage hin, gab er Ellroy Auskunft, daß er einen Plan der gesamten Tiefseestation im Display vor sich habe.
"Ein Vorteil, wenn man Rechnerzugang hat", meinte er. Sein Englisch war akzentschwer. Aber Ellroy hätte unmöglich sagen können, woher Sukor stammte.
Schließlich gelangten sie in einen Teil der Station, von dem Sukor behauptete, er liege unter dem Meeresboden.
In einem schmucklosen Raum, der lediglich über die nötigsten Einrichtungsgegenstände verfügte, fanden sie dann den Kommandanten.
Ellroy zuckte beim Anblick des insektoiden Körpers unwillkürlich zusammen.
Erinnerungen stiegen in ihm auf.
Erinnerungen an seinen Aufenthalt auf der Welt jenseits des Dimensionstores von Basis Alpha.
Der Körper des Insektoiden war teilweise zerstört. Einzelne Gliedmaßen waren abgetrennt.
"Na, genug gesehen?" fragte Sukor. "Teilmantelgeschosse sind recht wirksam gegen die Biester. Aber man sollte es nicht mit kleineren Kalibern versuchen."
Immerhin hatte Ellroy genug gesehen, um bezeugen zu können, daß sich auf dieser Tiefseestation wirklich und wahrhaftig eines jener Aliens befunden hatte, deren Spezies man die recht phantasielose Bezeichnung INEX aufgeprägt hatte.
"Gehen wir", knurrte Ellroy düster.
*
Noch rechtzeitig verließen Ellroy und Sukor die Station.
Ellroy wurde auf die Brücke des namenlosen U-Bootes geführt. Ondar erwartete ihn dort.
"Wie war es?" raunte ihm der DEFENCE-Agent zu.
"Ich habe gesehen, was ich sehen wollte."
"Es ist also wahr."
"Exakt."
"Ich kann nicht sagen, daß mich das ruhiger schlafen läßt, Mort."
"Wer sagt, daß du schlafen sollst, Peer?"
"Auch wieder wahr."
"Scheint so, als hätte der Krieg gegen die INEX längst begonnen. Und nur ausgerechnet wir haben davon bislang nichts mitgekriegt."
"Ist schon komisch."
Ellroy blickte sich um und fragte nach kurzer Pause: "Wo sind McCauly und der Zar? Ganz zu schweigen von Ricarda Deveraux in Echtversion?"
"Wurden in Kabinen eingesperrt."
"Und warum wir nicht?"
"Keine Ahnung Mort. Du kannst die schöne Jenny ja nachher mal fragen."
"Unser Zusammentreffen im Himalaya war nicht so freundlich, daß ich mir darauf einen Bonus einbilden könnte."
Auf der Brücke herrschte Hektik. Kaum jemand achtete besonders auf Ellroy und Ondar. Vielleicht von zwei Wächtern abgesehen, die die Mündungen ihrer Waffen auf die beiden DEFENCE-Agenten zeigen ließen.
Jenny Chang gab Befehle.
Auf Englisch.
Die Sprache der Seefahrt, der Raumfahrt, der Luftfahrt... die Sprache der Wirtschaft und der Kartelle... Aber auch die dominante Sprache der Free States...
Noch immer zermarterte Ellroy sich das Hirn darüber, wer hinter Jenny Chang und diesem Einsatz stand. Wer hatte die Macht, mit einem U-Boot eine Tiefseestation zu entern? Wer benutzte Amazonien als Ausgangsbasis für quasi-militärische Operationen wie die Zerstörung von Hidden Place 12?
Wirklich eines der Kartelle?
Oder doch die Chinesen?
Du hast noch zu wenig Einzelteile in diesem Puzzle, ging es Ellroy durch den Kopf. Zu wenig, um die Zusammenhänge erkennen zu können.
Auf den Anzeige-Projektionen war zu erkennen, wie sich das U-Boot von der Station entfernte.
Dann erschütterte eine Detonation das U-Boot.
Man mußte sich festhalten, um nicht durch die Gegend geschleudert zu werden. Einer der Offiziere meldete: "Keine Schäden!"
"Gut", murmelte Jenny Chang.
Sie wandte sich an Ellroy.
"Wir werden Sie und Ihre Begleiter - mit Ausnahme des Zaren - in Panyang, einem Hafen an der Sulu-See, absetzen. Es wird sicherlich keine unlösbare Aufgabe für Sie sein, von dort aus mit Ihren Leuten in New Washington Kontakt aufnehmen."
"Warum tun Sie das?"
"Weil ich hoffe, daß Sie die Gefahr erkannt haben, in der sich die Erde befindet. Vielleicht werden Sie manches mit neuen Augen sehen. Vielleicht werden Sie erkennen, wie sehr Sie bisher von Feinden umgeben waren, ohne auch nur das Geringste davon zu ahnen..."
"Und was ist mit dem Zaren?" fragte Ellroy.
Jenny Changs Lächeln blieb dünn.
"Der bleibt bei uns. Wir werden dafür sorgen, daß er
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