Aliens in Armani: Roman (German Edition)

ihr beiden das geklärt habt«, erwiderte Christopher bissig. »Allerdings wärt ihr dabei fast draufgegangen.«
    »Und was ist daran so besonders?«
    »Da ist was dran.«
    »Okay, wir sind so weit«, meinte Lorraines Pilot. »Sagt eurem Burschen von der Bodentruppe, er soll das Feld räumen.«
    »Ich habe auch eine Sprechanlage, Fliegerbursche.«
    »Kein Grund, beleidigt zu sein, mein Junge«, erwiderte Claudias Pilot.
    »Von dir nehme ich keine Befehle an, Top Gun. Süße?«
    »Zieh dich zurück, James, wir treffen uns an unserer Liebeslaube.«
    »Alles klar.«
    »Liebeslaube?«, fragte Martini höflich.
    »Wo wir zuerst geparkt hatten. Er weiß Bescheid. Tim, fahr auch dorthin.«
    »Zu Befehl, Euer Gnaden.«
    »Du könntest ganz flott wieder in der Minor League landen, weißt du?«
    »Ich denke, da muss ich mir keine Sorgen machen. Der Chef mag mich.«
    »Verlass dich lieber nicht drauf.« Ich beobachtete die Schlange und den Dickhäuter. Sie rollten auf dem Boden herum, aber das große pinkfarbene Ding schien schlapper zu werden. »Könnte einer der zusätzlichen Jets vielleicht mal näher an das potthässliche Elefantending heranfliegen und mir sagen, ob seine Augen immer noch rot glühen oder wieder menschlich sind?«
    »Wird erledigt, Ma’am.« Das war eine neue Stimme, anscheinend war das gesamte Team in der Leitung. Es war merkwürdig gesellig.
    »Er hat mich Ma’am genannt. Das gefällt mir besser als kleine Lady.«
    »Er hält dich für einen hochrangigen Offizier«, erklärte Martini. »Sobald er herausfindet, dass du Zivilistin bist, sagt er auch kleine Lady.«
    »Hmpf.«
    »Ma’am? Die Augen des potthässlichen Elefantendings glühen nicht. Ich wiederhole, sie glühen nicht.«
    »Den mag ich. Und ihr Jungs in den großen Flugzeugen? Ich glaube, ihr könnt das Wasser jetzt abwerfen. Wenn es noch kocht.«
    »Das tut es, Ma’am«, meldete sich eine neue, verrauschte Stimme. »Wir haben die Temperatur konstant gehalten.«
    »Gut, gut. Dann mal los. Erledigt die große schwarze Schlange.«
    »Roger.«
    »Ich fühle mich so wichtig und militärisch.«
    »Die Macht steigt ihr zu Kopf.« Christopher warf Martini einen Blick zu. »Hast du nicht gesagt, du würdest sie in den Griff kriegen?«
    »Ich finde sie niedlich, wenn sie Befehle gibt.« Er reckte den Arm und strich mir über den Nacken. Ich wollte schnurren.
    Wir kamen neben dem halbzerquetschten SUV zum Stehen, Reader erreichte uns ein paar Augenblicke später. Der Humvee war mit Schleim bedeckt. »Kann James da gefahrlos aussteigen?«
    »Ähm … ich weiß nicht recht.« Christopher klang mehr als unsicher.
    »Paul?«
    »Ja, Kitty?«
    »Wie viel Hitze hält ein Humvee aus?«
    Stille.
    »Du willst nicht im Ernst das vorschlagen, was ich glaube, Süße, oder?«
    »O doch, das will sie«, bestätigte Gowers Stimme. »Der Wagen wird dem Wasser standhalten, aber da drin wird es verdammt heiß werden, Jamie.«
    Jamie? Das war ja süß. Aber mir wurde klar, dass wir in größerer Gefahr schweben mussten, als ich gedacht hatte, sonst hätte Gower diesen Namen sicher nicht über eine Breitbandsprechanlage benutzt.
    »Warum ich?«, fragte Reader. »Ich weiß schon, weil wir Menschen eben zusammenhalten müssen.« Er raste auf das Knäuel der sich windenden Überwesen zu.
    Während er das tat, feuerten die Jets Salven auf das ab, was von dem Killer noch übrig war. Ich sah, dass sie trafen, und der Killer begann, sich aufzulösen. »Bei dem da wirken Kugeln.«
    »Ich wünschte, wir hätten das früher gewusst«, meinte Reader.
    »Die Kugeln wirken nur, weil du ihn vorher so geschwächt hast, James. Seine überirdische Körperstruktur wurde beschädigt, und zwar durch das wiederholte …«
    »Lorraine? Schatz? Das interessiert mich im Moment wenig, ich muss schleunigst zur kochenden Autowaschanlage.«
    Reader ereichte das Bündel sterbender Überwesen in dem Moment, als das erste Flugzeug Wasser abwarf. Die Schlange wand sich und schrie, es war ein Geräusch, das man besser nicht beschreiben sollte. Nie.
    Auch das zweite Flugzeug warf seine Ladung ab. Die Haut der Schlange schlug Blasen, sie krümmte sich und schrie noch lauter. Der Humvee schien sauber zu sein. Aber er fuhr nicht los. Ein drittes Flugzeug warf Wasser ab, und die Schlange explodierte.
    Jubelrufe erklangen aus den Flugzeugen. Aber der Humvee rührte sich noch immer nicht.
    Mir kam ein beängstigender Gedanke. »Bei welcher Temperatur schmilzt Gummi?«

Kapitel 45
    Ein Tumult brach los, und eine