Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
Vom Netzwerk:
Tasche nach der Glock. Da war sie, und ich erkannte, dass ich sie vorhin nicht wieder gesichert hatte. Ich beschloss, das als Zeichen großer Voraussicht zu werten und mich nicht als möglicherweise dümmste Waffenträgerin aller Zeiten zu betrachten.
    Ich zielte und schoss. Treffer. Langsam wurde ich richtig gut darin. Furcht oder Vererbung oder auch beides sorgten dafür, dass ich tatsächlich traf, was ich wollte. Dieses Mal musste ich nicht das gesamte Magazin verschießen. Nach nur sechs Schuss zerplatzte der Parasit, und ich besprengte die Reste mit Alkohol, bis sie sich blubbernd auflösten.
    Alles in allem hatte die Sache gar nicht lange gedauert, was gut war. »Äh, Süße? Ich glaube, es gibt wieder Ärger.«
    Ich wirbelte herum und sah, wie Mephisto auf dem Weg zu uns einen der Jets aus der Luft schlug. Der Jet wirbelte herum und schlug etwa eine Meile hinter uns krachend am Boden auf. Der Pilot und auch alle anderen, die vielleicht im Jet gewesen waren, hatten keine Chance.
    Ich hatte keinen von ihnen bisher zu Gesicht bekommen, kannte nicht einmal ihre Namen, aber es waren trotzdem meine Jungs. Und es bestand die Möglichkeit, dass auch Lorraine oder Claudia in diesem Jet gesessen hatten, und sie waren meine Freundinnen, auch wenn ich sie erst einen Tag kannte. Es war dumm, aber ich wurde wütend, so wütend, wie ich es noch nie in meinem Leben gewesen war. Und wie schon im JFK-Flughafen rannte ich direkt auf Mephisto zu. Ich schrie nicht, ich gab keinen Laut von mir, ich rannte einfach. Ich rannte, als wären dies die Olympischen Spiele und Mephisto die Goldmedaille.
    Er sah mir entgegen, diese riesige Bestie. Ich erwartete, dass er mich packen oder zerstampfen würde. Aber stattdessen sprach er. »Es ist noch nicht vorbei.« Dann drehte er sich um und rannte davon.
    Ich nahm die Verfolgung auf, doch er gewann an Geschwindigkeit, breitete die Flügel aus und schwang sich in die Luft. Er flog unglaublich schnell, und es dauerte nicht lange, bis er die Jets abgehängt hatte.
    Ich wurde langsamer, warf die Glock zurück in meine Tasche, riss mir die Ohrhörer vom Kopf und zerrte das Funkgerät hervor. »Ich will, dass sich alle sofort zurückziehen!«
    »Ja, Miss Katt.« Das war White.
    »Wer ist gestorben?« Ich zitterte, weinte aber nicht, noch nicht.
    »Einer der Piloten. Lorraine und Claudia sind in Sicherheit. Ihre Piloten haben sich nicht eingemischt, weil sie die Mädchen an Bord hatten.«
    »Wer war er?«
    »Lieutenant William Cox«, antwortete Gower.
    »Was tun wir für seine Familie?« Stille. »Was tun wir? Gottverdammt, was zum Teufel tun wir für sie?« Jetzt schrie ich.
    Jemand nahm mich in den Arm. »Schhhh, Kleines, schhhh.« Martini drückte mein Gesicht an seine Brust. »Jeder, der mit uns zusammenarbeitet, kennt das Risiko. Wir kümmern uns um seine Familie.«
    Ich schubste ihn weg. »Wie kann dich das so kalt lassen? Er ist tot!«
    Martini nahm mich bei den Schultern und schüttelte mich leicht. »Schau mich an. Nein, schau mir in die Augen, Kitty.« Er wartete, bis sich unsere Blicke trafen. »Das hier tun wir jeden Tag. Du willst wissen, warum wir unsere Frauen nicht dabeihaben wollen? Jetzt hast du es auf die harte Tour gelernt. Altmodisch? Ja, aber unsere Population ist nicht so groß. Wenn wir ein Mädchen verlieren, verlieren wir damit auch eine Möglichkeit zur Fortpflanzung, und das bringt uns dem Aussterben noch näher. Jeder von uns, der im Einsatz ist, kennt das Risiko. Jeder der Soldaten, die mit uns zusammenarbeiten, kennt es. Ihre Familien kennen es vielleicht nicht, sie verstehen es vielleicht auch nicht, aber die Männer und Frauen, die mit uns kämpfen, wissen über alles Bescheid. Niemand wird zu uns geschickt, der nicht auf überirdische Wesen vorbereitet ist, und sie alle sind auch auf den Tod vorbereitet.«
    »Niemand ist auf den Tod vorbereitet. Man kann vielleicht so tun, aber niemand ist bereit zu sterben.«
    »Lass uns später darüber reden. Jetzt musst du dich zusammenreißen. Du bist der Anführer, richtig? Der Anführer muss Haltung bewahren, sonst brechen alle anderen auch zusammen. Das ist hart, aber so ist es nun mal.«
    Ich sah zu ihm hoch. Er hatte das sein ganzes Leben lang getan, er und Christopher, alle beide. Es war kein Wunder, dass sie so erschöpft waren.
    »Wer war er?«
    Martini verstand, was ich meinte. »Er war der, den du mochtest, derjenige, der Ma’am zu dir gesagt hat.«

Kapitel 46
    Ich wollte weinen. In meinen Augen brannten Tränen,

Weitere Kostenlose Bücher