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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Menge männlicher Stimmen brüllten durcheinander, um sich gegenseitig zu übertönen. Ich versuchte zu verstehen, was die Mädchen beisteuern wollten, aber es war aussichtslos. Auch die Männer, die mit mir im Auto saßen, äußerten lautstark, was sie dachten. Allerdings schien niemand etwas Sinnvolles zu der Frage beizutragen, ob Reader nur festsaß, wirklich in der Klemme steckte, lebte, tot war oder gerade starb.
    Meine Mutter hatte mir immer gesagt, dass während einer Panik immer derjenige, der einen kühlen Kopf bewahren konnte, die besten Überlebenschancen hatte und auch andere am wahrscheinlichsten retten konnte. Ich steckte mir die Ohrstöpsel in die Ohren und wählte den Song an, den ich jetzt hören wollte. In diesem Fall wollte ich keine Kompromisse eingehen und entschied mich gleich für den besten Hardrock-Song, der je geschrieben wurde.
    Martini beugte sich vor und bellte Befehle in die Sprechanlage, er achtete nicht auf mich. Ich schlüpfte aus dem Auto und rannte auf die Sauerei aus geschmolzenen und explodierten Überwesenresten zu, während Enter Sandman von Metallica in meinen Ohren dröhnte.
    Ich trug eine Sprühdose in jeder Hand, aber das störte mich nicht weiter. Es war zwar heiß, aber ich war immerhin Sprinterin gewesen, erst in der Highschool und später auch auf dem College in Pueblo Caliente; für mich war es nichts Besonderes, nachmittags bei sengender Sonne inmitten einer riesigen Wüste herumzurennen, es war normal. Sprinter mussten auch Distanzläufe absolvieren, um Kondition aufzubauen, und unser sadistischer Highschool-Trainer hatte darauf bestanden, dass wir dabei Staffelstäbe trugen, um das Training noch effektiver zu machen. Meine Handtasche war zwar nicht gerade hilfreich, aber ich war eher daran gewöhnt, sie um den Hals zu tragen, als mich ohne sie zu bewegen.
    Alles war voller Monsterstückchen, und der Boden war matschig. Kein Problem, ich hatte auch schon während der Monsunzeit trainiert und war außerdem Hürdenläuferin gewesen. Ich war eine der wenigen, die einen perfekten Viererschritt beherrschten, und hatte deshalb gelernt, sowohl mit dem rechten als auch mit dem linken Fuß abzuspringen.
    Ich fühlte den Boden wummern und nahm an, dass Mephisto mir dicht auf den Fersen war. Ich blickte mich nicht um. Sprinter, die den Kopf drehen, verlieren an Geschwindigkeit. Zu Enter Sandman ließ es sich fantastisch rennen, der Beat war super, und der Text handelte von einem schrecklichen Etwas, das einem nach dem Leben trachtete. Bisher war mir nie klar gewesen, wie viel Wahres in diesem Song steckte. Man lernt doch nie aus.
    Der Grund war glitschig und eklig und der Gestank einfach bestialisch. Ich hatte schon gedacht, der Ohrwurm wäre schlimm gewesen, aber das hier war noch schlimmer. Überall verwesende Leichenteile und gekochtes Fleisch. Ich fragte mich, ob Haggis wohl auch so roch, und beschloss, das niemals herauszufinden.
    Das Wummern kam näher, aber ich hatte den Humvee beinahe erreicht. Der schillernde Schild, der ihn eingehüllt hatte, war verschwunden, und die Räder waren immerhin nicht geschmolzen, steckten aber im schlammigen Sand fest.
    Zwar kochte ich niemals freiwillig, aber die wichtigsten Grundlagen beherrschte ich. Aus eigener schmerzvoller Erfahrung wusste ich, dass Metall, das mit kochend heißem Wasser übergossen worden war, auch selbst kochend heiß wurde. Ich schlitterte zur Fahrertür und besprühte den Türgriff mit stets verlässlichem Haarlack. Ich versprühte den gesamten Inhalt der Dose, wobei auch das Schloss einiges abbekam.
    Ich warf die leere Dose hinter mich und stemmte die Tür auf. Reader fiel mir entgegen. Ich schaffte es irgendwie, ihn aufzufangen und in den Sitz zurückzuhieven. Er war bewusstlos, atmete aber. Ich sprühte ihm mit der zweiten Dose ins Gesicht.
    »Uäh!« Seine Lider flackerten, und er öffnete die Augen. »Was machst du denn da?«
    Der Boden bebte. »Ich versuche, die einzige Person zu retten, auf die ich mich verlassen kann.«
    Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Ganz im Ernst, wenn ich nicht schwul wäre, würde ich mit dir durchbrennen. Wir würden heiraten und einfach vergessen, dass es im Alpha-Centauri-System überhaupt bewohnte Planeten gibt.«
    »Hör auf, mir solche Versprechungen zu machen, wenn sie ja doch nicht wahr werden können. Kannst du laufen? Das große böse Monster ist im Anmarsch, und wir stehen ganz oben auf der Liste der beliebtesten Ziele.«
    Er nickte, und ich half ihm aus dem

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