Aliens in Armani: Roman (German Edition)
immerhin hatten wir die Zeit gut genutzt.
Martini zögerte keinen Moment; er packte mich, und wir rollten zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Moment landete Mephistos Huf an der Stelle, an der wir gekniet hatten. Wir kämpften uns auf die Füße, Martini schnappte sich meine Hand, und wir rannten los, allerdings nicht mit Hyperspeed. Ich ahnte, dass Martini der Hyperdiesel ausgegangen war.
Zum Glück raste aber schon der übrig gebliebene SUV auf uns zu. Quietschend bremste er neben uns ab, schlitterte noch etwas weiter und schwenkte herum. Etwa fünf Zentimeter vor uns kam er zum Stehen, bereit zum Einsteigen. Martini öffnete die Beifahrertür, hob mich hoch, warf mich hinein und sprang mir nach. »Los!«
Ich lag auf dem Boden. »Ähm, könnte mir jemand hochhelfen?«
Christopher streckte mir seine Hand entgegen. Martini räusperte sich, und Christopher zog seine Hand wieder zurück. »Ich mach das schon, danke.«
»Es hat nichts Amouröses, wenn man jemanden vom Boden hochzieht«, brummelte Christoper.
»Wenn ich es tue, schon.« Martini hob mich auf und setzte mich in einen der Sitze. Irgendwie schaffte er es tatsächlich, dass es amourös wirkte. Ich hatte jedenfalls keine Einwände und nahm es dankbar hin, dass er nicht mehr wütend auf mich war.
»Ich will meinen iPod zurückhaben.«
»Jetzt?« Christopher drehte sich zu mir um. »Ist dir klar, dass Mephisto hinter uns her ist?«
Ich warf einen Blick über die Schulter und sah das hässliche rote Scheusal hinter uns her rennen. »Ich will meinen iPod.« Ich brauchte Musik oder wenigstens die notwendigen Geräte, um sie zu hören. Ich war schrecklich nervös und verängstigt, und die ganze Aufregung mit Martini hatte mich erschöpft.
Tim zog das Gewünschte hervor und warf es mir zu. Ich verstaute den Autoradioadapter in meiner Tasche und holte die Ohrhörer hervor. »Wieso platzt das Ding nicht, bei allem, was da drin ist?«, fragte Martini, während wir wieder zum Hauptschauplatz des Geschehens rasten.
»Es ist groß und aus billigem Leder. Ich find’s gut.« Ich klemmte den iPod an meinen Gürtel und legte mir die Ohrhörer um den Hals. Na also, ich war für alles gewappnet. Wieder warf ich einen Blick über die Schulter, Mephisto fiel zurück.
»Du weißt schon, dass du dich mit diesen Dingern erwürgen kannst, ja?«, fragte Christopher fröhlich, als würde er über das Wetter sprechen.
»Du hörst dich an wie meine Mutter. Ich denke, ich habe gerade andere Sorgen als eine mögliche Strangulation durch Ohrhörer.«
»Gute Nachrichten.« Readers Stimme erklang durch die Sprechanlage. »Ich glaube, die Flugzeuge mit dem heißen Wasser sind da.«
Wir hatten die Schlange inzwischen fast erreicht, und sie kämpfte gegen den Dickhäuter. »Sagt ihnen, sie sollen das Wasser noch nicht abwerfen!«
»Warum nicht?« Das war Gower, er klang entnervt.
»Weil die Schlange echt sauer auf den Dickhäuter ist, und ich glaube, sie gewinnt.« Noch während ich das sagte, wand sich die Schlange um Torso und Hals des Dickhäuters. Die Jets flogen noch immer herum, und das Biest war völlig außer sich. Die Schlange senkte ihre Giftzähne in den Nacken des Dickhäuters. Flüssigkeit spritze heraus.
»Wir drehen ab!«, kam es aus den Jets.
»Wir müssen James helfen«, protestierte Lorraine.
»Dieses Ding können wir nicht rammen, es ist zu dünn«, erwiderte der andere Pilot.
»Unsinn. Das ist eine ganz einfache Flugbahnberechnung.« Claudia klang ungeduldig, aber liebevoll. »Komm, lass mich das kalibrieren.«
»Mich hätte sie einen Vollidioten genannt, wenn ich das gesagt hätte«, warf Martini ein.
In den Jets gab es Gerangel, die Mädchen schienen zu gewinnen. Ich war stolz auf sie, aber ich musste mir eingestehen, dass es wohl auch zu ihrem Sieg beitrug, dass ihre Brüste den Pilotenköpfen sehr nahe sein mussten.
»Sie hat recht«, sagte Claudias Pilot. »Ich gebe dir die Daten durch.«
»Nicht nötig, das hat mein Mädel schon erledigt.« Jetzt war es also schon »mein Mädel«, ja? Wenn wir jemals zur Zentrale zurückkamen, würde im Forschungszentrum die Hölle los sein, aber wenigstens hatten die Mädchen jetzt ihren Spaß.
Christopher vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich kann’s gar nicht abwarten, das alles meinem Vater zu erklären.«
»Keine Sorge, das mache ich schon.«
»Na, das beruhigt mich aber.«
»Hey, mein Mädchen hat die Sache so weit bestens geregelt«, warf Martini grinsend ein.
»Freut mich, dass
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