Aliens in Armani: Roman (German Edition)
Wirklich, Opa, wir können dich auf den Tod nicht ausstehen.«
»Warum erlaubt Mephisto dir eigentlich diesen kleinen Auftritt?«
»Er muss mir gehorchen!«
»Ähm, tja, also eigentlich glaube ich das nicht. Immerhin ist er ja nicht derjenige, der stirbt.«
Genau genommen wusste ich nur allzu gut, was dieser kleine Auftritt sollte, aber es erschien mir grausam, es auszusprechen, und außerdem wollte ich die Karten noch nicht auf den Tisch legen. Besonders deshalb nicht, weil meine Handtasche oben in meinem Zimmer lag.
Mir war klar, dass Mephisto bald zum Vorschein kommen würde, und ich wollte nicht, dass es in diesem Raum geschah. Er bedeutete Martini zu viel, und ich mochte ihn auch. Immerhin hatten wir uns auf diesem Sofa geliebt und die normalste Stunde unseres, zugegebenermaßen kurzen, gemeinsamen Lebens verbracht. Dieser Raum gehörte uns, uns und Terry, und ich wollte nicht, dass er zerstört wurde.
»Ich sag dir was, Ronny. Wir werden einfach gehen, und du kannst uns folgen. Das ist es doch, was du willst, oder? Dich frei bewegen und deine Macht auch auf alle anderen ausweiten.«
Yates’ Blick verfinsterte sich wieder. Ich glaubte, für einen Moment Christophers Bösen Blick vierten Grades wiederzuerkennen. Die Sache mit der Vererbung war direkt gruselig.
»Glaubst du, ich würde das zulassen?«
Ich zuckte die Schultern. »Dir würde es vielleicht nicht gefallen, aber ich glaube, Mr. Monster hätte gern eine kleine Führung. Stimmt’s, Mephisto?«
Yates’ Augen wurden rot. »Du machst mich neugierig. Geh nur voraus, kleine Menschenfrau.« Diese Worte hatten mehr Klang, so als würde ein sehr viel größerer Körper sie formen.
»Ja, anscheinend habe ich diese Wirkung auf unheimliche Monster-Männer.«
Kapitel 61
Wir verließen den Raum, und Yates folgte uns.
»Na, vielen Dank«, brummelte Martini leise.
»Damit hab ich doch nicht gemeint, dass du ein Monster bist. Außer im Bett vielleicht.«
»Ja, klar. Was machen wir jetzt?«
»Vertrau mir.«
»Allmählich bekomme ich Angst, wenn du das sagst.«
»Bist du mit dem Fahrstuhl einverstanden?«, fragte ich Yates. »Ich meine, kannst du mit der Verwandlung noch warten, bis wir wieder draußen sind? Diese Dinger zu reparieren, ist furchtbar teuer.«
Yates’ Augen glühten noch immer. »Ja«, antwortete er langsam. »Du bist mit der Übertragung also einverstanden?«
»Ähm, klar, wahrscheinlich, vielleicht. Lass uns das woanders klären.«
Martinis Arm zog mich fester an sich. »Nein.«
»Das ist nicht deine Entscheidung, Jeff.« Ich schickte ihm einen emotionalen Hinweis, aber ich war mir nicht sicher, ob er ihn auch erreichte. Aus emotionaler Sicht drängte ich mich auf wie eine Billighure im Rotlichtviertel von Pueblo Caliente, aber ich wusste nicht, ob Martini diese Signale empfangen oder verstehen konnte. Ich hoffte einfach, dass irgendjemand es konnte. Und ich hoffte, dass ich die richtigen Signale aussendete, denn wenn sie nicht taten, was ich wollte, waren wir alle vielleicht bald tot.
»Ich würde den Tausch lieber jetzt gleich durchführen«, sagte Yates mit Mephistos Stimme.
»O komm schon, Großer. Willst du die ganze Show wirklich sausen lassen? Du weißt schon, wenn du dich vor all deinen Erwählten verwandelst, dich zu ihrem Gott erklärst und verkündest, wer dein nächstes menschliches Gefäß sein soll? Und dann geht die ganze geheimnisvolle Seelenübertragungssache los. Willst du das wirklich ausfallen lassen? Obwohl das unfreiwillige Publikum schon bereitsteht?«
»Der, an dem du hängst, muss sterben, ist dir das klar?«
Ich schnaubte. »Wohl kaum. Als dein Gefäß kann ich mir ja wohl aussuchen, wen ich bumse. Yates hat sich diese ganzen Mädchen ausgesucht. Ich will den da. Und seinen Cousin auch. Und noch ein paar andere.«
Ich hoffte wirklich, dass Martini verstand, worauf ich hinauswollte, denn wenn nicht, dann würde das hier bald ziemlich unerfreulich werden.
»Na schön. Wenn sie nicht versuchen, sich einzumischen.«
»Oh, das werden sie nicht. Stimmt’s, Jeff? Es ist doch kein Problem für dich, wenn ich mit Mr. Monster verschmelze?«
Martini blickte mir direkt in die Augen. »Natürlich nicht. Wenn es das ist, was du willst.« In seinem Blick lag Angst, aber er wirkte nicht verzweifelt. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen.
»Das ist es. Jetzt sei ein braver Junge und ruf den Fahrstuhl her, ja?«
Martini drückte den Knopf, und wir warteten geduldig, als müssten wir zu einer
Weitere Kostenlose Bücher