Aliens in Armani: Roman (German Edition)
zufällig eins im Gerichtsgebäude hattet.«
»Wir haben alle unser eigenes, tragbares Modell«, sagte Gower, wich meinem Blick aber aus.
Ich sah Martini an. »Ich will die Wahrheit.«
Er grinste. »Versprich mir zuerst, dass du mich heiratest.«
»Ich heirate dich, wenn es ansonsten nur noch Bäume zur Auswahl gibt.«
»Das reicht für den Anfang. Wir sind Aliens, weißt du noch? Jeder mit A.C.-Blut in den Adern kann sehr schnell sein. Ich glaube, ihr würdet es Hyperspeed nennen.«
»Wie bei dem Flash meinst du?«
»Nein«, Gower klang gequält. »Das ist nur eine Comicfigur.«
»Eigentlich ist der Vergleich gar nicht schlecht«, warf Reader ein. »Weißt du noch, dass der Flash wahnsinnig viel essen musste, weil er immer so viel Treibstoff verbraucht hat?«
»Ja.« Es passte mir ganz und gar nicht, dass ich mich ausgerechnet hier und jetzt als absoluter Comicfan outen musste, aber mir blieb nichts anderes übrig. »Bei ihm gab es aber auch jedes Mal einen Überschallknall, und so was hab ich bis jetzt noch nicht gehört.«
»Richtig. Weil sie eben anders sind als der Flash. Der Flash konnte sich mit Hyperspeed bewegen, wenn er genug Treibstoff hatte. Die A.C.s können sich so schnell fortbewegen, wie sie wollen, aber nur so weit, wie sie auch mit normaler Geschwindigkeit laufen könnten.«
»Aha, und dabei fing es gerade an, einen Sinn zu ergeben.« Ich sah Gower an. »Versuch du’s mal.«
»Also, nehmen wir mal an, ich könnte fünf Meilen rennen, ohne müde zu werden«, erklärte er. Ich nickte. »Dann könnte ich genau diese fünf Meilen auch so schnell schaffen, wie ich nur will – in einer Sekunde zum Beispiel. Wenn ich aber keine zehn Meilen rennen kann, ohne völlig erschöpft zu sein, dann kann ich diese zehn Meilen auch nicht in einer Sekunde hinter mich bringen. Ich kann nur das schaffen, wozu ich körperlich in der Lage bin, nicht mehr. Deshalb müssen wir uns alle fit halten.«
»Lass mich das verdeutlichen«, bot Martini an. »Zum Beispiel halte ich beim Sex zwölf Stunden am Stück durch. Allerdings habe ich noch nie versucht, es schneller zu schaffen, also ist es vielleicht doch kein gutes Beispiel.«
»Dafür aber dein bisher überzeugendstes Argument.« Ich sah wieder Reader an. »Also, noch mal zurück zum Flash. Der hat dabei Wind aufgewirbelt und Zeitungen herumflattern lassen und so. Das tun sie nicht.«
»Richtig, und zwar, weil sie echt sind. Stell dir einfach vor, sie würden die Zeit anhalten und sich dann völlig unbemerkt durch alles hindurchbewegen. Die Zeit halten sie zwar nicht an, aber sie sind zu schnell für das menschliche Auge und auch zu schnell für Video-, Film- oder Digitalkameras. Aber sie wirbeln dabei nicht mehr Luft auf, als wenn sie nur herumschlendern würden.«
»Okay, ich will’s euch mal glauben. Und warum seid ihr gerade dort aufgetaucht, wo ich war?«, fragte ich an Martini gewandt.
»Wir überprüfen alle unüblichen Aktivitäten. Dir kommt es vielleicht so vor, als wären von dem Moment, als der Auffahrunfall passiert ist, bis zum Tod des Überwesens nur ein paar Sekunden oder auch eine Minute vergangen. Für mich war es aber genug Zeit, um die Veränderung in seiner Physikalchemie zu registrieren, zu einer Transportmaschine zu kommen, die mich zum Flughafen in deiner Stadt brachte, und dann rechtzeitig bei dir zu landen, um die Lage zu retten.«
Ich ließ ihm den letzten Kommentar durchgehen. »Dann stehen eure Transportmaschinen also wo genau? In jedem größeren Flughafen?«
»In überhaupt jedem Flughafen der Welt«, korrigierte Reader. »Ziemlich beeindruckend, hm?«
»Wo habt ihr sie versteckt?«
»Hauptsächlich in den Toiletten«, antwortete Martini. »Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie leicht es ist, einfach in einer Kabine aufzutauchen und hinauszugehen. Das merkt nie jemand.«
»Landet ihr manchmal auch in den Damentoiletten?«
»Nur, wenn du gerade drin bist.«
Ich überlegte. »Wie viel schaffst du?«
»Fünfzig Meilen ohne Anstrengung.« Er meinte es ernst.
»Seid ihr alle so?«
»Ein Agent im Einsatz muss in der Lage sein, problemlos fünfundzwanzig Meilen zu rennen«, gab White zurück.
»Sie etwa auch?«
»Ich schaffe fünfzig, genau wie Jeff und Christopher.« Anscheinend hatte ich ihn beleidigt. Nun, damit würde er leben müssen.
»Ich schaffe zwei«, erklärte ich. Schließlich musste ich zeigen, dass ich auch etwas konnte.
»Deine Mutter bringt es auf zwanzig«, sagte Reader. »Mädchen, du
Weitere Kostenlose Bücher