Aliens in Armani: Roman (German Edition)
ob offen oder nicht.«
»Sie sind verhüllt.«
»Wie im Kino?«
»Nur eben in Wirklichkeit, ja.« Martini fuchtelte in der Luft herum, es sah fast aus, als ob er einen Nummerncode eintippte.
»Was machst du da?«
Noch während ich die Frage aussprach, hörte er mit dem Gefuchtel auf und drückte gegen etwas, das ich wieder nicht sehen konnte. Es zischte wie bei einer Luftschleuse, und dann trat Martini vor und verschwand. Jedenfalls sah es so aus. »Das Tor öffnen – so nennen wir es jedenfalls. Komm schon rein«, sagte er und zog mich mit sich.
Als ich hindurchstolperte, sah ich, dass wir im Inneren einer Kuppel aus Glas und Metall standen. Große Rahmen, die aussahen wie die Metalldetektoren an Flughäfen, säumten die Wände – Tore ins Nirgendwo. Es gab Dutzende. Zwei von ihnen waren besonders groß und lagen sich direkt gegenüber. Außerdem befanden sich mehrere Männer im Raum, die allesamt aussahen wie A.C.-Agenten. Allerdings waren sie größer und breiter gebaut als Martini und Gower, und ich vermutete, dass ich es hier mit Security-Leuten zu tun hatte.
Einer von ihnen, der nahe bei uns stand, nickte Martini zu. »Braucht ihr eine der Schleusen?«
»Wahrscheinlich. Wir geben eine Führung.«
»Na dann viel Spaß.« Sein Ton machte deutlich, dass das eher unüblich war.
Wir schlenderten durch die Kuppel, und Martini nickte den meisten der Männer zu oder wechselte ein paar Worte mit ihnen. Sie schienen gelangweilt, aber gleichzeitig wachsam zu sein.
»Ist das hier so was wie eine Sicherheitskontrolle?«, war alles, was mir dazu einfiel.
»Ja, dieser Ort hier ist noch immer aktiv.«
»Was soll das heißen, ›aktiv‹? Radioaktiv?« Ich begann, mir Sorgen zu machen. Schließlich wollte ich einmal Kinder haben.
»So ähnlich, aber es ist völlig ungefährlich. Hier sind noch immer Reste der Treibstoffquelle des Raumschiffs vorhanden – gegen die Halbwertzeit von diesem Zeug hier ist euer Atommüll der reinste Kinderkram. Die Rückstände liefern unseren Transportmaschinen die Energie. Die Ältesten hatten einen ganzen Haufen Technologie, die unserer Technik weit überlegen ist, eurer also sowieso. Das soll keine Beleidigung sein«, fügte er schnell hinzu. »Die Erdzivilisation ist viel jünger als unsere, und wir sind, verglichen mit den Ältesten, höchstens Babys.«
Ich kam mir plötzlich sehr klein und unbedeutend vor. »Wie viele bewohnte Planeten gibt es denn?«
»Eine ganze Menge. Aber in unserer Nähe? Nicht allzu viele. Universell gesehen leben wir in der Provinz. Ihr seid sogar noch weiter ab vom Schuss als Alpha Centauri. Aber wir sind eure nächsten Nachbarn.«
»Und wie es sich für einen guten Nachbarn gehört, steht Alpha Centauri uns zur Seite.«
»So könnte man es sagen.« Er sah zu mir herunter. »Es ist immer schwierig, wenn man herausfindet, dass man nicht allein im Universum ist.«
»Warum?« Mir kamen schon wieder die Tränen, aber diesmal machte es mich nicht wütend, ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen.
Martini schien es zu bemerken. Er manövrierte uns in eine Ecke ohne Tor oder Sicherheitsagent und zog mich in seine Arme. Ich wehrte mich nicht. »Ist schon gut, das geht vorbei«, sagte er leise und tätschelte mir den Rücken. »Für uns ist es auch nicht leicht. Sobald wir alt genug sind, es zu verstehen, sagt man uns, dass wir anders sind. Aber die ganze Geschichte bekommen wir erst als Teenager zu hören. Es ist ein Schock, und unsere ganze Familie hilft uns, ihn zu verkraften.«
»Ich will nicht, dass meinen Eltern etwas zustößt. Ich verstehe nicht einmal die Hälfte von dem, was hier los ist, aber alles hat sich verändert.«
»Es wird ihnen nichts passieren, das verspreche ich dir.« Er wiegte mich eine Weile, und ich versuchte, mich zu entspannen. »Daran könnte ich mich gewöhnen«, murmelte er. »Aber wir müssen weiter.«
Er ließ mich los, hielt aber noch immer meine Hand.
»So bist du mir viel lieber«, sagte ich, während wir in den Hauptteil der Kuppel zurückkehrten, die, wie mir langsam klar wurde, ein Terminal war.
Er grinste. »Ich werd’s mir merken.«
»Und wohin kommen wir von hier aus?«
»Wo auch immer wir hinwollen.« Martini deutete auf die großen Rahmen. »Durch die da schicken wir die Fahrzeuge.«
»Wie das? Sind wir hier denn nicht in einer Kuppel oder irgendwas Gebäudeähnlichem?«
»Doch, aber es gibt überall Ein- und Ausgänge. Die großen öffnen wir nur für die Autos.«
»Führt jeder dieser Rahmen zu
Weitere Kostenlose Bücher