Aliens in Armani: Roman (German Edition)
Verwandtschaft mit uns zur Erde. Aber aus vielerlei Gründen gab es nie viele Mischehen, also machen diese A.C.s nur einen kleinen Teil unserer Population hier aus.«
»Dann kann also jeder selbst entscheiden, welcher Religion er angehören möchte?«
»Nein, wir werden hineingeboren. Das alles ist kein Scherz. Wir sehen uns vielleicht nicht besonders ähnlich, aber wir sind alle blutsverwandt und können unsere Linie durch die Jahrhunderte bis auf etwa zwanzig Familienmitglieder zurückverfolgen.«
Das war es also. Es war mir gleich irgendwie bekannt vorgekommen. Ich umarmte ihn fest. »Es ist alles gut, Jeff. Ich bin weder entsetzt noch abgestoßen. Wir auserwählten Völker von verschiedenen Planeten müssen schließlich zusammenhalten.«
Kapitel 23
Die Kleider in der Kommode waren die gleichen, die ich auch an den anderen Frauen gesehen hatte: ein enger schwarzer Rock und eine weiße Bluse. Ich hatte bisher zwar nicht gewusst, dass Armani auch Frauenkleidung entwarf, aber ich bezweifelte, dass die A.C.s Designerlabels fälschten. »Ist das das offizielle Outfit für eure wissenschaftliche Abteilung, oder arbeiten alle hier nebenher in der Gastronomie?«
Leider gab es keine schicken Schuhe, und ich hatte nur meine Sneakers. Wenigstens waren sie schwarzweiß, und ich konnte so tun, als hätte ich mich der Bequemlichkeit halber einfach etwas lockerer angezogen.
»Jep, wir mögen’s gern unkompliziert.« Martini trug wieder seinen Pyjama. Sein T-Shirt war immer noch ein bisschen feucht.
»Okay, du gehst also direkt in dein Zimmer zurück, ja? Und nicht in die Nähe meiner Eltern?«
Er rollte die Augen. »Sie sind noch weiter den Korridor runter. Und, ja, ich werde rennen. Es soll ja, um Himmels willen, bloß niemand wissen, dass ich hier war. Hab’s verstanden.«
»So ist es nicht. Komm schon, du bist Empath. Welche Gefühle empfängst du von mir?«
»Besorgnis.«
»Das ist alles?« Ich wusste, dass da noch mehr war als Besorgnis. Irgendwo musste auch Lust sein, er sah heiß aus in dem offiziellen Pyjama.
»Du bringst mich ein bisschen … durcheinander.« Er lächelte. »Das hat etwas mit der romantischen Verwicklung zu tun. Ist eine empathische Sache.«
»Tja, ich schätze mal, das ist ein Kompliment.« Wir gingen zur Tür, ich nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn. »Ich meine es ernst, ich schäme mich nicht, mit dir zusammen zu sein. Ich möchte das nur nicht jetzt gleich meinen Eltern erklären müssen.«
Er schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Okay, ich glaube dir, fürs Erste.«
Ich öffnete die Tür, um zu sehen, ob die Luft rein war, und konnte gerade noch der Faust meines Vaters ausweichen.
»Hey!« Ich sprang zurück und krachte in Martini.
»So was«, meinte Dad. »Ich wollte gerade klopfen.«
Er kam herein, sah Martini, und seine Liebenswürdigkeit schlug in Zorn um. »Was macht der hier, so früh am Morgen?«
Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren. »Er dachte, ich wüsste nicht, wo die frischen Kleider sind, und ist hergekommen, um es mir zu erklären.«
»Im Schlafanzug?« Dads Stimme klang eher wie ein Knurren.
»Ich lasse euch dann mal allein«, sagte Martini und entwischte nach draußen, wobei ihm bestimmt eine kleine Dosis Hyperspeed half. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und rannte dann den Gang entlang, wobei er diesmal ohne jeden Zweifel den Hypergang einlegte. Reizend. Er war fein raus, und ich saß hier mit meinem Vater fest und musste mir die volle Gardinenpredigt anhören.
»Dad, es ist nicht so, wie du denkst.«
»Oh, bestimmt nicht, es ist sicher noch schlimmer. Weißt du eigentlich, dass sie Außerirdische sind? Von einem anderen Planeten? Was hast du dir bloß gedacht, Katherine?« Das war gar nicht gut. Dad nannte mich nur Katherine, wenn er wirklich wütend war.
»Daddy, wirklich, du reagierst da über.« Und ich nannte ihn nur noch Daddy, wenn ich wirklich Angst hatte.
Dad hob gerade zu einem echten Ausbruch an, als sich hinter ihm jemand räusperte. Wir sahen zur Tür, wo Mum stand. »Sol, ich glaube, du solltest dich beruhigen.«
Mum war auf meiner Seite? Fast wäre ich vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen.
»Weißt du, wer hier bei ihr war? Im Schlafanzug?«, sprudelte es aus seinem Mund.
»Ich schätze mal, es war Jeff Martini«, antwortete Mum und warf mir einen Blick zu, der so viel besagte wie »wir sprechen uns noch«.
»Ganz genau! Und sosehr ich auch etwas anderes glauben möchte, ich bin mir sicher, dass er die
Weitere Kostenlose Bücher