Aliens in Armani: Roman (German Edition)
blickte auf und sah ihn im Türrahmen stehen. Er trug wieder seinen Standard-Armani-Anzug. Aber jetzt wusste ich, was unter den Kleidern war. Sie standen ihm fantastisch, aber ich hätte sie ihm am liebsten heruntergerissen. Nur nicht gerade vor meinen Eltern. »Gibt es etwas, das Sie mich fragen möchten? Über meine Beziehung zu Ihrer Tochter? Ich habe Ihrer hinreißenden Frau meine Absichten bereits mitgeteilt.«
»Und die wären?«, fragte Dad, und ich fuhr zusammen, da ich ahnte, was Martini antworten und wie Dad darauf reagieren würde.
»Ich möchte sie heiraten und eine Menge Kinder mit ihr haben, und das wusste ich schon, als ich sie noch keine Stunde kannte.«
Dad sah besänftigt aus, und ich fragte mich, ob sie hier vielleicht irgendwas ins Trinkwasser mischten. »Oh, na dann ist es ja gut. Gehen Sie in die Synagoge?«
Martini schüttelte den Kopf. »Unsere Tempel sind nicht wie eure, aber ja, wir praktizieren unsere Religion hier, und wir tun dabei nichts, das in einer jüdisch-christlichen Gemeinschaft anstößig wäre«, fügte er schnell hinzu.
»Die Feinheiten können wir später klären«, unterbrach Mum. »Ich glaube, Kittys Traum ist jetzt wichtiger.«
»Das finde ich auch«, stimmte Martini ihr zu. »Wollen wir etwas essen und Paul suchen gehen?«
Ich sprang auf. »Unbedingt.«
»Oh, ich brauche Kitty noch für einen Moment«, sagte Mum. »Warum bringst du Sol nicht schon mal in den Speisesaal, Jeff? Christopher hat mir den Weg schon gezeigt, also kann ich mit Kitty nachkommen.«
Martini sah sie argwöhnisch an, doch er nickte. »Das klingt gut, dann sehen wir uns in ein paar Minuten«, sagte er zu mir, und er und Dad verließen den Raum. Ich merkte, dass er beunruhigt war. Das war ich auch, also waren wir uns ja einig.
Mum schloss die Tür hinter ihnen, dann drehte sie sich zu mir um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Würdest du mir bitte erklären, warum du nicht auf mich gehört hast?«
Ich setzte mich wieder hin. Wir würden erst mal nirgendwohin gehen. »Ich hab nie gesagt, dass ich ihn heiraten werde. Er hat Dad nur dasselbe erzählt wie dir.«
Mum seufzte. »Hast du dir überhaupt irgendwelche Gedanken darüber gemacht, was da zwischen dir und Christopher läuft?«
»Nein. Hör mal, wir können uns nicht mal eine Minute lang unterhalten, ohne dass es giftig wird. Es ist ja wirklich toll, dass du ihn so magst, aber von seinem tollen Aussehen mal ganz abgesehen, finde ich, dass er ein kompletter Vollidiot mit einem Gramm Nützlichkeit drin ist.«
Mum setzte sich neben mich. »Okay, ich werde nicht weiter darauf herumreiten, weil ich das vorhin ernst gemeint habe. Dein Traum macht mir Angst. Ich glaube, dein Unterbewusstsein hat da etwas aufgeschnappt, das wir alle übersehen haben, und ich finde auch, du solltest es den anderen erzählen, damit wir herausfinden können, was hier wirklich los ist. Ich bin mir sicher, dass unser aller Leben davon abhängt.« Sie legte den Arm um meine Schultern. »Ich weiß, du denkst, ich mag Jeff nicht, aber ich glaube, dass sehr viel mehr in ihm steckt, als er zeigt. Habe ich recht?«
Ich nickte. »Er ist gekommen, weil er nach mir sehen wollte, Mum. Ich hatte solche Angst …« Ich musste schlucken. Es traf mich noch immer, wenn ich an meinen Albtraum dachte. »Und ehrlich gesagt fand ich ihn vom ersten Moment an anziehend.«
»Wem würde das nicht so gehen?«, fragte Mum lachend.
»Tja, wie’s aussieht, allen deinen neuen Busenfreundinnen.« Ich erzählte ihr von Claudia und Lorraine. »Das ist schon komisch. Ich glaube, die A.C.s sind hier sehr viel besser dran. Für die Menschen sind sie das absolut Heißeste auf zwei Beinen, ihre Frauen wollen kluge Männer, egal, wie sie aussehen, und ihre Männer wollen vermutlich jeden, der sie nicht für hübsche Trottel hält.«
»Sie haben äußerst strenge Regeln, was die Heirat zwischen Mensch und Alien angeht«, sagte Mum leise. »Christopher hat mir davon erzählt. Das ist einer der Gründe, warum er so wütend auf Jeff ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr beide heiraten dürft, ist sehr gering.«
Kapitel 24
Ich hatte nicht einmal daran gedacht, Martini zu heiraten, bis Mum mir erklärte, dass man es uns verbieten würde. In diesem Moment erwachte jener rebellische Teil in mir, der mich zwei volle Jahrzehnte nach dem Höhepunkt der feministischen Bewegung dazu gebracht hatte, Betty Freidan zu lesen und mein Zimmer mit Postern von Susan B. Anthony zu tapezieren.
»Das ist nicht
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