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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Überwesen wusste.« Ich folgte keinem bewussten Plan.
    »Okay. Ich glaube, dass Yates dir nicht wie eine reale Bedrohung vorkommt, weil du ihm nie begegnet bist.«
    »Aber das bin ich doch irgendwie. Er ist schließlich ebenso ein Teil von Mephisto, wie Mephisto ein Teil von Yates ist.« Ich hatte es fast.
    »Aber Yates weiß nicht, dass er ein Teil von Mephisto ist«, warf Christopher ein, er klang entnervt. »Das haben wir dir schon gestern Abend erklärt.« Und endlich klickte es, die nächste Erleuchtung. Außerirdischer Sex tat meinem Denkvermögen äußerst gut. »Das ist es. Ich glaube, es gibt zwei Pläne.«
    »Na ja, dass Yates einen Plan verfolgt, wissen wir ja«, sagte Mum geduldig. »Da ist es ja nur logisch, dass Mephisto auch ein Teil davon ist.«
    »Nein, ich meine zwei verschiedene Pläne von zwei unterschiedlichen Individuen, die nicht wissen, dass sich ihre Pläne überschneiden. Wie Christopher gerade erwähnt hat, habt ihr alle mir schon erklärt, dass das Gehirn eines Überwesens gespalten ist und der menschliche Teil nichts von dem Außerirdischen weiß. Vielleicht weiß der Teil des Parasiten ja auch nichts von dem menschlichen. Yates verfolgt einen Plan, der mit dem Terrorismus zu tun hat. Deshalb möchte er meine Mutter töten. Aber Mephisto verfolgt einen anderen Plan.«
    »Was für ein Plan soll das sein?«, fragte White vorsichtig.
    Ich schloss die Augen und dachte nach. »In meinem Traum ist der Mephisto-Parasit zwar auf mich übergegangen, gleichzeitig ist Mephisto selbst aber geblieben, wie er war. Ich habe mich äußerlich nicht verändert, aber ich konnte die Veränderung in mir spüren. Ich war nicht mehr ich selbst, ich konnte mich Mephistos Willen nicht widersetzen.«
    »O mein Gott«, sagte Gower. »Das erklärt es.« Er sah mich an. »An deinem Traum war irgendwas falsch. Ich konnte es nur sehr schwach wahrnehmen, aber etwas daran stimmt nicht.«
    »Glaubst du, der Parasit ist schon in mir?« Ich hörte, dass meine Stimme nur noch ein ängstliches Quietschen war. Martini verstärkte den Druck auf meinen Nacken. Das half. Ein bisschen.
    »Nein«, sagte Gower beruhigend. »Wir wissen, dass du immer noch du bist. Glaub mir.«
    »Wenn du infiziert wärst, könnten wir dich nicht berühren«, erklärte Martini.
    Ich dachte an seine und Christophers Reaktion, nachdem sie gestern Abend Yates’ Bild berührt hatten. »Warum nicht?«
    »Es liegt in unserer Physiognomie«, antwortete White. »Wir haben bisher nicht herausgefunden, was genau es ist, aber ein Team arbeitet daran.«
    »Dann sollten sie sich besonders darauf konzentrieren, was A.C.s von Menschen unterscheidet, genetisch, meine ich. Als Mephisto mich hochgehoben hat, gab es bei mir nämlich keine solche Reaktion, wie ihr sie schon gezeigt habt, als ihr nur das Bild berührt habt.«
    »Was hast du gefühlt?«, fragte Mum leise.
    Ich versuchte, mich genau zu erinnern. »Ich hatte keine Angst«, sagte ich entschieden. »Ich war wütend, und dass er mich hochgehoben hat, hat mich nur noch wütender gemacht. Und ich habe auch keine Angst bekommen. Noch nicht einmal, als ich dachte, dass er mir den Kopf abbeißen wollte.«
    »Es ist Wut«, fiel James ein. »Menschen haben mehr Wutpotenzial als A.C.s. Natürlich können auch A.C.s wütend werden«, er grinste Paul an, der lachte, »aber nicht so heftig wie wir.«
    »Schon, aber wird Wutpotenzial wirklich durch die Gene bestimmt?«
    »Es ist etwas in uns«, sagte Martini leise. »Und auch in euch.«
    »Ich fand auch, dass sein Spruch ziemlich lahm war«, fügte ich an. Stille. Ich erwartete schon fast, gleich die Grillen zirpen zu hören.
    »Was denn?«, fragte ich schließlich.
    »Du hast verstanden, was er gesagt hat?«, fragte Christopher zurück.
    »Na ja, es waren nur zwei kurze Sätze. Ich meine, mit euch hat er doch auch gesprochen, aber das war irgendeine außerirdische Sprache, die ich nicht verstanden habe. Aber als ich genau vor seinem Gesicht hing, hat er dann etwas zu mir gesagt.«
    »Wie das?«, fragte Gower schlicht.
    Ich zuckte die Achseln. »Seine Augen haben sich verändert. Zuerst waren es leuchtend rote und schreckliche Überwesenaugen, und dann waren sie beinahe menschlich. Er hat gesagt, ich wäre lästig«, ergänzte ich.
    »Da hatte er recht«, brummte Christopher.
    Ich ignorierte diesen kleinen Einwurf. »Und als er mich in sein Maul stopfen wollte, hat er gesagt, ich würde nicht mehr lange lästig sein.«
    »Das können sie nicht«, protestierte White.

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